Das Gesundheitstelefon 1450 (intern auch TEWEB) ist ein Projekt zur telefonischen Gesundheitsberatung. Begonnen wurde das Projekt 2017 mit den Bundesländern Wien, Niederösterreich und Vorarlberg.

Logo des Gesundheitstelefons

Erreichbar ist der Dienst über die Kurznummer 1450, die sowohl aus dem Festnetz als auch aus dem Mobilnetz keine Vorwahl benötigt.

Projektpartner sind das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen, der Hauptverband der Sozialversicherungsträger und den jeweiligen Bundesländern. Nach dem Vorbild der Schweiz ist das Ziel den Patienten Verhaltensempfehlungen durch speziell geschultes diplomiertes Krankenpflegepersonal zu geben und die Ambulanzen der Spitäler zu entlasten. Die Empfehlungen reichen von Selbsthilfemaßnahmen bis Weiterleitungen an den Hausarzt, Facharzt und erst bei den dringlichsten Fällen am die Spitäler. Der Anrufer wird dabei durch ein spezielles Abfragesystem weitergeführt.

Veröffentlicht wurde der Start des Projektes am 7. April 2017, dem Weltgesundheitstag.[1] Mit der Umsetzung des Projektes wurde die 2004 gegründete Tochterfirma des Hauptverbandes ITSV GmbH (IT−Services der Sozialversicherung GmbH) beauftragt.[2]

Die Nummer ist ohne Vorwahl aus allen Netzen zu den üblichen Telefongebühren erreichbar.

In Wien wurden im Jahr 2018 pro Monat etwa 3.500 Anrufe verzeichnet.[3]

Im Oktober 2019 gab der niederösterreichische Landesrat Eichtinger bekannt, dass ab 1. November 2019 das Rollout über ganz Österreich abgeschlossen sein soll und ab diesem Datum der Normalbetrieb in ganz Österreich erfolgen soll.[4]

Projektfortschritt

Bundesland Betriebsbeginn Betreuer
Burgenland Burgenland 1. Mai 2019 Notruf Niederösterreich ?[5]
Kärnten Kärnten
Niederösterreich Niederösterreich 7. April 2017[Anm. 1] Notruf NiederösterreichReferenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen
Oberösterreich Oberösterreich 18. März 2019 OÖ Rotes Kreuz[6]
Land Salzburg Salzburg
Steiermark Steiermark 1. April 2019 Steirisches Rotes Kreuz[7]
Tirol Tirol 12. September 2019 Leitstelle Tirol[8]
Vorarlberg Vorarlberg 7. April 2017[Anm. 1] Rotes Kreuz Vorarlberg
Rettungs- und FeuerwehrleitstelleReferenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen
Wien Wien 7. April 2017[Anm. 1] Fonds Soziales WienReferenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen

Anmerkung:

  1. 1,0 1,1 1,2 Der als Pilotprojekt wurde mit 1. Jänner 2019 in den Regelbetrieb übernommen


Niederösterreich ist bisher das einzige Bundesland, wo das Projekt gemeinsam mit dem anderen medizinischen Notrufnummern abgewickelt werden. Dabei hat wurde das Projekt so gut angenommen, dass die im Jahr 2018 eingesetzten 16 Emergency Communication Nurses am Telefon auf 25 im Jahr 2019 aufgestockt werden sollen. Das geplante Rollout soll planmäßig weiter ausgeführt werden.[9]

Im Zuge der gesamtösterreichischen Einführung erfolgte in der Steiermark diese ab April. Betreut wird sie vom Roten Kreuz[10]

Wirksamkeit

Für Niederösterreich wurde in den ersten vier Monaten der Notruf von 6.800 Anrufern betätigt. Ob dies zum gewünschten Erfolg, einer Reduktion der Krankenhausambulanzbesuche führte, kann zu diesem frühen Zeitpunkt nicht festgestellt werden.[11] Für ganz Österreich wurden bei 46.000 Anrufen 33.500 Beratungen durchgeführt. Die durchschnittliche Dauer eines Anrufes betrug 14 Minuten.[12]

In der Steiermark wurde der Notrufdienst von der Bevölkerung in den ersten Monaten bereits positiv angenommen. Schwierigkeiten bereitet jedoch der gleichzeitig geänderte Bereitschaftsdienst der Praktischen Ärzte, die sich aufgrund der geänderten Bedingungen, wie längerer Anfahrtswege oder dem gleichzeitig notwendigen Schließen der Praxen, aus dem Dienst zurückzogen.[13] Beim gleichzeitig eingeführten Notruf in Oberösterreich konnte man in den ersten zwei Monaten etwa 2.000 Anrufe registrieren, wovon jeder sechste im Anschluss seine Beschwerden selbst lindern konnte.[14]

Niederösterreich vermeldet zum Start des Normalbetriebes im Oktober 2019 eine Hilfe für 88.000 Anrufer seit Beginn.[15]

Einzelnachweise

  1. Startschuss für das Gesundheitstelefon 1450 auf dem Portal der BVA abgerufen am 30. Oktober 2019
  2. TEWEB-Pilotprojekte starten 2017 auf Medonline vom 21. Juni 2017 abgerufen am 7. April 2017
  3. Telefonische Gesundheitsberatung 1450 in Wien zeigt große Erfolge auf Vienna.at vom 28. Dezember 2018 abgerufen am 2. Jänner 2019
  4. Gesundheitstelefon 1450 für alle Bundesländer in meinbezirk vom 22. Oktober 2019 abgerufen am 30. Oktober 2019
  5. „Gesundheitstelefon 1450“ wird ausgebaut auf ORF-Niederösterreich vom 3. Februar 2019 abgerufen am 13. September 2019
  6. Startschuss für „Gesundheitstelefon“ auf ORF-Oberösterreich vom 27. März 2019 abgerufen am 27. März 2019
  7. Gesundheitstelefon ab 1. April in Betrieb auf ORF-Steiermark vom 18. März 2019 abgerufen am 27. März 2019
  8. „Wenn’s weh tut! 1450“ beim Amt der Tiroler Landesregierung vom 12. September 2019 abgerufen am 13. September 2019
  9. „Gesundheitstelefon 1450“ wird ausgebaut auf ORF-Niederösterreich vom 3. Februar 2019 abgerufen am 3. Februar 2019
  10. Die neue Nummer, "wenn´s weh tut" auf meinbezirk.at vom 28. März 2019 abgerufen am 4. April 2019
  11. Bereits 7.000 Anrufer nutzten „1450“ auf ORF-Niederösterreich vom 10. August 2017 abgerufen am 10. August 2017
  12. Gesundheitshotline: 16.000 Patienten beraten auf ORF-Niederösterreich vom 17. Jänner 2018 abgerufen am 29. Jänner 2018
  13. Ärzte haben Probleme mit Gesundheitstelefon auf ORF-Steiermark vom 22. Juni 2019 abgerufen am 23. Juni 2019
  14. Beratung: 2.000 Anrufe in zwei Monaten auf ORF-Oberösterreich vom 28. Mai 2019 abgerufen am 23. Juni 2019
  15. Gesundheitstelefon für ganz Österreich auf ORF-Niederösterreich vom 30. Oktober 2019 abgerufen am 30. Oktober 2019

Weblinks