Die k. und k. Militär-Conservenfabrik Carl Littmann & Comp. war eine Fabrik zur Herstellung von Konservendosen in Bruckneudorf.

Die ehemalige Konservenfabrik
dazu die Erbsenschälerei

Geschichte

In unmittelbarer Nähe Bruck an der Leitha befand seit dem Jahr 1866 ein Militärlager der k.u.k. Armee. Der Ort Bruckneudorf auf ungarischem Gebiet entstand erst zwanzig Jahre später.

Im Jahr 1896 schloss die österreichisch-ungarische Militärverwaltung zur Versorgung der Truppen mit dem Wiener Unternehmer Carl Littmann einen Vertrag ab, um eine Konservenfabrik zu errichten. Bis Ende 1896 sollte auf einem militärisch verwalteten Grundstück diese Fabrik entstehen. Nach der Errichtung der Fabrik soll diese direkt samt maschineller Einrichtung in militärisches Eigentum übergehen. Das Militär verpflichtete sich seinerseits, von Littmann erzeugte Konserven in den nächsten zehn Jahren , also bis 1907 zu beziehen. Dei Verträge wurden später erweitert und sollten diese Abnahme bis 1930 garantieren.

Am 12. April 1896 bekam Littmann die Bauwilligung. Die Bauleitung hatte der Militäringenieur Ignaz Ströher über. Der Stadtbaumeister Rudolf Breuer führte den Bau aus.[1] Die gesamte Projektleitung lag in den Händen von Generalmajor Maximilian Woat.

Im März 1897 erfolgte bereits die Kollaudierung der gesamten Anlage samt der maschinellen Einrichtung, sodass die Produktion beginnen konnte.

Auf ähnliche Art und Weise wurde noch eine Erbsenschälfabrik zur Aufbereitung der Hülsenfrüchte errichtet.

Ein Anschluss an das Bahnnetz erfolgte im Jahr 1900 mit einem Schleppgleis.

Im Jahr 1910 übernahm Bernhard Wetzler und führte das Unternehmen unter B. Wetzler & Co.

Auch während des Ersten Weltkrieges produzierte das Unternehmen für die Frontsoldaten.

Das endgültige Aus des Unternehmens wird unterschiedlich dokumentiert. Während Wehdorn von einem Ende nach dem Zweiten Weltkrieg schreibt, soll das Ende anderen Quellen zufolge bereits nach dem Ersten Weltkrieg erfolgt sein und die Maschinen nach dem Vertrag von Vertrag von Saint-Germain nach Ungarn abtransportiert worden sein.[2]

In der Literatur wird die Konservenfabrik von dem tschechischen Autor Jaroslav Hašek im braven Soldat Schwejk erwähnt, weil hier „Verfaulte Sehnen, Hufe, Klauen und Knochen hier zu Suppenkonserven verarbeitet“ werden.[3]

Bauten

Alle Bauten sowohl der Konservenfabrik, als auch der Erbsenschälerei stehen unter Denkmalschutz. Die bestehenden Teile beschreibt Wehdorn in seinem Buch als schönstes Beispiel des romantischen Industriebaues.

Literatur

  • Manfred Wehdorn: Baudenkmäler der Technik und Industrie in Österreich: Wien, Niederösterreich ..., 1984, Böhlau Verlag

Einzelnachweise

Weblinks