Stephan II. von Maissau

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Stephan (II.) von Maissau (* im 14. Jahrhundert; † 1396) bekleidete das Amt des obersten Marschalls im Herzogtum Österreich.

Die Burg Maissau, nach der sich Stephans Familie benannte, heute

Herkunft

Stephan (II.) von Maissau stammte aus der Familie der Maissauer, einer bedeutenden Adelsfamilie des Herzogtums Österreich. Er war der Urenkel von Otto (II.) von Maissau und der älteste Sohn von Ulrich (I.) von Maissau aus dessen Ehe mit Anna von Schaunberg. Er war mit Elisabeth (Elsbet) von Wallsee, einer Tochter von Friedrich (II.) von Wallsee-Enns und Enkelin von Heinrich I. von Wallsee-Enns, verheiratet.[1] Aus dieser Ehe hatte er mehrere Kinder, darunter:


      1. Stephan (II.) von Maissau ∞ (1. Ehe) mit Agnes von Gars, Tochter und Erbin des Burggrafen Haidenreich von Gars; ∞ (2. Ehe) mit Elisabeth von Maertensdorf, Gräfin von St. Georgen
        1. (1. Ehe) Anna von Maissau ∞ (1. Ehe) mit Heinrich von Klingenberg (gefallen zu Beginn des 100jährigen Kriege); ∞ (2. Ehe) mit Ulrich von Liechtenstein-Nikolsburg
          1. (1. Ehe) Tochter ∞ Hans von Liechtenstein-Nikolsburg, Hofmeister von Herzog Albrecht (III.) von Österreich ("Albrecht mit dem Zopfe")
        2. (1. Ehe) Heidenreich von Maissau († um 1381) ∞ mit Anna von Maissau († um 1385), er erbte von Leutold (III.) von Kuenring das Amt des Oberstschenken des Herzogtums Österreich, begründete die "Schenkenlinie" der Maissauer
          1. Leopold, auch Leutold von Maissau († 1383)
          2. Hans von Maissau († 1397)
            1. Leopold von Maissau († 1403)
          3. Georg von Maissau († 1390) ∞ Kathrein von Kranichberg
          4. Margarete von Maissau ∞ mit Pilgrim von Puchheim, einem Sohn von Albero (III.) von Puchheim, seine Familie zählte nach 1440 zu den Haupterben der Maissauer
        3. (1. Ehe) Ulrich von Maissau († im oder nach dem März 1380)
        4. (1. Ehe) Hans von Maissau ∞ Dorothea von Gars, Erbin der Herrschaft Gars, in zweiter Ehe verheiratet mit Andreas von Liechtenstein

Leben

Konrad von Maissau war Marschall des Herzogtums Österreich.[3] Durch die Erbteilung um 1340 gelangte er in den Besitz der Herrschaft Pöggstall. 1355 ist erstmals auch das Landgericht Pöggstall, das ihnen vermutlich bereits im 13. Jahrhundert unter König Ottokar[A 1] verliehen worden war, im Lehensbesitz der Maissauer belegt.[1] 1355 hatte er als Herr von Pöggstall einen Streit mit Albero von Streitwiesen, damals Herr von Mollenburg (heute Teil der Gemeinde Weiten), der durch einen Schiedsspruch unter Vorsitz seines Verwandten Stephan von Maissau entschieden wurde.[3]

Erinnerungen an Konrad von Maissau

Nach seinem Tod wurde Konrad von Massau in der heutigen Filialkirche St. Anna im Felde in Pöggstall beigesetzt, wo sich seine Wappengrabplatte erhalten hat.[3]

Literatur

  • Peter Trawnicek: Pöggstall und die Grabdenkmäler in der Kirche St. Anna im Felde. In: Sbornik Praci filozoficke fakulty brnenske univerzity studia facultatis philosophicae universitatis brunensis C 49, 2002. S. 271-291 digital
  • Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, Fürstendiener und Hochverräter - Bausteine zur einer Nutzergeschichte von Schloss und Herrschaft Pöggstall. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): Menschen und Denkmale. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 13-51

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Peter Trawnicek: Pöggstall und die Grabdenkmäler, 2002, S. 276
  2. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016, S. 63
  3. 3,0 3,1 3,2 vgl. Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, 2017, S. 15

Anmerkungen

  1. Für König Přemysl Otakar II. (Przemysl Ottokar II., Ottokar II. Przemysl) finden sich in der Sekundärliteratur verschiedene Namensbezeichnungen. In Österreich war und ist er als Ottokar II. bekannt. Da es in diesem Artikel um die Geschichte jener Gebiete geht, die heute zur Republik beziehungsweise zum "EU-Land" Österreich gehören, wird hier durchgehend die Bezeichnung Ottokar verwendet.