Josef Paur (* 23. Februar 1848 in Heiligenkreuz; † 6. Februar 1935 in Wien, Währing) war ein österreichischer Arzt.

Kais. Rat Dr. Josef Paur (1848-1937) im Kreis seiner Familie

Leben

Josef Paur wurde 1848 in der Bäckerei seines Vaters Ferdinand Paur (1821-1877) in Heiligenkreuz Nr. 21, dem späteren stiftliches Waschhaus, geboren[1]. Nachdem er im Gymnasium des Stiftes Heiligenkreuz maturierte und sein Medizinstudium an der Universität Wien beendet hatte, war er von 1878 bis ungefähr 1881 Sekundararzt im Wiener Kronprinz Rudolf Spital auf der Landstrasse, danach wurde er Hausarzt im Schloss Judenau bei Tulln, wo seit 1858 ein Waisenhaus untergebracht war. Dort lernte er seine spätere Gattin Theresia Seifert, eine aus dem damals österreichischen Schlesien stammende Volksschullehrerin in Abstetten, kennen und heiratete[2] sie 1882 in der dortigen Pfarrkirche. Von 1885 bis zur seiner Pensionierung im Jahr 1922 war er als Hausarzt im k.k. Waisenhaus am Wiener Alsergrund in der Waisenhausgasse (heute Boltzmanngasse[3] tätig. Im August 1910 wurde Josef Paur per kaiserlichen Dekret mit dem Titel Kaiserlicher Rat ausgezeichnet. Den Titel durfte er nicht lange tragen, denn 1918 schaffte die sozialistische Renner-Regierung diesen wieder ab.

Er war der ältere Bruder des Heiligenkreuzer Bäcker- und Bürgermeisters Ferdinand Heinrich Paur (1856-1933) sowie von Anton Paur (1852-1919) der ebenfalls diesen Beruf und das Amt innehatte. Josef Paur hatte zwei Kinder, die am Wiener Alsergrund geboren wurden: Josef Philipp Ferdinand Paur (1885-1963) wurde Oberstadtarzt in Floridsdorf; Maria Theresia Paur (1887-1982) heiratete nach Alland und hieß dann Eder.

Josef Paur verstarb[4][5] 1935 im St. Carolus Heim der Borrömäerinnen in der Pfarre Weinhaus im Wiener Gemeindebezirk Währing und wurde auf dem Heiligenkreuzer Ortsfriedhof begraben. Auf seinem Grabstein steht der schöne Spruch: „UBI NATUS IBI SEPULTUS“ – „wo geboren, da begraben".

Einzelnachweise

Weblinks