Bruno Buchwieser

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Bruno Buchwieser junior (* 5. November 1919 in Wien; † 15. Dezember 1993 in Gießhübl) war Unternehmer und Philanthrop.

Leben und Wirken

Bruno Buchwieser, der Sohn des gleichnamigen Architekten Bruno Buchwieser und seiner Ehefrau Helene begann 1941 zu studieren. Als Kriegsversehrter arbeitete er gleichzeitig im Verwaltungsdienst der Wehrmacht. Nachdem dem Abschluss zum Diplomkaufmann promovierte er in den letzten Kriegstagen am 6. April 1945 zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften Dr.rer.pol.

Wie seine um acht Jahre ältere Schwester Helene war er tätig im Büro des Vaters und wurde zum Einsatzleiter für den Wiederaufbau des zerbombten Stephansdoms in Wien bestellt. Dabei kümmerte er sich verstärkt um die jungen Arbeiter und adaptierte ein bombardiertes Haus zu einem Wohnheim. Im Zuge dessen gründete er auch die Österreichische Jungarbeiterbewegung, dessen Präsident er bis zu seinem Tod im Jahr 1993 war.

Buchwieser, der ideologisch der ÖVP zugerechnet werden kann und wo er auch seit 1945 Mitglied war, wurden sehr gut Kontakte in allen Parteien und auch in der Kirche und der Wirtschaft nachgesagt. Auch von der Paneuropäischen Idee von Coudenhove-Kalergi war er sehr angetan. Seine Planungen zur Errichtung von Europahäusern wie in anderen Ländern wurden allerdings durch die Besatzungsmächte gebremst. 1952 konnte er für junge Arbeiter, Lehrlinge und Schüler das Jungarbeiterdorf Hochleiten errichten, das bis 1997 in Betrieb war.

Erst nach dem Staatsvertrag gelang es ihm die ersten Europahäuser auch in Österreich zu errichten. Sie wurden, wie die Häuser in den anderen Ländern, in der vom Europarat in Straßburg in Frankreich gegründeten Dachorganisation Fédération Internationale des Maisons de l'Europe (FIME) zusammengefasst. Buchwieser war von 18964 bis 1986 der Präsident der FIME.

Buchwieser begann auch Projekte in der dritten Welt zur Entwicklungszusammenarbeit wie mit Obervolta, dem heutigen Burkina Faso.

In seinen letzten Lebensjahren trat er auch noch für die Errichtung von Seniorenwohnheimen ein. Nur wenige Monate nach Errichtung des Altenwohn- und Pflegeheims Haus St. Franziskus in Güssing starb Buchwieser am 15. Dezember 1993 im damaligen von ihm errichteten Jungarbeiterdorf Hochleiten in Gießhübl. Am örtlichen Friedhof wurde er begraben.

Würdigung

  • Karl-Renner-Preis[1]
  • Kommerzialrat
  • Ehrenbürger in Gießhübl
  • Benennung der Dr. Buchwiesergasse
  • Generalkonsul von Obervolta
  • Orden der Nation der Republik Obervolta
  • ÖJAB-Europahaus Dr. Bruno Buchwieser, eines der größten Europahäuser wurde nach ihm benannt.

Literatur

  • Markus Gruber: Das Europahaus der ÖJAB in Wien, 2012, Diplomarbeit für das Lehramtsstudium UF Geschichte, Universität Wien Online

Einzelnachweise

  1. Preisträgerinnen und Preisträger - Dr.-Karl-Renner-Preise auf Wien.at abgerufen am 30. März 2017

Weblinks