Radione war eine Radiogerätehersteller mit Sitz in Wien

Radione wurde im Jahr 1924 von Nikolaus von Eltz und seinem Bruder Theodor von Eltz gegründet. Der Name Radione stammt von Radio Nikolaus Eltz. Die Firma siedelte sich im 3. Wiener Gemeindebezirk in der Erdbergerstraße. Eltz wollte einen Radioapparat entwickeln, der einen bisherigen Detektorempfänger übertreffen sollte. Mit dem Rückkopellungsaudion in einem pultförmigen Gehäuse gelang ihm das sehr bald. Bald folgte ein Tweiröhrengerätmit einem Niederfrequenzverstärker.

Durch den Erfolg wurde die Produktionsstätte bald zu klein, sodass er zuerst in die Wiedner Hauptstraße und später in die Schönbornstraße. Ein engültiges Quartier fand da Unternehmen in der Gartengasse im 5. Bezirk.

Die beiden Brüden suchten immer den Kontakt direkt zum Endkunden, sodass sie auch viel Erfahrung durch die Anwendungen auch auf dem Land mit Antennen legen und auf Türmen anzubrinegen, sammelten. Ende 1926 begann einer der erfolgreichen Konstrukteur Georg Jobst bei Radione mitzuarbeiten. Miteinander wurde die Geräte immer ausgereifter wurden, sodass beispielsweise ein 4-Röhrenempfänger mit HF-Stufe, rückgekoppeltem Audion und zwei NF-Stufen ein Verkaufsschlager wurden.

In dieser Zeit entwickelte sich eine große Amateurbewegung im Radiobau. Dem trug Radione Rechnung, indem sie Selbstbausätze auf den MArkt brachten. Jobst arbeitete auch an Kurzwellengeräten sowie an Netzgeräten, die für die verschiedenen Radioapparate eingesetzt werden können. So brachte Radione als eine der ersten Firmen auch Gleichspannungsnetzgeräte heraus.

Nach dem Jahr 1936 entwickelte Radione den ersten europäischen Stationswahlempfänger mit Motor. Er trug die Bezeichnung Motoselekt. Es war auch automatische Scharfabstimmung vorhanden. Gerätedesign erfolgte beipielsweise durch den Designer Heinz Rollig.[1]

In der Zeit nach dem Anschluss bis zu Kriegsausbruch brachte Radione ein kleines kompaktes Radiogerät in Metallgehäuse , das Kurz-, Mittel und Langewelle empfangen konnte. Es war aber nicht nur bei verschiedenen Netzspannungen im Haushalt sondern auch mit Autobatterie einsetzbar. Die Bezeichnung war R2. Während des Krieges dürften etwa 50.000 Geräte hergestellt worden sein. Das Gerät wurde bei der gesamten Wehrmacht eingesetzt.[2] Durch diese Qualität war es möglich,die Produktion während des gesamten Zweiten Weltkrieges aufrecht zu erhalten.

Im Jahr 1940 starb Theodor von Eltz an einer Lungenentzündung, die er sich im Militärdienst zuzog.

Nach dem Krieg wurde neben anderen neuen Modellen auch das R2 zu R9 weiterentwickelt und konnte nach dem Krieg wieder esportiert werden. Das R15 war soweit portabel, da es sogar über eigene Batterien verfügte.

Im Jahr 1948 stieß Harald Hölzer zu Radione, der sich mit der Herstellung von Tonbandgeräte beschäftigte. So war Radione der erste österreichische Hersteller von Tonbandgeräten.

1956 begann Hölzer auch mit der Entwicklung von Fernsehgeräten.

Die Entwicklung wurde maßgeblich durch die Erfindung und dem Einsatz von Transistoren beeinflusst. Eines der bekanntesten Portable-Geräte war Gipsy. Im Jahr 1957 konnte auch ein erstes portables Fernsehgerät auf den Markt gebracht werden.

Die Produktion der Radios lief bis etwa 1970. Verkauft wurde es 1977 an die Firma Fernseh Kratky.[3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Heinz Rollig. In: Architektenlexikon Wien 1770–1945. Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien. Wien 2007.
  2. 45 Jahre Marinefernmeldeschule – 100 Jahre Fernmeldeausbildung in Flensburg vom 30. August 2012abgerufen am 25. Juli 2014
  3. Firma: Radione aus Museumsbote abgerufen am 25. Juli 2014