Superhands

Version vom 22. Juni 2016, 07:55 Uhr von Karl Gruber (Diskussion | Beiträge) (13 Versionen: bei Wikipedia vom Löschen bedroht)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wikipedia:Löschregeln Dieser Artikel wurde zur Löschung vorgeschlagen.

Falls du Autor des Artikels bist, lies dir bitte durch, was ein Löschantrag bedeutet, und entferne diesen Hinweis nicht.
Zur Löschdiskussion

Begründung: Vorlage:Löschantragstext/Juni


Dieser Artikel wurde auf Grund eines Löschantrages in der Wikipedia hierher transferiert. Beim Löschen dieses Artikels in der Wikipedia wird dieser Artikel hier im Regiowiki erhalten, bei bleiben in der Wikipedia wird in der Regel dieser Artikel hier im Regiowiki wieder gelöscht.

Superhands ist ein Projekt der Johanniter in Österreich zur Unterstützung von pflegenden Kindern und Jugendlichen (Young Carers). superhands wurde im Oktober 2012 gegründet und ist auf nationaler Ebene tätig.

Hintergrund

Als besondere Gruppe pflegender Angehöriger sind – zunächst in England – pflegende Kinder und Jugendliche ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt; man spricht von „young carers“.

In Deutschland widmete sich 2007 Sabine Metzing in ihrer Studie „Kinder und Jugendliche als pflegende Angehörige. Erleben und Gestalten familiärer Pflege“ erstmals den Kindern und Jugendlichen als pflegende Angehörige und entwickelte eine Homepage um die Zielgruppe zu erreichen. Die Ergebnisse der Studie und die Erfahrungen aus dem Internetportal zeigen, dass die Kinder und Jugendlichen vor allem Hilfe zur Selbsthilfe suchen. Informationen und Ratschläge rasch und ohne administrativen Aufwand zu erhalten, ist ein oft geäußertes Anliegen.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommen Nagl-Cupal et al. vom Institut für Pflegewissenschaft der Universität Wien in der Studie „Kinder und Jugendliche als pflegende Angehörige. Einsicht in die Situation gegenwärtiger und ehemaliger pflegender Kinder in Österreich“, die im Auftrag des BMASK erstellt und Ende 2012 veröffentlicht wurde: Die Ergebnisse der Studie sind alarmierend und belegen, dass wesentlich mehr Kinder in die Pflege involviert sind, als dies Experten ursprünglich annahmen. Bislang ging man davon aus, dass es in Österreich ca. 20.000 pflegende Kinder und Jugendliche gibt. Laut der Studie sind es mehr als doppelt so viele: 42.700 Kinder und Jugendliche sollen in Österreich nahe Angehörige pflegen.

Auch bei Einsätzen des Johanniter-Pflegenotdienstes wurden n immer wieder Kinder oder Jugendliche als Angehörige angetroffen, die ein Familienmitglied unterstützend betreuen. Die Tätigkeiten sind vielfältig und gehen hinsichtlich ihrer Art und Intensität häufig darüber hinaus, was für das Alter und die Entwicklung der Betroffenen angemessen ist (Nagl-Cupal et al., 2012). Dies hat zur Folge, dass Pflege durch Kinder und Jugendliche in direktem Zusammenhang mit negativen gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen steht.

Für diese Kinder und Jugendliche gab es bis zur Gründung von superhands im Oktober 2012 weder qualifizierten Hilfsangebote noch altersgerecht aufbereitete Informationen darüber, wie sie mit den teilweise sehr belastenden Situationen umgehen und sich vor Überforderung schützen können.

Pflegende Kinder und Jugendlichen leben im Verborgenen und sprechen kaum über ihre Situation (Nagl-Cupal et al., 2012). Sie erschweren dadurch massiv ihre Identifikation, die benötigt werden würde um aktiv auf sie zuzugehen.

Ziel

Neben der direkten Unterstützung durch Informationen und Beratung sind vor allem auch die Ent-Tabuisierung sowie Ent-Stigmatisierung des Themas ein Anliegen. Stakeholder im Gesundheits- und Sozialbereich, Lehrer, Familien und die breite Bevölkerung sollen weiters sensibilisiert und im Sinne einer umfassenden Unterstützung miteinander vernetzt werden. Aber auch young carers selbst sollen bemächtigt werden sich als solche zu identifizieren und entsprechende Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen. Ziel ist es, dass young carers in ihrer betreuenden und pflegenden Tätigkeit langfristig unterstützt und gleichzeitig ihre Bedürfnisse vermehrt berücksichtigt werden. Dabei spielen ethische und rechtliche Aspekte genauso eine Rolle wie – in der Umsetzung – eine Reduktion der Verantwortung und die Neugestaltung des Alltags, die es ermöglichen, dass die Teilbereiche des Lebens (u.a. die schulische Ausbildung, eine unbelastete Freizeitgestaltung und der Austausch mit Gleichaltrigen sowie die Angehörigenpflege selbst) in Relation zueinander und zum Alter stehen. Ein solches Gleichgewicht ist ein Faktor im Sinne der Resilienz, des Wohlbefindens und der Gesundheit.

Das Projekt

superhands unterstützt Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren in ihrem Pflegealltag und möchte sie durch adäquate Angebote entlasten: superhands bietet über die Homepage Hilfe an und ermutigt die Betroffenen aus ihrem Schatten zu treten, sich in einem geschützten Raum mitzuteilen und Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen. Für eine individuelle (anonyme) Beratung wurde einerseits eine kostenlose Hotline eingerichtet und andererseits ein Netzwerk an Stakeholdern und Hilfsleistenden geschaffen. Die Website bietet „werbefreie“ Informationen über Erkrankungen und Verhalten im Notfall sowie Anleitungen in Videoform zu einzelnen Pflegeinterventionen. Durch medienwirksame Auftritte wie Flashmobs und Werbekampagnen in Schulen sowie durch das Informieren von Anlaufstellen für Familien und Netzwerktätigkeiten im Gesundheits- und Sozialbereich konnte superhands einen Beitrag leisten um Menschen in Österreich auf das Thema zu sensibilisieren.

Die Ziele und Tätigkeiten von superhands werden durch die Ergebnisse der Studie von Nagl-Cupal et al. (2014) „Kinder und Jugendliche als pflegende Angehörige. Konzeptentwicklung und Planung von familienorientierten Unterstützungsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche als pflegende Angehörige“ bekräftigt.

Mit dem Projekt superhands folgten die Johanniter einer Idee, die bereits 2007 entstand und einen mehrjährigen Entwicklungsprozess in interdisziplinärer Zusammenarbeit bedurfte.

Fördergeber und Partner (Auswahl)

  • Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
  • Diakonie
  • TELE2

Literatur

Weblinks