Thomas von Freundsberg
Thomas von Freundsberg (* im 13. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, nach 1350[A 1] war ein Tiroler Adliger von einiger Bedeutung, dessen politische Zugehörigkeit allerdings bisher unklar ist. Er und seine Familie hatten im 14. Jahrhundert auf der Burg Lichtenwerth ihren Sitz.
Herkunft und Familie
Thomas von Freundsberg entstammte einem Familienzweig der im Mittelalter in der Grafschaft Tirol ansässigen Familie von Freundsberg. Er war verheiratet und hatte zwei Söhne. Mit seinen Enkeln starb sein Familienzweig in "männlicher Linie" aus.[1]:
- Hans von Freundsberg († nach 1379)[1]
- Tochter
- Georg von Freundsberg († nach 1379)[1]
- Sohn, im Inn ertrunken
- Stephan von Freundsberg, Domherr zu Salzburg
Leben
Thomas von Freundsberg hatte Anfang des 14. Jahrhunderts seinen Wohnsitz auf der Burg Lichtenwerth (heute Teil der Gemeinde Münster), die ihm zunächst noch als "freies Eigen" gehört haben dürfte. 1312 übergab er sie mit vielen Gütern und Zubehör dem Salzburger Erzbischof Konrad (IV.) († 1312) und erhielt sie von diesem dann als Lehen.[2] Bereits 1319 wurde er dann Gefolgsmann von Herzog Heinrich (VI.) von Kärnten, Graf von Tirol († 1335).[3] Ab dieser Zeit behauptete er, dass er die Burg Lichtenwerth als Lehen der Grafschaft Tirol besaß.[1]
Im Lauf seines Lebens dürfte es Thomas von Freundsberg zu großem Wohlstand gebracht haben, denn er lieh Kaiser Ludwig (IV.) "dem Bayern" (1347) und dessen Söhnen große Geldsummen, für die er von ihnen bedeutende im Herzogtum Baiern gelegene Pfandschaften erhielt, darunter das Gericht Kling (Wasserburg (1327) und die Festen Rosenheim, Trostberg und Marquartstein (1336 und 1349).[1]
Das Erbe von Thomas von Freundsberg
Nach seinem Tod erbten seinen Besitz seine Söhne Hans und Georg. Ihnen gehörten außerdem die Burgen Thierberg, Schintelburg und Stein. Die Burg Lichtenwerth besaßen sie bis ca. 1380 und kam dann in den Besitz ihres Cousins Hans von Freundsberg († um / nach 1382). Als die Grafschaft Tirol 1363 an die Herzöge von Österreich (Habsburger) kam, verpflichtete sich Hans von Freundsberg gegenüber Herzog Rudolf (IV.) von Österreich ("Rudolf dem Stifter") († 1365) zur Gefolgschaft mit zwölf Helmen. In den Jahren danach verkauften er und sein Bruder verschiedene Güter an ihre Verwandten, die auf der Burg Matzen ihren Sitz hatten.[1]
Im "Vertrag von Schärding (1369) traten die Herzöge von Österreich als Grafen von Tirol die Burgen Thierberg, Schintelburg]] und Stein (Mariastein) an die Herzöge von Baiern (Wittelsbacher)[A 2] ab. 1379 verkauften Hans und Georg von Freundsberg diese Burgen, die sich damals noch in ihrem Lehensbesitz hatten, und auch ihre Burg Lichtenwerth, die nicht vom "Vertrag von Schärding" betroffen war, schließlich an die Herzöge von Bayern. Da diese aber zunächst nicht in der Lage waren, den vollen Kaufpreis zu bezahlen, verblieb Lichtenwerth zunächst noch bei Hans und Georg von Freundsberg. Erst 1392 kam Lichtenwerth bei der "großen bayerischen Landesteilung" an Herzog Stephan (III.) von Bayern.[1]
Literatur
- Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8
Einzelnachweise
Anmerkungen
- ↑ Daten nach Hinweis in Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch, 2019, S. 129 und S. 130
- ↑ Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen bairischen Königs eingeführt. Da es in diesem Artikel um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird hier die alte Schreibweise mit i verwendet.