Straßenbahnlinie 71

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Schubertring–Kaiserebersdorf
Strecke der Straßenbahnlinie 71
Ein Zug der Linie 71 Richtung Kaiserebersdorf beim Betriebsbahnhof Simmering
Streckenlänge:11 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:600 Volt Gleichspannung|=
   
Schubertring 2,
   
Schwarzenbergplatz D,
   
Am Heumarkt
   
Unteres Belvedere
   
Rennweg S-Bahn Wien, O,
   
Kleistgasse
   
Oberzellergasse
   
Sankt Marx S-Bahn Wien, 18,
   
Litfaßstraße
   
Molitorgasse
   
Zippererstraße U3
   
Hauffgasse
   
Enkplatz, Grillgasse U3, 6, ,
   
Braunhubergasse
   
Simmering S-Bahn Wien, U3, , ,
   
Fickeysstraße
   
Weißenböckstraße
   
Zentralfriedhof 1. Tor
   
Zentralfriedhof 2. Tor
   
Zentralfriedhof 3. Tor
   
Zentralfriedhof 4. Tor
   
Pantucekgasse/Widholzgasse
   
Leberberg
   
Svetelskystraße
   
Valiergasse
   
Zinnergasse/Kaiserebersdorfer Straße , , ,

Die Straßenbahnlinie 71, umgangssprachlich 71er genannt, ist eine Radiallinie der Wiener Straßenbahn. Sie führt auf einer Länge von circa elf Kilometern vom Schwarzenbergplatz via Zentralfriedhof nach Kaiserebersdorf. Die Strecke der Linie 71 stellt außerdem die Verbindung zur Hauptwerkstätte der Wiener Linien her.

Zug der Linie 71 in der stadtauswärtigen Endstelle Kaiserebersdorf
Historischer Zug der Linie 71 in der Simmeringer Hauptstraße
Tafel der Linie 71

Betrieb

Die Umläufe der Linie 71 werden vom Betriebsbahnhof Simmering gestellt. Es kommen ausschließlich Langzüge der Fahrzeugtypen E2+c5 und B zum Einsatz. Für die Gesamtstrecke benötigt der „71er“ 35 Minuten in Richtung Kaiserebersdorf und 37 Minuten in Richtung Schubertring.

Geschichte

Der 71er hat seinen Ursprung in der Simmeringer Pferdebahn, welche von der Ringstraße zum Zentralfriedhof führte. 1901 wurde diese von der elektrischen Straßenbahn abgelöst. Seit 14. Februar 1907 trägt die Linie das Liniensignal „71“. 1996 wurde sie von ihrer bisherigen Endstelle Zentralfriedhof 3. Tor nach Kaiserebersdorf verlängert, um die Wohnviertel am Leberberg an den öffentlichen Verkehr anzuschließen. Dies ist die jüngste Neubaustrecke der Wiener Straßenbahn. In der Nähe der Haltestelle Svetelskystraße befindet sich der einzige schrankengesicherte Straßenbahnübergang Wiens. Am 21. April 1998 ereignete sich ein schwerer Unfall an der Kreuzung der Simmeringer Hauptstraße mit der Gottschalkgasse, bei dem ein Beiwagen wegen zu hoher Geschwindigkeit entgleiste, durch eine Bankfiliale stieß und einen Angestellten tötete. Seit 28. Oktober 2002 verkehren Niederflurfahrzeuge auf der Linie 71.

Die stadteinwärtige Wendeschleife beim Schubertring wurde in ihrer Geschichte mehrfach verlegt. Anfangs befand sie sich innerhalb des Ringes im Bereich der Walfischgasse, später wurde sie zur Schellinggasse verlegt. Seit 1969 befindet sich die Schleife außerhalb des Ringes an ihrer heutigen Stelle.

Kritisiert wird, dass der 71er am Schwarzenbergplatz ohne Umsteigemöglichkeit zur U-Bahn und nur circa 500 Meter vom Verkehrsknoten Karlsplatz/Kärntner Ring, Oper endet. Es existiert zwar eine Straßenbahnstrecke vom Schwarzenbergplatz durch die Lothringerstraße zum Karlsplatz, diese kann jedoch nur vom Ring kommend, jedoch nicht vom Rennweg kommend befahren werden. Ein Umbau der Gleisanlagen oder eine Verlängerung der Linie 71 über den Ring wird daher seit langem gefordert.

Im Zuge der Neuorganisation der Ringlinien wurden im Oktober 2008 zwei neue Durchgangslinien „1“ und „2“ geschaffen. In einer zweiten Phase sollte auch die Linie D, als dritte Durchgangslinie, in Linie „3“ unbenannt werden sowie die Linie 71 über den Ring zur Börse verlängert und in Linie „4“ umbenannt werden. Nach Protesten in den betreffenden Außenbezirken wurde diese zweite Phase ausgesetzt, worüber ORF und Printmedien berichteten.[1][2] Neben dem Widerstand gegen eine Umbenennung des 71ers, fürchteten die Bewohner im 11. Bezirk vor allem Intervallstreckungen und dass sich Verkehrsbehinderungen am Ring auch auf die Außenstrecke in Simmering auswirken könnte.

Der 71er und der Zentralfriedhof

Weil der 71er schon seit 1907 die Verbindung zum Zentralfriedhof herstellt, wird in zahlreichen Anekdoten oder Liedern der letzte Weg eines Wieners mit dem 71er zum Zentralfriedhof dargestellt. So kann man über einen Verstorbenen umgangssprachlich hören: „Er hat den 71er genommen“.

Ab 1918 wurden Leichentransporte zum Zentralfriedhof mit der Straßenbahn durchgeführt, was meist nachts geschah. 1942 besaß die Wiener Straßenbahn hierzu bereits drei eigene Leichentransportwagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden keine Leichentransporte mit Straßenbahnen mehr durchgeführt. Bis heute ist der 71er das meistgenutzte öffentliche Verkehrsmittel zum Friedhof.

Streckenbeschreibung

Die Linie 71 nimmt ihren Anfang am Schubertring und führt über den Schwarzenbergplatz zum Hochstrahlbrunnen. Im Anschluss folgt der 71er über acht Kilometer in südöstlicher Richtung den Straßenzug Rennweg–Simmeringer Hauptstraße bis zum Zentralfriedhof. Dort schwenkt er nach Nordosten und führt durch die Siedlungen am Leberberg nach Kaiserebersdorf. Fährt man vom Zentralfriedhof geradeaus weiter auf der Simmeringer Hauptstraße, gelangt man zur Hauptwerkstätte.

Straßenverlauf

  • Schubertring (Schleifenfahrt Anfang)
  • Pestalozzigasse
  • Kantgasse
  • Christinengasse
  • Schubertring (Schleifenfahrt Ende)
  • Schwarzenbergplatz
  • Rennweg
  • Simmeringer Hauptstraße
  • Pantucekgasse
  • Lichnovskygasse
  • Svetelskystraße
  • Etrichstraße

Weblinks

Einzelnachweise