Edmund Komáromy OCist. (*22. Dezember 1805 in Güns (Ungarn); † 10. April 1877 in Wien) war 61. Abt des Stiftes Heiligenkreuz, letzter Abt des Stiftes St.Gotthard in Ungarn, und Bürgermeister der Gemeinde Heiligenkreuz.

Lebenslauf

Er wurde in Güns in Ungarn geboren, trat am 12.11.1825 in das Stift Heiligenkreuz ein und wurde 1830 zum Priester geweiht (Primiz am 22.8.). Er war zuerst Aushilfspriester im Stift und provisorischer Pfarrverweser in Guntramsdorf, ab 1835 Professor für Dogmatik am Institutum Theologicum und Klerikats-Präfekt und wurde am 1.9.1841 zum Abt der vereinigten Stifte Heiligenkreuz und St.Gotthard in Ungarn gewählt. Der Wahlausschuss der neuen Ortsgemeinde Heiligenkreuz wählte Abt Edmund am 18.7.1850 einstimmig zum 1. Bürgermeister von Heiligenkreuz. Neben dem Protokoll vom 26.7.1850 ist auch eine Glückwunschadresse der Gemeinde vom 6.3.1855 an das Kaiserpaar anlässlich der Geburt der Tochter Sophie erhalten, unterzeichnet mit "Edmund Komaromy, Bürgermeister". Nach 6-jähriger Amtszeit legte Abt Edmund am 20.4.1856 das Bürgermeisteramt nieder. Unter ihm wurde 1842 der Ortsfriedhof von Heiligenkreuz angelegt (Weihe 1843) und 1866 auf die doppelte Fläche erweitert, sowie 1869 die wiederhergestellte hölzerne Kapelle in Preinsfeld geweiht. Ab 1871 ließ er die barocken Altäre in der Stiftskirche entfernen, gleichzeitig wurde mit der Öffnung und Ergänzung der zur Hälfte zugemauerten Glasfenster sowie der Regotisierung des Hallenchores begonnen (Abschluß 1894 unter Abt Heinrich Grünbeck). Abt Edmund war kaiserlich-königlicher Rat, Gerichtstafel-Beisitzer der Wieselburger Gespanschaft und wurde 1850 zum 1. Präsidenten des landwirtschaftlichen Bezirksvereines Baden bestellt; bis dahin war der Abt Vorstand einer Delegation der Kaiserlich-Königlichen Landwirtschafts-Gesellschaft zu Wien mit Sitz in Heiligenkreuz. Abt Edmund bewohnte überwiegend die Prälatur im Heiligenkreuzerhof in Wien und nur zeitweise die Prälatur im Stift Heiligenkreuz. Gelähmt und in seinem Wirken sehr eingeschränkt verbrachte er ab 1871 seine letzten 6 Lebensjahre im Wiener Hof. Er wurde auf dem Ortsfriedhof von Heiligenkreuz an der Ostmauer in einem Erdgrab bestattet, das sich heute unterhalb der Gruft der 1889 erbauten Friedhofskapelle befindet.

Literatur

  • Werner Richter: Die Bürgermeister von Heiligenkreuz in: Sancta Crux (2003), S. 130-138.
  • Florian Watzl: Die Cistercienser von Heiligenkreuz. Graz 1898, S. 226.
VorgängerAmtNachfolger
Xaver SeidemannAbt des Stiftes Heiligenkreuz
1841–1877
Heinrich Grünbeck