Die Biologische Station Neusiedler See ist eine biologische Forschungseinrichtung des Landes Burgenlandes in Illmitz nahe dem Neusiedler See und damit am Rand des Nationalparkes Neusiedler See - Seewinkel. Die 1950 gegründete Forschungsstation untersteht dem Naturschutzreferenten der Burgenländischen Landesregierung. Die Verwaltung obliegt der Abteilung 4 – Ländliche Entwicklung, Agrarwesen und Naturschutz.

Biologische Station (2017)

Geschichte

Aufbauend auf die Erfahrung bestehender Forschungseinrichtungen wie der Biologischen Station Lunz und auf der deutschen Insel Helgoland, sowie der Vogelwarte Rossitten (dem heutigen Rybatschi bei Kaliningrad) gab es erste Ideen im Jahr 1938 durch das Niederösterreichische Landesmuseum eine wissenenschaftliche Station im Bereich des Neusiedler Sees zu errichten. Einer der Initiatoren war der Vogelkundler und Mitarbeiter am Landesmuseum Rudolf Tomek, der allerdings als Soldat in Russland fiel.[1]

Nach dem Krieg erfuhr das Projekt eine breite Unterstützung durch das Land Burgenland, dem Naturschutzbund, sowie einer Gruppe von Interessierten in Wien. So konnte 1950 eine ein provisorischer Bau eröffnet werden. Es handelte sich um ein umgebautes Bootshaus des Naturschutzbundes inmitten des Schilfgürtels nahe Neusiedl am See. Der Umbau dieses Pfahlbaues erhielt mittels privater Finanzierung drei Zimmer, einem Laborraum und einer Unterkunft, sodass 12 Mitarbeiter arbeiten konnten. Diese Station wurde 1956 in die Verwaltung des Landes Burgenland übernommen.

Im Jahr 1960 zerstörte ein Brand jedoch die Station vollständig. In der Folge wurde ein Neubau auf festen Boden beschlossen. Die Platzwahl der Station nahe Illmitz erfolgte durch die Akademie der Wissenschaften nahe dem See und auch nahe der Salzlacken. Das Grundstück wurde von Paul V. Esterházy kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Kosten für den Bau der neuen Station übernahm das Land Burgenland. Der Zweckbau wurde 1971 eröffnet und Hofrat Franz Sauerzopf wurde der erste Leiter.

Die ökologischen Untersuchungen des Sees (chemisch-bakteriologische Untersuchungen, Wasserqualität des Sees), die auch zur Trink- und Badewasserkontrolle dienen, wurden verstärkt ab Mitte der 1970er Jahre durchgeführt. So wurden unter anderem diese Ergebnisse in der von dem Limnologen Heinz Löffler herausgegebenen Monographie im Jahr 1979 vorgestellt.[2]

Im Jahr 2013 wurde ein Neubau der Station durch die Landesregierung beschlossen, sodass 2014 der Spatenstich erfolgen konnte.[3] Mit annähernd gleicher Grundfläche wurde ein Passivhaus mit Holzfassade errichtet.

Leiter der Station

Forschung

Die Station ist an einem Forschungsnetzwerk nationaler[4] in Österreich und internationaler Stationen[5] zur ökologischen Langzeitforschung beteiligt.

Einzelnachweise

  1. Rudolf Tomek † auf Zobodat von Dr. Moriz Sassi abgerufen am 22. Februar 2019
  2. Heinz Löffler (Editor): Neusiedlersee. The limnology of a shallow lake in central Europe. Monographiae Biologicae 37, 559 pp. (PDF, engl.)
  3. Neubau der Biologischen Station in Illmitz in meinbezirk vom 8. September 2014 abgerufen am 22. Februar 2019
  4. Ökologische Langzeitforschung (LTER)] abgerufen am 22. Februar 2019
  5. LTER Austria abgerufen 22. Februar 2019 (nur mit Login)

Weblinks

  Biologische Station Neusiedler See – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

47.76909316.766302Koordinaten: 47° 46′ 9″ N, 16° 45′ 59″ O