Die Burgruine Alt-Hofen (auch nur Alt-Hofen oder auch Burg Hofen) ist eine abgegangene Burg[1] in der Gemeinde Lochau in Vorarlberg. Es handelt sich dabei um eine eher kleine Burganlage mit Torbauten, Turm und ehemals sechseckigem Bergfried. Die meisten Gebäude sind im Laufe der Jahrhunderte abgetragen worden, abgerutscht oder abgegangen.

Zugang und Turm
Viele Mauernteile der Burg sind im Wald versteckt
Übersicht der Anlage (Informationstafel vor Ort)

Lage

Die Ruine der Burg Alt-Hofen liegt auf einer Rückfallkuppe (etwa 590 m ü. A.) in der Parzelle Burgstall, nur einige Meter von der alten Eichenberger Straße entfernt. Nördlich befindet sich in etwa 50 Meter Entfernung der Hirschgrabenbach. Vom westlich gelegenen Schloss Hofen ist die Ruine rund 700 Meter Luftlinie entfernt. Vom südwestlich gelegenen Dorfzentrum von Lochau ist die Ruine rund 1200 Meter Luftlinie entfernt.

Geschichte

Die Burg wird 1281 erstmals urkundlich erwähnt. Vermutlich wurde diese im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts errichtete. Ob diese Burg mit der historisch nicht gesicherten Anlage „Burg Lochen“ in Lochau identisch ist, ist umstritten. Ein gleichnamiges Dienstmannen- und Ministerialengeschlecht, wird mit Konrad von Lochen 1186 erwähnt.[2] In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde durch Werner von Raitenau ein Geschützturm neu gebaut.

Der schwäbische Städtebund soll die Anlage 1452 zerstört haben, zusammen mit der nahe gelegenen Ruggburg, als diese gegen den Raubritter Hans von Rechberg vorgingen. 1456 ging die Burg als Lehen an Jos Mündelin. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gelangt die Burg Alt-Hofen in das Eigentum der Herren von Raitenau.[3] Diese sind noch 1579 als Besitzer des allt burgstall Lochen erwähnt. Die Burg war zu diesem Zeitpunkt sehr wahrscheinlich bereits eine Ruine oder jedenfalls nicht mehr bewohnt bzw. bewohnbar.

Die Burg wurde im Zuge der Errichtung des Schloss Hofen ab 1585 als Steinbruch verwendet. Durch wiederholte Erdrutsche südlich und nördlich der Anlage sind weitere Teile abgerutscht.

Heute sind noch Reste der Ringmauer zu sehen, die zu den ältesten Teilen der Burg zählt. Gut sichtbar ist auch noch ein Torbau und eine gedrungene turmartige Geschützbefestigung neueren Datums. Die Ruine Alt-Hofen ist das älteste Kultur- und Baudenkmal der Gemeinde.[4][5][6]

1986 wurden einige Teile der Burg mit baulichen Maßnahmen anlässlich des Jubiläums 800 Jahre Lochau, konserviert. Der Burghügel ist inzwischen wieder stark zugewachsen.[7][8]

Wanderung

Die Ruine der Burg Alt-Hofen kann im Rahmen einer leichten Wanderung in etwa 30 bis 40 Minuten von Schloss Hofen (400 m ü. A.) erreicht werden. Größtenteils ist der Weg auch für Kinderwagen geeignet (geländetauglicher Kinderwagen). Die Wegdistanz beträgt rund 2 Kilometer und es sind rund 190 Höhenmeter zu überwinden.

Der Wanderweg beginnt an der Südseite von Schloss Hofen (beim Althofenweg, früher Eichenberger Straße) und ist dort ausgeschildert und führt weitgehend durch Wald. Nach etwa 20 bis 25 Minuten wird eine Weggabelung erreicht (Hinweisschild), bei welcher der Weg zur Ruine rechts abgeht.

Literatur

Weblinks

  Burgruine Alt-Hofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Denkmalgeschützte Objekt bzw. das gesamt Gelände der abgegangenen Burg, ID: 1523. GSt. 395/2, EZ 241 in 91117 GB Lochau. Die Ruine und die umliegenden Grundstücke stehen im Privateigentum der Familie Sagmeister aus Bregenz, weswegen der Zugang der Öffentlichkeit zur Ruine Alt-Hofen nur geduldet ist (siehe Informationstafel vor Ort).
  2. Am 12. Februar 1186 wird der Name Lochin bzw. Lochen erstmals urkundlich erwähnt.
  3. 1467 bis 1658 waren die Herren bzw. Reichsherren und Grafen von Raitenau (Reitnau) in Lochau.
  4. Erwin Bennat: Gemeinde-Chronik Lochau 1186 bis 1986, herausgegeben von der Gemeinde Lochau, Lochau 1986.
  5. Alois Niederstätter: Die Vorarlberger Burgen, Innsbruck 2017.
  6. Ruine Alt-Hofen, Webseite der Gemeinde Lochau.
  7. Manfred Schallert: Instandsetzung eines Brückensteges auf dem Wanderweg zur Ruine Alt-Hofen, vol.at vom 12. Dezember 2014.
  8. Siehe Informationstafel vor der Burganlage.

47.5351169.768459Koordinaten: 47° 32′ 6″ N, 9° 46′ 6″ O