Burg Lichtenwerth

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Die Burg Lichtenwerth hat sich bis heute weitgehend ihr romanisches Erscheinungsbild bewahrt.

Die Burg Lichtenwerth, auch Lichtwerth oder Lichtwehr, wurde als Wasserburg errichtet, worauf auch ihr Name verweist. Sie gehört zu den am besten erhaltenen Burgen in Tirol und ist heute Teil der Gemeinde Münster.

Lage der Burg

Die Burg Lichtenwerth war seit dem 15. Jahrhundert das Zentrum der gleichnamigen Hofmark zwischen dem Innufer und den Gipfeln des Rofangebirges. Heute ist sie Teil der auf der anderen Seite des Innufers gelegenen Gemeinde Münster und untersteht auch der dortigen Pfarre.[1]

Das Bauwerk

Die Burg Lichtenwerth war ursprünglich eine Wasserburg und wurde auf einer Anhebung erbaut, die vom Wasser der Flüsse Inn und Ziller umspült wurde und durch die schwerzugänglichen Wasserläufe im Überschwemmungsgebiet der beiden Flüsse geschützt wurde. Überlegungen, dass sich dort, wo später die Burg erbaut wurde, ursprünglich ein Kloster befunden hat, das vielleicht der um die Burg entstandenen Stadt Münster den Namen gegeben haben könnte, sind bisher nicht durch Belege oder Funde gestützt worden.[2]

Die heute noch erhaltene Burg wurde im 13. Jahrhundert aus dem sogenannten Kramsacher Marmor erbaut. Die Hauptburg hat zwei Türme, die mit einer hohen Wehrmauer miteinander verbunden sind. Die südliche Ringmauer verbindet sie mit dem Palas. Die Türme hatten ursprünglich dieselbe Höhe. Während der Ostturm die östliche Angriffsseite der Burg sicherte, befand sich der Westturm direkt neben dem Burgtor, über das der obere Hof betreten werden konnte, und diente der Abwehr von Feinden, die bereits in die Vorburg eingedrungen waren. Als er 1653 einstürzte, wurde er nur mehr in der Höhe des Palasdaches eingedeckt. Für Tiroler Burgen ungewöhnlich ist der geräumige Hof der Vorburg, deren Mauern ebenfalls aus dem 13. Jahrhundert sind, aber in mehreren Bauphasen errichtet wurden. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde im Nordosteck des Burghofes ein Nebengebäude, das "Stöckl", eingefügt. Da die Burg ab dieser Zeit kaum noch erweitert oder umgebaut wurde, hat sie sich ihr romanisches Erscheinungsbild bis heute bewahren können.[1]

Die Lage der Burg Lichtenwerth im Mittelalter

Die Burg Lichtenwerth befindet sich im sogenannten "Dreiländereck" an einer schwer passierbaren Stelle am Inn. Bereits in der Römerzeit befand sich hier die Grenzregion zwischen den Provinzen Rätien und Norikum. Im 11. Jahrhundert trafen hier dann die Machtbereiche mit den Grafschaften Norital und Unterinntal sowie dem Zillertal die Machtbereiche des Erzstiftes Salzburg und der Hochstifte Brixen und Regensburg zusammen. Die Grafschaft Norital, deren Gebiet sich bis zu den Flüssen Ziller und Habach erstreckte, gehörte damals zum Hochstift Brixen, über ihre Vögte, zunächst die Grafen von Andechs, dann die Grafen von Tirol, wurde sie später Teil der Grafschaft Tirol. Die Grafschaft Unterinntal war zunächst Besitz des Hochstiftes Regensburg und wurde dann als Lehen an die Rapotonen und dann an die Herzöge von Baiern vergeben. Das Zillertal zählte zu den Territorien des Erzstiftes Salzburg.[3] In unmittelbarer Nachbarschaft entstanden hier drei Burgen, die sich heute alle im Bundesland Tirol befinden, damals aber auf verschiedene Länder verteilt waren: Lichtenwerth in der Grafschaft Tirol, Matzen im Herzogtum Baiern und Kropfsberg im Erzstift Salzburg.[2]

Anfänge

Die Hintergründe der Erbauung von Burg Lichtenwerth und wer diese Burg errichten ließ, ist nicht durch Belege gesichert. Heute wird angenommen, dass die Burg in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut wurde.[4] Argumente für die Entstehungszeit im 13. Jahrhundert sind die Regelmäßigkeit der Burganlage und die vermauerten romanischen Fenster. Hinzu kommt, dass erste urkundliche Nennungen bereits für zwischen 1212 und 1249 zu finden sind. Bereits um 1200 benannte sich ein Zweig der Familie Helbling nach der Burg.[5]

Als Bauherren gilt die Adelsfamilie von Freundsberg, da jene Personen, die sich nach Lichtenwerth benannten, zu ihren "milites" gehörten. Die Freundsberger dürfen Lichtenwerth bis Anfang des 14. Jahrhunderts als "freies Eigen" besessen haben. Einige dieser Lichtenwerther ließen in den 1280er-Jahren eine Burg im Zillertal erbauen und mussten diese auf Befehl des Salzburger Erzbischofs wenig später wieder schleifen lassen, da dieser ihnen dazu keine Erlaubnis erteilt hatte.[4]

Spätmittelalter

Im 14. Jahrhundert gehörte die Burg Lichtenwerth einem Familienzweig der Freundsberger, der auch dort seinen Wohnsitz hatte[4]. 1312 ließ sich Thomas von Freundsberg († nach 1350) mit der Burg Lichtenwerth durch den Erzbischof von Salzburg belehnen.[5] Nachdem er 1319 Gefolgsmann von Herzog Heinrich (VI.) von Kärnten, Graf von Tirol († 1335), geworden war, war die Burg Lichtenwerth für ihn ein Lehen von diesem.[6] Nachdem die Herzöge von Österreich (Habsburger) 1365 die Herrschaft über die Grafschaft Tirol übernommen hatten, kam Burg Lichtenwerth 1382 in den Besitz von Hans von Freundsberg († um / nach 1382) aus dem Freundsberger Hauptfamilienzweig. Die lehensrechtlichen Besitzverhältnisse zwischen den Grafen von Tirol (Habsburger) und den Herzögen von Baiern (Wittelsbachern)[A 1] dürften nach dem "Vertrag von Schärding" (1363) wechselhaft gewesen sein, während das Erzstift Salzburg allem Anschein nach keine Lehensrechte mehr gelten zu machen versuchte.[7]

Während der Rottenburger Fehde standen die Freundsberger von Lichtenwerth auf der Seite von Herzog Friedrich (IV.) von Österreich ("Friedrich den Älteren"), Graf von Tirol († 1439), weshalb die Burg Lichtenwerth einige Wochen erfolglos von den Herzögen von Baiern belagert wurde.[8] Für die Schäden, welche an ihr und der Burg Matzen, damals ebenfalls im Besitz der Freundsberger, entstanden waren, erhielten diese erst 1443 eine Entschädigung.[7]

In den 1440er-Jahren wurde die Burg Lichtenwerth Zentrum der Hofmark Lichtenwert und Münster. Die niedere Gerichtsbarkeit über etwa die Hälfte der späteren Gemeinde Münster, die bisher dem Gericht Rottenburg unterstanden hatte, wurde auf sie übertragen. Der damalige Besitzer der Burg Lichtenwerth, Wolfgang von Freundsberg († 1449), hielt sich allerdings zu dieser Zeit kaum mehr auf der Burg auf, sondern ließ diese von Pflegern[A 2] verwalten.[7]

Neuzeit

1468 verkauften die Freundsberger Lichtenwerth gemeinsam mit Matzen an Matthias Türndl († zw. 1474 / 1486), den Kammermeister von (Erz-)Herzog Siegmund von Österreich ("Siegmund den Münzreichen"), Graf von Tirol († 1496). Nach mehrmaligen Besitzerwechsel kam die Lichtenwerth an Ambros Mornauer, kaiserlicher Rat und Hüttenmeister in Rattenberg. Über Vererbung gelangte die Burg im 119. Jahrhundert in den Besitz der Familie Inama-Sternegg.[9]

Der Name der Burg

In den ältesten Urkunden findet sich im Zusammenhang mit "milites", die sich nach der Burg benannten, der Name "Liehtenwerde". In späteren Jahrhunderten wurde dann bis heute meistens die Schreibeweise "Lichtenwert" verwendet. Heute ist der offizielle Name "Lichtwerth". Im landläufigen Sprachgebrauch findet sich außerdem der Name "Lichtwehr". Der Silbe "Wert" oder "Wehr" verweist auf gegen Wasser geschütztes Land, also eine Insel in einem Fluss. Die bei Burgnamen häufige verwendete Silbe "Licht" verweist auf eine kahle Fläche und könnte in diesem Fall ein Hinweis dafür sein, dass die Burg Lichtenwerth auf einer leeren bzw. kahlen Insel erbaut wurde.[4]

Belegte Personen, die sich nach der Burg Lichtenwerth benannten

Während die Burg Lichtenwerth im Besitz der Familie der Freundsberger war, benannten sich verschiedene Personen, vermutlich Ministeriale der Freundsberger, nach ihr, die aus mehreren Familien stammten. Nach derzeitigen Quellenstand lassen sich genaue Verwandtschaftsbeziehungen in den meisten Fällen nicht eindeutig klären.[4]

  • Rudolf von "Liehtenwerde" wird um 1217/18 als Zeuge einer Urkunde des Stiftes St. Georgenberg (heute Teil der Gemeinde Stans) aus der Zeit von Abt Wernher (1212-1242) genannt.[4]
  • Angehörige einer Familie der Lichtenwerter mit "Leitnamen" Bartholomäus (Bartlmä) im im 13. und 14. Jahrhundert mehrmals als Wohltäter von Stift St. Georgenberg urkundlich belegt.[4]
  • 1257 bestätigte Vasold von "Liehtenwerde" dem Stift St. Georgenberg Güter am Hartberg, ehe er mit seinem Herrn Friedrich von Freundsberg zu einer Pilgerfahrt nach Santiago aufbrach. Nach seinem Tod nahmen seine Witwe Adelheid und seine Söhne, von denen einer Vasold und zwei Bartholomäus hießen, um 1270 vom Stift St. Georgenberg ein Zinslehen in Habach. Vermutlich waren es diese beiden Brüder Bartholomäus von "Liehtenwerde", die in den 1280er-Jahren in einen Konflikt mit dem Erzstift Salzburg verwickelt waren, nachdem sie ohne dessen Erlaubnis von diesem eine Burg erbaut hatten. Um 1290 vereinbarten sie oder gleichnamige Verwandte mit dem Kloster Georgenberg eine Heiratserlaubnis zwischen ihren und den Eigenleuten des Kloster sowie die Aufteilung der Kinder aus diesen Ehen.[4]
  • Hiltprand, der Sohn von Konrad (Helbling) von Sistrans war Ministeriale[A 3] der Grafenfamilie von Hirschberg und der Adelsfamilie von Freundsberg. In einer Urkunde aus dem Jahr 1255 benennt er sich nach "Lichtenwerde".
  • Die Brüder Hiltpold und Hildebrand von "Liehtenwerde" stammten von einem Heinrich ab, der ein Dienstmann der Freundsberger war. Hiltpold war der Vater von Jakob und Ulrich und wird in einer Urkunde des Stiftes Frauenchiemsee um 1276 als verstorben genannt.[4]
  • Heinrich von "Lihtenwerde" wird um 1261 in einer Urkunde für das Kloster St. Georgenberg genannt.[4]
  • 1286 nennt sich Ulrich Kolb, der ebenfalls aus einer Ministerialenfamilie der Freundsberger stammte, nach der Burg Lichtenwerth. Er beteiligte sich in den 1280er-Jahren an der Auseinandersetzung der Bewohnerschaft der Burg Lichtenwerth mit dem Erzbischof von Salzburg um die Errichtung einer Burg, die nicht vom Erzstift genehmigt worden war. Dabei geriet er in die Gefangenschaft des Erzbischofs.[4]
  • Im 14. Jahrhundert benannten sich Mitglieder der Familie Hackl (Häckl), weitere Dienstleute der Freundsberger, nach der Lichtenwerth.[4]
  • 1298-1328 ist ein Engelram von "Lichtenwerde" urkundlich belegt.[4]
  • Ein Bartlmä von "Lichtenwerde" war spätestens seit 1303 für den Tiroler Landesfürsten "castelanus'' vom Burg Ambras tätig. Er hatte einen gleichnamigen Bruder († 1318), belegt sind au0erdem sein Sohn Hans († um / nach 1340) und sein Enkel Partl († um / nach 1361).[4]

Besitzerinnen und Besitzer der Burg Lichtenwerth

  • Die Familie von Freundsberg, bis ca. 1468[7]
  • Matthias Türndl († zw. 1474 / 1486, vermutlich um 1483), im Besitz der Burg seit 1468, Kauf, hielt sich dort aber nur selten auf[7]
  • Anton von Ross (Antonio de Caballis), Finanzmann im Dienst von Herzog Siegmund "dem Münzreichen", im Besitz der Burg durch Kauf seit 1483 überließ diese als Heiratsgut seiner Tochter Clara, die Hiltprand von Spaur, den Pfleger der Burg Freundsberg, heiratete.[7]
  • Anton Ruml von Lichtenau († vor 1542), Hüttverwalter zu Rattenberg und Pfleger zu Schwaz, seit 1495 in den Adelsstand erhoben, erwarb die Burg Lichtenwerth, teils durch seine Ehe mit Martha von Spaur, einer Tochter von Hiltprand von Spaur und Clara von Ross, und teils durch eine Kaufsumme, die er seinem Schwiegervater zahlte. Auf Burg Lichtenwerth befindet sich heute noch die Kopie seines Porträts, das als Werk des Malers Giovanni Battista Moroni gilt. 1986 wurde im Boden der Pfarrkirche zu Münster sein halbverschütteter Grabstein wieder entdeckt.[7]
  • Martha von Spaur, Witwe von Anton Ruml von Lichtenau († nach 1542), verkaufte 1542 als Witwe die Burg Lichtenwerth an Hans Stöckl. Sie zog sich danach auf den Turm zu Asten in Münster zurück.[7]
  • Hans Stöckl "der Ältere", Gewerke zu Schwaz, er war mit Magdalena von Keutschach, einer Nichte des Salzburger Erzbischofs Leonhard von Keutschach († 1519) verheiratet. Bereits um 1543 verkaufte er Burg Lichtenwerth an Ambros Mornauer, dessen Sohn Wolf Joseph mit seiner Tochter Apollonia verheiratet war[7]
  • Ambros Mornauer († um 1549) und seine Familie[10]
  • Georg Ludwig Kirchmair († 1629), Ehemann von Anna Maria Mornauer († 1622), und seine Familie[10]
  • Franz Sterzinger von Siegmundsried zum Thurn in der Praiten († 1700), Ehemann von Anna Maria Kirchmair († 1714) und seine Familie[11]
  • Johann von Mersi (* 1749; † 1808), seit 1777 Ehemann von Maria Josepha Sterzinger (* 1757; † 1829) und seine Familie[3]
  • Karl Theodor von Inama-Sternegg († 1908), seit 1869 verheiratet mit Henriette Aigner von Aigenhofen, einer Urenkelin der Vorherigen. Die Burg ist zurzeit noch immer im Besitz dieser Familie[3]

Literatur

  • Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 125-156
  • Helmut Krämer - Anton Prock: Südtirol - Osttirol - Nordtirol. Die schönsten Tiroler Burgen & Schlösser. Mit Tipps: Speisen und Logieren in alten Gemäuern. Tyrolia / Tappeiner, Innsbruck / Lana, 2009, ISBN 978-3-7022-2997-9, S. 142f.
  • Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol. Edition Löwenzahn, Innsbruck, 1996, ISBN 3-7006-2122-3, S. 163-164

Weblinks

 Burg Lichtenwerth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch, 2019, S. 137
  2. 2,0 2,1 vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch, 2019, S. 135
  3. 3,0 3,1 3,2 vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch, 2019, S. 134
  4. 4,00 4,01 4,02 4,03 4,04 4,05 4,06 4,07 4,08 4,09 4,10 4,11 4,12 4,13 vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch, 2019, S. 129
  5. 5,0 5,1 vgl. Lichtenwerth, Wehrbauten.AT, eingesehen am 17. Dezember 2017
  6. vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch, 2019, S. 32 und S. 130
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 7,4 7,5 7,6 7,7 7,8 vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch, 2019, S. 130
  8. vgl. Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol, 1996, S. 163f.
  9. vgl. Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol, 1996, S. 164
  10. 10,0 10,1 vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch, 2019, S. 132
  11. vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch, 2019, S. 133f.

Anmerkungen

  1. Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.
  2. Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.
  3. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.
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