Der Stephansgroschen wurde vom Österreichischen Hauptmünzamt im Rahmen der Aktion „Jeder Österreicher spendet einen Schilling für den Steffl“ zur Finanzierung des Wiederaufbaus des Wiener Stephansdomes nach dem Zweiten Weltkrieg ausgegeben.

Vorderseite der Münze

Geschichte

Die Aktion „Jeder Österreicher spendet einen Schilling für den Steffl“ begann am 1. März 1951. Bis zu diesem Zeitpunkt waren für den Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Wiener Stephansdomes bereits 19 Millionen Schilling aufgewendet worden, es fehlten jedoch noch wesentliche Summen zu dessen völligen Wiederherstellung. Nach damaligen Schätzungen waren noch rund zehn Millionen Schilling aufzubringen. Diese Summe sollte in erster Linie durch die Spendenaktion „Stephansgroschen“ aufgebracht werden. Die Aktion startete in Wien und wurde in weiterer Folge auch in den anderen österreichischen Bundesländern durchgeführt.

In der Österreichischen Nationalbibliothek haben sich zwei Plakate aus dem Jahr 1951 erhalten, die den Stephansgroschen bewerben. Der Text auf dem einen Plakat lautet: „Die Liebe Wiens zu Dir ist nie erloschen, / sagt, alter Steffl, Dir ein jeder Stephansgroschen.“ Der Text auf dem anderen Plakat lautet: „Der Steffl geht mit Öst'reich Schritt für Schritt, / Baust du an einem, bau auch an dem andern mit!“ Auf beiden Plaktaten ist zudem der Stephansgroschen abgebildet. Die Gestaltung des Stephansgroschens

Die für die Aktion verwendete Aluminium-Münze mit einem Durchmesser von 27 Millimeter glich der damaligen 1-Schilling-Münze. Die Aktion sah den Verkauf von sechs Millionen „Stephansgroschen“ à 1 Schilling, geprägt vom Österreichischen Münzamt, vor. Auf der Vorderseite der Münzen befindet sich die Ziffer 1, die Bezeichnung „Stephansgroschen“ sowie eine Ähre. Auf der Rückseite ist der Stephansdom zu sehen. Daneben gab es auch noch weitere Ausführungen mit anderen Sujets. Es gibt eigene Sujets für die einzelnen Bundesländer und für die Salzburger Festspiele. Insgesamt gibt es 24 Variationen des Stephansgroschens. Gestaltet wurde der „Stephansgroschen“ von dem Wiener Bildhauer und Medailleur Oskar Thiede (1879–1961).

Über die Standardausführung hinaus gab es auch die silbernen „Stephansgroschen“ in gleicher Ausführung, die pro Stück 20 Schilling kosteten. Zudem wurde der „Stephansgroschen“ in Form von Anhängern und Broschen vertrieben.

Der Stephansgroschen beim Steffl-Kirtag

Seit dem Jahr 2002 findet am Stephansplatz der Steffl-Kirtag statt. Gegen eine Spende können die Besucher des Kirtags eigenhändig mit einem großen Hammer einen Stephansgroschen prägen. Der Spendenerlös kommt der Renovierung des Stephansdomes zugute.

Literatur

  • Aus der Pfarrchronik von St. Stephan. In: Pfarrblatt Domkirche St. Stephan, 65. Jahrgang, Nr. 3, Weihnachten 2010, S. 36.

Weblinks

  Stephansgroschen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Stephansgroschen behandelt.
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