Albert Mathies, (* 15. Juni 1889 in Dalaas; † 14. Juli 1962) war ein österreichischer Skipionier, der erste Berufsskilehrer in Vorarlberg, Gastwirt und Kaufmann (Sportartikelhändler) in Zürs.

Leben

Albert Mathies wurde in Dalaas in eine große Bauernfamilie hineingeboren.[1] Die Eltern, Felix Mathies und Maria Anna Strolz (*1845 bis 30. August 1913) hatten 1863 geheiratet und gemeinsam 14 Kinder. Albert verbrachte seine Jugendzeit in Stuben am Arlberg und war ein Freund von Hannes Schneider.[2][3]

Albert Mathies zählt zu den wichtigsten Skipionieren aus Stuben am Arlberg. Der jüngere Bruder des "Lawinen-Franz-Josef"[4] und der Maria Theresia Mathies (* 16. September 1885; † 1966, der späteren Frau von Viktor Sohm[5]) lernte bereits als Jugendlicher gemeinsam mit Hannes Schneider das Skilaufen. Mathies und Hannes Schneider hatten 1905 einen Skikurs bei Viktor Sohm in Zürs besucht.[6] Alberts ältere Schwester, Maria Theresia, heiratete später Viktor Sohm.[3][7]

Beim Ski-Wettbewerb am 18. Februar 1906 gewann Albert Mathies das Jugend-Abfahrtsrennen und Hannes Schneider siegte im Skispringen (16 Meter).[6]

Mathies wurde kurz darauf zu einem der ersten Berufsskischullehrer Vorarlbergs und unterrichtete von 1908 bis 1912 im Auftrag des Alpenhotel Bödele.[6] 1913 wurde er Skilehrer für Offiziere in St. Moritz und am Monte Bondone.[2][3][8]

Während des Ersten Weltkriegs musst er in die k. u. k. Armee einrücken und geriet in russische Kriegsgefangenschaft. Er kehrte erst 1919 zurück. Danach nahm er in Zürs den Wohnsitz und wurde dort der erste Skilehrer und gründete mit anderen die Skischule Zürs (in der auch Ernst Skardarasy (1964–1981) als Skilehrer arbeitete) und betrieb eine Gästepension mit einem angeschlossenen Sportgeschäft.[2][9][10] In der Skiwerkstätte von Albert Mathies arbeitete der Vater von Hans Thöni als Skimonteur. Dort lernte er die Mutter (Maria Thöni) kennenlernte. Die beiden haben später geheiratet und sind nach St. Anton am Arlberg gezogen und der Vater von Hans Thöni war dann bei Hannes Schneider Skimonteur.[11]

Literatur

  • Christof Thöny: Vorarlberger Skigeschichte, Sutton Verlag, Erfurt 2012, ISBN: 978-3-95400-048-7.

Einzelnachweise

  1. In der Familie Mathies gab es zwei Kinder mit dem Namen Albert. Der ältere Albert, * 18. November 1875, verstarb noch im Kindesalter am 21. November 1881. Insgesamt sind sieben der 14 Kinder der Familie Mathies keine 18 Jahre alt geworden.
  2. 2,0 2,1 2,2 Christof Thöny: Zur Geschichte des Skilaufens auf dem Bödele bis in die Zwischenkriegszeit, in Nikola Langreiter, Petra Zudrell: Wem gehört das Bödele? , Salzburg/Wien 2019, Residenz Verlag, ISBN 978-3-7017-3511-2, S. 192 ff.
  3. 3,0 3,1 3,2 Viktor Sohm und die Familie Mathies in Stuben am Arlberg, Ausstellung des Museumsvereins Klostertal 2020.
  4. So genannt, weil er am 21. Dezember 1886 am Flexenweg von einer Lawine verschüttet und nach 30 Stunden leben gerettet werden konnte.
  5. In der Familie Mathies gab es zwei Kinder mit dem Namen Theresia. Die ältere Theresia, * 15. Oktober 1880, verstarb noch im Kindesalter am 24. August 1883.
  6. 6,0 6,1 6,2 Nikola Langreiter, Petra Zudrell: Wem gehört das Bödele? , Salzburg/Wien 2019, Residenz Verlag, ISBN 978-3-7017-3511-2, S. 171.
  7. Wem gehört das Bödele? , S. 194.
  8. Christof Thöny: Vorarlberger Skigeschichte, Sutton Verlag, Erfurt 2012, S. 63.
  9. Geschichte, Webseite: zuersamarlberg.at.
  10. Albert Mathies, Webseite: stuben-arlberg.at.
  11. Informationen gemäß Interview von User Asurnipal mit Hans Thöni am 1. August 2021.