Die Schneefälle im Jänner 2019 sind ein Starkschneeereignis, das sich im Zuge der Wetterverhältnisse auch auf einen großen Teil Österreichs, speziell auf den Nordalpen und Voralpenbereich auswirkt.

Wetterlage

Verursacht wird der Starkschnee durch eine kräftige Mischzone von nach Mitteleuropa einströmenden feuchten Atlantik- und polaren Kalt-Luftmassen. Ein Hoch über den Britischen Inseln, in Deutschland als Hoch Angela bezeichnet und Tiefdruckkomplexe über Skandinavien, Tief André und Benjamin, steuern diese Nordströmungen gegen den Alpenraum.[1][2] Dadurch kommt es zu längerandauerndem intensiven Niederschlägen in Form von Schnee, in tiefen Lagen als Regen am Alpennordrand, mit stürmischen Winden in Höhenlagen.[3][4]

Betroffen ist von Beginn an der nördliche Ostalpen.[5] Durch Verwehungen entsteht hohe Lawinengefahr. Besonders ungünstig ist die zeitweise Temperaturzunahme durch eine Warmfront, Leichtschnee wird von zunehmendem Nassschnee überlagert.

Die Schneefälle sind hier im Raum die intensivsten seit den Schneefällen Jänne und Februar im Jahr 2006: Im Ausseerland waren in vier Tagen 1,80 Meter Schnee gefallen (Bad Aussee; Loser Berg zu der Zeit 3,90 m Schneehöhe),[6] verbreitet in Nordstaulagen bis 1 m.[4] Eine Besonderheit ist die scharfe Südgrenze des Niederschlagsraumes am Alpenhauptkamm, die Südhälfte der Alpen hat starken Nordföhn, und kaum Niederschlag.

Auswirkungen in den einzelnen Bundesländern

Es waren alle Bundesländer, mit Ausnahme Kärnten, des Burgenlandes und Wien mehr oder weniger stark betroffen.

Vorarlberg
Tirol
Salzburg

Schigebiete Hochkar, Loser[7]). Versorgungs- und Erkundungsflüge sind nur eingeschränkt möglich, da die Wolkendecke durchwegs sehr tief liegt.

Oberösterreich

Betroffen ist sowohl der südliche alpine Teil, als auch der nördlich der Donau gelegene mit dem Mühlviertel des Bundeslandes.

Steiermark

Im steirischen Ennstal und im Pongau sind mehrere Orte von der Außenwelt abgeschnitten,[8] so die Sölktäler. Präbichl und Obertauern,[9]. In St. Johann am Tauern wurden ab 5. Jänner Evakuierungen wegen drohendem Lawinenabgang notwendig [9]

In der Obersteiermark wurde das Bundesheer für den Assistenzeinsatz angefordert.[8] und im Raum PölstalHohentauernPusterwald wurde am 7. der Katastrophenalarm ausgerufen.[10] Die Einsatzkräfte mussten sich wegen der hohen Schneelasten zunehmend um Hilfeleistung beim Abschaufeln von Dächern kümmern. Im Salzkammergut,[11] im Salzburger Flachgau,[10] im Tiroler Unterland[12] und Vorarlberger Rheintal kam es zu ersten Bauwerkseinstürzen.[10][13]


Niederösterreich

Die stärksten Auswirkungen haben die Schneefälle im Mostviertel und geringere im Waldviertel. Kaum Auswirkungen, die von einem üblichen Winter abweichen, sind im Industrie- und Weinviertel zu verzeichnen.

Am Montag, den 7. musste sowohl die Alpenstraße als auch das Schigebiet auf das Hochkar gesperrt und evakuiert werden. Rund 100 Gäste mussten ins Tal per Konvoi transportiert werden. Zur Räumung der Straße, die nach den deruzeitigen Verhältnissen ein bis zwei Tage in Anspruch nehmen wird. Dazu wurde das Bundesheer um Mithilfe ersucht.[14] Auswirkungen hat das auch auf den Beginn zahlreicher Schulschikurse, die laut Bildungsdirektion vorerst verschoben werden sollen.

Dienstag, den 8. verstärkten sich die Stromausfälle im Raum Annaberg, da es durch die wärmeren Temperaturen zu zahlreichen Baumbrüchen kam. Um die Auswirkungen gering zu halten, wurden vom Landesfeuerwehrverband vier Stromerzeugungsaggregat mit je 150 [[, die bei den Feuerwehren in Brunn am Gebirge, St. Pölten, [[Amstetten Auch die Mariazellerbahn musste auf der Bergstrecke von Laubenbachmühle bis Mariazell den Betrieb einstellen.[15]

Einzelnachweise

  1. DWD-Wetterkarte Prognose für Fr 04.01.2019, 12:00 UTC Website der Freien Universität Berlin;
    Wetterlage vom 5. Jänner 2019, 0 UTC. ZAMG: Aktuelle Wetterkarte und Kartenarchiv;
    Modèles − Archives des réanalyses du NCEP, Samdi 5. Janvier 2010, 7:00 locale. Meteofrance: meteociel, meteociel.fr (insb. Précipitations en 6 heures (mm), risque de neige).
  2. Prognose für Di 06.01.2019, 12:00 UTC, FU Berlin; Wetterlage vom 8. Januar 2019, 0 UTC. ZAMG.
  3. Ist der Winter auf Kurs? In: MeteoSchweiz-Blog, 4. Jänner 2019.
  4. 4,0 4,1 Teils starker Schneefall am Rückreise-Wochenende. ZAMG: Wetter News, 4. Jänner 2019.
  5. Erneut rote Schneewarnung – Zum zweiten Mal innerhalb von vier Tagen hat die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) die höchste Warnstufe ausgegeben (rote Warnung). ZAMG: Wetter News, 8. Januar 2019 – mit Wetter-Warnstufenkarte 8.1.2019.
  6. Wetterberuhigung währt nicht lange. Abschnitt Niederschlagspause. In: MeteoSchweiz-Blog, 7. Januar 2019.
  7. Schneechaos: Ortschaften eingeschlossen, schulfrei im Flachgau. In: Oberösterreichische Nachrichten online (nachrichten.at), 7. Jänner 2019.
  8. 8,0 8,1 Schneechaos: Zahlreiche Orte bereits abgeschnitten. In: Oberösterreichische Nachrichten online (nachrichten.at), 5. Jänner 2019.
  9. 9,0 9,1 Staus, Straßensperren und Flugausfälle. ORF.at, 5. Jänner 2019.
  10. 10,0 10,1 10,2 Katastrophenzustand in steirischen Orten. ORF.at, 7. Jänner 2019.
  11. Schneemassen: Weitere Zuspitzung erwartet. ORF.at, 7. Jänner 2019.
  12. Traglufthalle in Hall eingebrochen. In: Tiroler Tageszeitung online (tt.com), 7. Jänner 2019.
  13. Österreich kämpft gegen Schneemassen. ORF.at, 8. Jänner 2019 – mit Lawinen-Warnstufenkarte 8.1.2019, 18 Uhr.
  14. Hochkar gesperrt: Gemeinde bittet Heer um Hilfe auf ORF-Niederösterreich vom 7. Jänner 2019 abgerufen am 9. Jänner 2019
  15. Schneechaos: Keine Skikurse und Bahnsperre auf ORF-Niederösterreich vom 9. Jänner 2019 abgerufen am 9. Jänner 2019