Die Freiwillige Feuerwehr Gießhübl ist die Feuerwehr der Gemeinde Gießhübl im Bezirk Mödling und gehört dem Landesfeuerwehrverband Niederösterreich an.

Gießhübl
Gemeinde Gießhübl
Gießhübl-Feuerwehrhaus 0630.JPG
Landesfeuerwehrverband Niederösterreich
Bezirksfeuerwehrkommando: Mödling
Abschnitt /Unterabschnitt: Mödling-Wienerwald / 4
Gründungsdatum: 1873
Kommandant: OBI Christian Mayerhofer
Mitglieder:
(Jugend/Aktiv/Reserve)
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Fahrzeuge: siehe Fuhrpark
Adresse: 2372 Gießhübl, Waldgasse 1
Koordinaten: 48° 6′ N, 16° 14′ O
Feuerwehrnummer
Website: http://www.ff-giesshuebl.at/
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Die Feuerwehr heute

Einsatzgebiet

Weitere Aufgaben

Standort

Mannschaft

Fuhrpark

Bezeichnung Type Besatzung Aufbauer Baujahr Sonderausrüstung/
Bemerkung
VRF-A Mercedes Sprinter 1:5 Rosenbauer 2014
RLF-A 2000 Steyr LE 18.280 1:8 Rosenbauer 2004
TLF-A 3000/200 Scania P112 HK 4x4 1:7 Rosenbauer 1991
LAST Mercedes gebraucht von FF Pressbaum offene Ladefläche,

hydraulischer Frontkran, Hubbrille

MTF VW Transporter T5 1:8 Eigenbau 2004
ACHSE

Ausrüstung

Alarmierung

Geschichte

Nachdem im Jahr 1873 sieben Häuser außerhalb Gießhübl niederbrennen, finden sich kurz darauf 44 Männer, die eine Feuerwehr gründen wollen. Es werden auch gleich die ersten Requisiten angeschafft. Spenden dazu gibt es unter anderem von Fürst Liechtenstein oder Erzherzog Albrecht, aber auch vom Kaiser selbst.

Im Jahr 1875 wird die Feuerwehr als Verein eingetragen und Johann Mangg wird erster Hauptmann. Schon 1879 gab es einen Großbrand im Ortszentrum, der nur mithilfe der Nachbarwehren bewältigt werden konnte, trotzdem aber großen Schaden anrichtete.

Ein erster Reqisitenstadl wird in Hochleiten 1885 errichtet. 1894 konnte nicht zuletzt mit dem Reinerträgnis eines Feuerwehr-Kränzchen von 46,15 Gulden eine zweirädrige Handdruckpumpe von der Firma Kernreuter angeschafft werden. Eine Schubleiter und ein Hydrophor konnte schon zwei Jahre später im Jahr 1896 erworben werden.

1901 wird das alte Feuerwehrhaus abgerissen und neu aufgebaut. Entgegen dem ursprünglichen Willen der Gemeinde, die es lieber außerhalb des Ortes gesehen hätte, setzte sich die Feuerwehr durch und es wurde am alten Standort wiedererrichtet.

Mit dem Ersten Weltkrieg wurden viele der Kameraden und Ortsbewohner zum Militärdienst eingezogen. 35 dieser Männer kamen nach dem Krieg nicht mehr nach Hause. Auch die Zwischenkriegszeit war in der Folge auch nicht leicht. Einerseits konnten Geräte angeschafft werden, andererseits blieb der Ort aber nicht von Unbillen verschont. Baracken brannten im Jahr 1922. 1927 erfolgten Brandlegungen, sodass eine Brandwache eingerichtet werden musste.

Im Jahr 1935 hat die Wehr laut Protokoll 21 ausübende Mitglieder, 7 Schutzmänner und 6 beitragende Mitglieder.

Nach dem Anschluss wurde Gießhübl zu Groß-Wien angeschlossen. Dementsprechend war auch die Feuerwehr Gießhübl ein Teil der Freiwillige Feuerwehren in Groß-Wien und wird der Feuerschutzpolizei in Wien unterstellt. Am 24. Mai 1944 fallen die ersten Bomben auf Gießhübl und Hinterbrühl, wobei neben sechs Häusern auch das Zeughaus in Hochleiten zerstört wurde. Der Angriff forderte 19 Tote und zahlreiche Verletzte.

Nach Kriegsende erfolgte ein mühsames Zusammentragen von Feuerwehrrequisiten. Am 12. Juli 1947 kam die Feuerwehr wie jener der Randgemeinden wieder zum NÖ Landesfeuerwehrverband. Schon im Jahr 1948 durch Abhalten eines Feuerwehrballes und Spenden konnte ein sogenannter Afrika- oder Wüsten-Steyr 1500 aus Wehrmachtsbeständen angekauft werden und noch im selben Jahr zu einem offenen Feuerwehrfahrzeug umgebaut werden.

Zehn Jahre später wurde dieses Fahrzeug neuerlich umgebaut. Es wurde eine geschlossene Kabine mit geschlossenen Geräteräumen und einer Tragkraftspritze auf den Rahmen gesetzt.

Im Jahr 1963 wird das Gerätehaus in der Ortsmitte umgebaut. Neben einer Betondecke wird ein zweites Tor eingesetzt. Im Zuge des 90-jährigen Gründungsfestes im selben Jahr wird im Rahmen einer Schauübung auf der Kuhheide eine Jugendgruppe - lange vor der offiziellen Feuerwehrjugend in Niederösterreich - vorgestellt.

Ein neues Tanklöschfahrzeug mit 1000 Liter Wasser vom Typ Opel Blitz wurde 1967 von der Gemeinde angekauft.

Das 95-jährigen Gründungsfest im Jahr 1968 wurde zum Anlass genommen, den Bezirksfeuerwehrtag des Bezirksfeuerwehrverbandes Mödling auszurichten.

Mit Beginn 1971 wurde die Feuerwehr wie alle in Niederösterreich durch das neue Feuerwehrgesetz von einem Verein in eine Körperschaft des öffentlichen Rechts umgewandelt. Im selben Jahr beginnt auch das Zeitalter des Feuerwehrfunks mit dem Ankauf eines Handfunkgerätes. Auch das Gerätehaus wird neuerlich vergrößert. Dazu stellt die Wiener Kaufmannschaft kostenlos einen Grund zur Verfügung. 1975 kann die Fertigstellung gefeiert werden.

Unter Karl Rittler, der später auch das Karl-Theater Gießhübl gründete, wurde 1972 erstmals offiziell eine Feuerwehrjugend mit neun Burschen aufgestellt. Seit dem Feuerwehrgesetz 1978 war es auch von oben erlaubt, eine Jugendgruppe zu gründen.[1]

Zum 110 jährigen Jubiläum wurde eine überregionale Ausstellung von Viktor Kabelka über das Thema Die Feuerwehren in und umWien von 1683-1983 gestaltet.

Im Jahr 1986 konnte die sogenannte Stille Alarmierung mittels Piepserln in Betrieb genommen werden.

Im Jahr 1989 wird die BTF Jungarbeiterdorf Hochleiten Gießhübl als zweite Feuerwehr im Gemiendegebiet von Gießhübl gegründet. Der Wüsten-Steyr wurde in diesem Jahr außer Dienst gestellt und dem ehemaligen Feuerwehrmuseum in Tulln übergeben. 1993 war er nochmals bei einer historischen Sonderschau auf der Kuhheide zu sehen. 1991 konnte auch der Opel Blitz der neu gegründeten Feuerwehr überlassen werden.

Die Zahl der Einsätze stieg im Laufe der Jahre sprunghaft an. Wurden 1978 noch 24 Einsätzer, davon 9 Brände und 15 Technische, gezählt, erreichte die Zahl 1993 bereits im September die 100-Marke.

Im Jahr 1994 wurde das Feuerwehrfest erstmals am Gelände des Altstgoffsammelzentrums der Gemeinde statt.

1997 trat die erste Frau der Feuerwehr bei, im Folgejahr waren es die ersten Mädchen im Rahmen der Feuerwehrjugend.

Für das neue Feuerwehrhaus außerhalb des Ortes erfolgte 2002 die Grundsteinlegung, sodass es 2003 bezogen werden konnte.

Außergewöhnliche Einsätze

  • 1978: Ein Brand, der gesamten Bezirk betraf, war der Brand der Möbelfabrik Sleepy in Vösendorf.
  • 1986: Brand im Missionshaus St. Gabriel
  • 1991: Brand des ehemaligen Pfarrhofes durch Brandstiftung im Ortszentrum.[2]
  • 1997: Beim Hochwasser in der Gemeinde Wienerwald kamen auch die Pumpen der Feuerwehr Gießhübl in einsatz.
  • 1999: Im Rahmen des Katastrophenhilfsdienstes wurde nach Hochwasser im Bezirk Neunkirchen geholfen.
  • 2004: Auch beim Bootsunfall in der w:Seegrotte#Bootsunglück 2004, wo vier Touristen den Tod fanden, war die Feuerwehr miteingesetzt.
  • 2009: Beim Brand eines Reisebuses auf der A21 war die Wehr neben anderen in Einsatz.
  • 2012: Beim Brand des Föhrenhofes in Mödling war sie mit sieben anderen in Einsatz.
  • 2013: Im Zuge des KHD war die Kameraden nach dem Donauhochwasser für Aufräumungsarbeiten eingesetzt.

Bisherige Kommanden

lfd. Kommandant von - bis Kommandant-Stv. von - bis
1. Johann Mang 1876-1877
2. Johann Windberger 1877-1878
3. Johann Menhofer 1878-1880
4. Carl Beer 1880-1882
5. Josef Grobmüller 1882-1884
6. Carl Beer 1884-1889
7. Johann Windberger 1889-1892
8. Josef Zipfinger 1892-1894
9. Johann Bruckberger 1894-1911
10. Johann Zinnbauer 1911-1918
11. Johann Stangl 1918-1934
12. Georg Grünberger 1934-1937
13. Georg Dorner 1937-1938 Karl Bruckberger 1938-
14. Alois Gratzer 1938-1950
15. Georg Dorner 1950-1953 Peter Spinner 1950-1953
16. Peter Spinner 1953-1960 Karl Svec 1953-1960
17. Karl Svec 1960-1965
18. Herbert Rittler 1965-1979
19. August Sladohlawek 1979-1988
20. Herbert Windberger 1988-2006 Günter Sommer
Peter Czapka
1997-2001
2001-2006
21. Christian Mayerhofer seit 2006 Peter Czapka
Herbert Rittler
Florian Prochaska
2006-2011
2011-2016
seit 2016

Regelmäßige Veranstaltungen

Quellen und Literatur

  • 140 Jahre Feuerwehr Gießhübl, Festschrift aus dem Jahr 2013

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Feuerwehrjugend bei der FF Gerersdorf abgerufen am 21. März 2017
  2. OA Jörg Würzelberger, Viktor Kabelka: Brand im Ortszentrum von Gießhübl.Brand aus! / brandaus, Jahrgang 1992, S. 72 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bra

Weblinks

  Feuerwehrhaus in Gießhübl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons