Hans Trautmann (* im 14 oder 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach 1453[A 1]), auch Heinz Trautmann oder Heinrich Trautman, war im 15. Jahrhundert Gerichtsvertreter der Grafschaft Tirol für ein Gericht im heutigen Bundesland Tirol.

Herkunft und Familie

Hans Trautmann stammte aus Zams im Gericht Landeck, wo seine Familie begütert war. Er war der Bruder des Gerichtsboten und Richters Heinrich Trautmann.[1]

Leben

Hans Trautmann war 1445 und 1455 Richter von Landeck. Unter dem Vorsitz von ihm und Peter Kobel, damals Richter von Laudegg[A 2] fällten 1445 mehrere Rechtssprecher, darunter ein Jakob Blesy, den Rechtspruch in einem Streit zwischen den Orten Prutz und Kauns um eine Au.[2] 1455 ließ er eine Kundschaftsaufnahme durchführen, bei welcher der Gerichtsbote Heinrich Schatz als einer der Zeugen fungierte.[3] 1458 bestellte Herzog Siegmund von Österreich ("Siegmund der Münzreiche") ihn neben Matheis Hochhuber, Peter Kobel, Heinrich Niedermair, Hans Rüther, Blasi von Serfaus und anderen, als Rechtsprecher in einem Streit um einen Berg zwischen den Orten Graun Reschen (beide heute Teil der Gemeinde Graun im Vinschgau[A 3]) und Ramüs.[4]

Literatur

  • Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Bd. 41). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9

Einzelnachweise

  1. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 430
  2. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 360
  3. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 391
  4. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 360 und S. 382

Anmerkungen

  1. Nach Hinweisen in Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 390
  2. Die Burg Laudegg oder Laudeck, heute Teil der Gemeinde Ladis, war bis ins 17. Jahrhundert der Verwaltungssitz des Oberen Gerichts beziehungsweise des Gerichtes Laudeck, ehe dieser nach Ried im Oberinntal verlegt wurde.
  3. Graun, heute Curon Venosta, gehört seit 1919 zu Italien.