Ein Brauchtum aus dem niederösterreichischen Weinviertel. Zu Allerheiligen am 31. Oktober wird jedes Jahr in zahlreichen Gasthäusern um Striezel geposcht. Die Spielregeln sind an die Regeln des allgemeiner bekannten Paschen angelehnt, unterscheiden sich aber darin, dass nicht der Schreiber (die Bank) den Einsatz gewinnen kann, sondern nur die Spieler untereinander.

Als erstmalige schriftliche Aufzeichnung wird das Strietzlposchn im Jahre 1905 von einem Gasthaus in Riedenthal erwähnt und sollte der Geschäftsbelebung dienen.[1]

Spielregeln

Es gibt mindestens soviel Striezel wie Spieler und meist noch einen Hauptgewinn (großer Striezel, Meterstriezel, etc.). Es wird vorher festgelegt, wie viele Durchgänge pro Striezel gespielt werden (Standard sind z. B. drei Durchgänge). Die Punkte der Durchgänge werden für jeden Spieler zusammengezählt.

Es wird mit jeweils drei Würfeln geworfen. Traditionell geschieht dies mit einem nicht durchsichtigen Becher. Hat der Spieler zwei gleiche Zahlen, zählt der Wurf. Es werden die Werte aller drei Würfel zusammengezählt. Bei jedem Durchgang hat ein Spieler drei Versuche. Ist er mit einer niedrigen Punktzahl nicht zufrieden, darf er also noch mal würfeln, vorige Versuche verfallen dann aber. Hat der Spieler bei den weiteren Versuchen keinen gültigen Wurf (keine zwei gleichen), hat der Spieler für diesen Durchgang nur 0 Punkte erreicht. Hat der Spieler bei einem Versuch weniger Punkte als bei einem vorhergehenden, zählen nur die Punkte des neueren Versuchs.

Beispiele

Beispiel 1

Ein Spieler würfelt 2x1 und 1x5, das sind in Summe 7 Punkte. Der Spieler ist nicht zufrieden, er würfelt nochmals und somit verfällt sein erster Wurf. Der Spieler würfelt allerdings drei verschiedene Werte, daher gibt es keine Punkte. Beim dritten Versuch würfelt er wieder drei verschiedene Werte, dass heißt der ganze Versuch ist ungültig.

Beispiel 2

Ein Spieler würfelt 1x1 1x2 und 1x3 - der Versuch ist ungültig. Beim nächsten Versuch würfelt der Spieler 2x6 und 1x5 = 17 Punkte. Das ist knapp an der höchstmöglichen Punktezahl von 18 Punkten, der Spieler akzeptiert also seinen Versuch und lässt die Punkte notieren.

Beispiel 3

Ein Spieler würfelt 2x1 und 1x3 Punkte. Der Wurf ist gültig, allerdings sind das nur 5 Punkte und ein anderer Spieler hat bereits einen Wurf mit mehr Punkten gemacht. Also vertraut der Spieler auf sein Glück und würfelt nochmals. Diesmal würfelt er 3x5 und hat somit 15 Punkte.

Zusätze

Der erste gewonnene Striezel wird traditionell gleich verspeißt (vorher ausmachen).

Einzelnachweise

  1. Quelle fehlt