Der Ansitz Sulzhofen befand sich in der Gemeinde Sulz in Vorarlberg (auf etwa 488 m ü. A.) und wurde von der Feldkircher Familie Hummelberg (auch: Hummelberger) um 1600 erbaut. Das Gebäude wurde 1975 abgebrochen.

Geschichte

Johannes Damian von Hummelberg zu Sulzhofen, Kanonikus und Dekan der Kathedralkirche in Chur, starb am 2. Oktober 1699 als letzter männliche Nachkomme dieser Familie auf dem Ansitz Sulzhofen und wurde in der Pfarrkirche von Röthis begraben.[1] Nach dessen Tod wurde Sulzhofen an Franz Ignaz Feuerstein, der Ehegatten der 1706 verstorbenen Helena von Hummelberg (die letzte weibliche Nachkommin der Familie Hummelberg), Eigentümer von Sulzhofen. Das Geschlecht der von Hummelberg ist mit dem Tod von Helena von Hummelberg in Vorarlberg ganz erloschen. Eine Großenkelin von Paul Furtenbach, Anna Maria Furtenbach, soll ebenfalls Erbin von Sulzhofen gewesen sein. Sie heiratete den Hofkammerpräsidenten und späteren Vogt der Herrschaft Feldkirch, Christian Zech von Deybach. So sollen die Zech von Deybach auch den Ansitz Sulzhofen (und den Ansitz Jergenberg und anderes) mit Grund und Boden erhalten haben.

Erst 1808 wird wieder über die Eigentumsverhältnisse von Sulzhofen in einem Dokument berichtet. Der Ansitz gehörte damals Johann Baur. Durch Erbgang ging das Gebäude nach dessen Tod auf Alois Tschabrun über (Urkunde vom 4. August 1823), der es bereits am 20. März 1827 an seinen Bruder Andreas Tschabrun verkaufte. Der Ansitz wurde am 30. Oktober an Valentin Frick aus Sulz verkauft und am 1. April 1846 um 4050 Gulden (Reichswährung) an Johann Tiefenthaler aus Frastanz. Dieser übergab das Gebäude 1849 an seinen Sohn, Adam Tiefenthaler. Im Oktober 1849 wurde der Ansitz an die Brüder Josef und Johann Georg Breuß aus Sulz verkauft und von diesen erwarb das Gebäude die Gemeinde Sulz am 1. August 1855 um 5000 Gulden (Reichswährung).[2]

Die Gemeinde Sulz kaufte das Gebäude, um darin den Gemeindesitz, das Armen- und Waisenhaus einzurichten. Die als Armahus Glöckle bezeichnete kleine Glocke im Glockendachreiter des Ansitzes befindet sich heute im Gemeindearchiv.[3] 1975 wurde das Gebäude abgerissen.

Literatur

  • Georg Keckeis: Röthis und Viktorsberg, Bregenz 1908.

Einzelnachweise

  1. Georg Keckeis: Röthis und Viktorsberg, Bregenz 1908, S. 151 f.
  2. Georg Keckeis: Röthis und Viktorsberg, Bregenz 1908, S. 152 f.
  3. Pfarramt Sulz: 150 JAHRE PFARRE SULZ 1843 – 1993, S. 24.

47.2882619.653443Koordinaten: 47° 17′ 18″ N, 9° 39′ 12″ O