Friedrich (VI.) von Wallsee oder Walsee (* im 14. Jahrhundert; † 11. Dezember 1382) war Landmarschall des Herzogtums Österreich und Hauptmann des Herzogstums Steier. Er stammte aus der Nebenlinie zu Ort und Summerau aus dem Familienzweig der Wallseer zu Enns.

Herkunft und Familie

Friedrich (VI.) von Wallsee zu Enns stammte aus einer früheren Ministerialenfamilie[A 1], die sich Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts in den Herzogtümern Österreich und Steier niedergelassen hatte. Er war einer der Söhne von Friedrich (II.) von Wallsee zu Enns aus dessen Ehe mit Kunigund von Liechtenstein zu Murau ((† nach 1355).[1]

Friedrich (VI.) von Wallsee war verheiratet. Über seine Ehefrau gibt es keine Information, in der Forschung wird vermutet, dass sie eine Maissauerin war. Belegt ist eine eheliche Tochter:

  • Afra von Wallsee-Enns zu Ort und Summerau (* im 14. Jahrhundert, vor 1372; † 1439, in Wien)
∞ (1. Ehe) mit Hartnid (Hertneid) von Liechtenstein zu Nikolsburg († um 1395)
∞ (2. Ehe) mit Alber Stuchs von Trautmannsdorf († um 1406)

Mit ihr starb endet die Nebenlinie Wallsee-Enns zu Ort und Summerau. Beigesetzt wurde sie in der Wiener Kirche Maria am Gestade.[2]

Leben

Friedrich (VI.) von Wallsee zu Enns stand im Dienst von Herzog Albrecht (III.) von Österreich ("Albrecht mit dem Zopfe"). 1367–68 war er dessen Landmarschall "unter der Enns" im Herzogtum Österreich. Seit 1369 bis zu seinem Tod war er Hauptmann des Herzogtums Steier.[2]

Literatur

  • Max Doblinger: Die Herren von Walsee. Ein Beitrag zur österreichischen Adelsgeschichte (= Archiv für österreichische Geschichte. Band 95). Holzhausen, Wien, 1906
  • Karel Hruza: Die Herren von Wallsee. Geschichte eines schwäbisch-österreichischen Adelsgeschlechts (1171–1331) (= Forschungen zur Geschichte Oberösterreichs. Bd. 18). OÖLA, Linz, 1995. ISBN 3-900-31360-1. Siehe Register

Einzelnachweise

  1. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, siehe Stammtafeln
  2. 2,0 2,1 vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 102

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.