Agnes von Wallsee oder Walsee (* im 14. Jahrhundert; † 14. Mai 1402), auch Agnes von Rosenberg war die Ehefrau des einflussreichen Adeligen Jost (I.) von Rosenberg, höchster Kämmerer des böhmischen Königs.

Herkunft und Familie

Agnes von Wallsee zu Enns stammte aus der Familie der Wallseer, die sich Anfang des 14. Jahrhunderts dauerhaft in den Herzogtümern Österreich und Steier niedergelassen hatte und dort zu den bedeutendsten Familien des Landadels zählte. Sie war eine Urenkelin von Eberhard (I.) von Wallsee († um 1326) und eine Tochter von Reinprecht (I.) von Wallsee zu Enns († 1360/61) aus dessen Ehe mit Elsbet († um 1344), der Erbtochter des Truchsessen Christian von Lengenbach. Um 1351 heiratete sie den böhmischen Adeligen Jost (I.) von Rosenberg († 1369).[1] Kinder aus dieser Ehe sind bisher nicht belegt.

Anna von Rosenberg († 1388), eine Schwester von Jost von Rosenberg, war mit Heinrich von Leipa († 1329) verheiratet. Ihre Tochter war vielleicht jene Elisabeth von Leipa, die um 1374 Rudolf (I.) von Wallsee zu Enns, einen Halbbruder von Agnes, heiratete<.ref group="A">Diese Information findet sich auf der Wikipedia und lässt sich als möglich einstufen, zudem für die Ehe keine Kinder belegt sind. Denn diese Elisabeth wäre dann eine bereits relativ "alte" Braut gewesen. Vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, Stammtafel der Wallseer zu Enns</ref>

Leben

Agnes von Wallsee und ihre Schwester Elsbet, die Ehefrau von Konrad von Pottendorf, heirateten beide noch zu Lebzeiten ihres Vaters. Ihr Heiratsgut stammte aus dem Erbe ihrer Mutter.[1] Um die Zeit ihrer Eheschließung oder bald danach führte der Ehemann von Agnes, Jost (I.) von Rosenberg, die großen Fehde (um 1351/52), wobei er ein Gegner ihres Verwandten Eberhard (III.) von Wallsee zu Linz war. Erst mit der Aussöhnung der beiden am 10. August 1352 durch den späteren Kaiser Karl IV. fand die Fehde ihr endgültiges Ende.[2] Nach dem Tod von Jost von Rosenstein soll Agnes von Wallsee 1380 gemeinsam mit dessen Schwester Elisabeth (Marcela?) von Hals(-Leuchtenburg) eine Stiftung für einen böhmischen Prediger in der St.-Veit-Kirche in Krumau eingerichtet haben.

1372 erlaubte Herzog Albrecht (III.) von Österreich ("Albrecht mit dem Zopfe") Agnes von Wallsee und ihrer Schwester Elsbet, sich jene Besitztümer, die sie als Lehen des Herzogtums Österreich besaßen, gegenseitig vererben zu dürfen. Die Herrschaft Viehofen, die damals ein Lehen des Hochstiftes Passau war, kam durch eine Abfindung in den alleinigen Besitz von Agnes. Sie verkaufte diese Herrschaft und ihr Eigengut zu Anzbach 1374 ihren Halbbrüdern Rudolf (I.), Reinprecht (II.) und Friedrich (V.) von Wallsee.[3]

Agnes von Wallsee war die Besitzerin eines prachtvollen Antependium, das sich noch Anfang des 20. Jahrhunderts im Besitz des Stiftes Hohenfurt befand.[1]

Literatur

  • Max Doblinger: Die Herren von Walsee. Ein Beitrag zur österreichischen Adelsgeschichte (= Archiv für österreichische Geschichte. Band 95). Holzhausen, Wien, 1906

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 68
  2. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 45
  3. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 91

Anmerkungen