Messern (Gemeinde Irnfritz-Messern)

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Messern (Dorf)
Ortschaft 03992
Katastralgemeinde Messern
Messern (Gemeinde Irnfritz-Messern) (Österreich)
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Ganzseitige Karten48.71972222222215.53
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Horn (HO), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Horn
Pol. Gemeinde Irnfritz-Messern
Koordinaten 48° 43′ 11″ N, 15° 31′ 48″ O48.71972222222215.53467Koordinaten: 48° 43′ 11″ N, 15° 31′ 48″ Of1
Höhe 467 m ü. A.
Fläche d. KG 17,28338 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer Messern
Katastralgemeinde-Nummer 10037
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
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Messern ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Irnfritz-Messern im Bezirk Horn in Niederösterreich.

Siedlungsentwicklung

Zum Jahreswechsel 1979/1980 befanden sich in der Katastralgemeinde Messern insgesamt 105 Bauflächen mit 46.161 m² und 116 Gärten auf 136.623 m², 1989/1990 gab es 104 Bauflächen. 1999/2000 war die Zahl der Bauflächen auf 326 angewachsen und 2009/2010 bestanden 146 Gebäude auf 341 Bauflächen.[1]

Bodennutzung

Die Katastralgemeinde ist landwirtschaftlich geprägt. 302 Hektar wurden zum Jahreswechsel 1979/1980 landwirtschaftlich genutzt und 1.382 Hektar waren forstwirtschaftlich geführte Waldflächen. 1999/2000 wurde auf 291 Hektar Landwirtschaft betrieben und 1.392 Hektar waren als forstwirtschaftlich genutzte Flächen ausgewiesen. Ende 2018 waren 279 Hektar als landwirtschaftliche Flächen genutzt und Forstwirtschaft wurde auf 1.379 Hektar betrieben.[1] Die durchschnittliche Bodenklimazahl von Messern beträgt 32,7 (Stand 2010).

Sehenswürdigkeiten

Messern in Sage und Legende

  • In der Nahe des Schlossbühels soll einer Sage nach zwei Geschwistern, die dort auf einer Waldwiese Vieh hüteten, einen großen Mann in eiserner Rüstung gesehen haben. Dem Pfarrer von Nondorf (heute auch Teil der Gemeinde Irnfritz-Messern), der den Geschwistern zunächst nicht glauben wollte, soll der Mann wenig später an derselben Stelle erschienen sein und ihm einen gehörigen Schrecken eingejagt haben.[2]
  • Mit Schloss Wildberg gibt es in Messern einen Ort, um den sich Sagen gebildet haben. Die einstige Burg soll zu jener Zeit, als sie der Witwensitz von Gräfin Adelheid von Bogen († nach 1157) war, Schauplatz des "Weinwunders" des Heiligen Bertholds gewesen sein. In einer Version ist die Gräfin eine namenlose Prinzessin, die miterlebt, wie ein der Heilige Berthold als einfacher Pilger Wasser zu Wein werden lässt und daraufhin die Martinskirche stiftet.[3]

Hildegunde von Wildberg und die Heuschreckenot

Schloss Wildberg heute

Hildegunde von Wildberg weist die Werbung des Raubritters Bertram von Grillenstein zurück, worauf dieser sie entführt. Wenig später gerät er aber in einen Heuschreckenschwarm, von dem er erstickt wird. Zuvor hat er Hildegunde einem seiner Spießgesellen übergehen. Dieser kann zwar mit den anderen Spießgesellen den Heuschrecken entkommen, alle werden aber wenig später von Hildegundes Vater gestellt und getötet. Am Folgetag wird due Überreste des Raubritters und seiner erschlagenen Spießgesellen auf einem Feld vor der Burg Grillenstein von seinem Knechten gefunden. Alle wurden von den Heuschrecken bis auf die Knochen abgenagt. Wenig später lässt Herzog Albrecht von Österreich ("Albrecht der Lahme") († 1358) die Burg Grillenstein zerstören.[4] Während es sich bei der Burg Wildberg ziemlich sicher um die heutige gleichnamige Burgruine in Irnfritz-Messern handelt, lässt sich die Burg Grillenstein nicht eindeutig identifizieren. Bei Gmünd gibt es zwar einen Stadtteil mit Namen Grillenstein, aber keine Burg mit diesem Namen, zudem passt der Schauplatz aufgrund seiner geographischen Lage nicht. Möglicherweise ist mit Grillenstein die Burgruine Grub gemeint, die sich auch auf dem Areal von Irnfritz-Messern findet. Die Entführung soll sich am 22. Juni 1338 ereignet haben. Gesichert ist, dass im Juli und August dieses Jahres das heutige Niederösterreich tatsächlich von einer Heuschreckenplage heimgesucht wurde.[5]

Die erlöste Gräfin

1861 wurde an einer Buche in der Nähe des Meierhofes von Schloss Wildberg eine Tafel angebracht. Diese soll an einen Mord erinnern, der sich dort 1720 zugetragen hatte. Angeblich war es eine Gräfin, die damals ihr Kind ermordete und deswegen nach ihrem Tod viele Jahre ruhelos umherirren musste, bis eine Dienstmagd aus Reichharts (heute ebenfalls Teil der Gemeinde Irnfritz-Messern) ihre Seele durch das Lesen lassen zahlreicher Seelenmesse erlöste.[6]

Siehe auch: Kategorie:Sage aus Niederösterreich

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 BEV: Regionalinformation 31.12.2018 auf bev.gv.at (online)
  2. vgl. Renate Seebauer: Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich. Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9- S. 107f.
  3. vgl. Renate Seebauer: Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich. Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9- S. 102
  4. vgl. Renate Seebauer: Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich. Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9- S. 37f.
  5. vgl. Renate Seebauer: Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich. Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9- S. 38
  6. vgl. Renate Seebauer: Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich. Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9- S. 52f.