Katja Schechtner

Version vom 19. Februar 2022, 21:27 Uhr von Karl Gruber (Diskussion | Beiträge) (101 Versionen importiert: bei Wikipedia vom Löschen bedroht, bzw. Aktualisierung)
Wikipedia:Löschregeln Dieser Artikel wurde zur Löschung vorgeschlagen.

Falls du Autor des Artikels bist, lies dir bitte durch, was ein Löschantrag bedeutet, und entferne diesen Hinweis nicht.
Zur Löschdiskussion

Begründung: Vorlage:Löschantragstext/Februar


Dieser Artikel wurde auf Grund eines Löschantrages in der Wikipedia hierher transferiert. Beim Löschen dieses Artikels in der Wikipedia wird dieser Artikel hier im Regiowiki erhalten, bei bleiben in der Wikipedia wird in der Regel dieser Artikel hier im Regiowiki wieder gelöscht.

Katja Schechtner (geboren 1972[1] in St. Pölten[2]) ist eine österreichische Stadtplanerin und Mobilitätsforscherin.

Leben

Katja Schechtner studierte Architektur in Wien, Paris und New York. Sie schloss ihr Studium als Dipl.-Ing. M.Sc. ab.[3] Von 2003[4] bis 2013 leitete sie die Forschungsgruppe Dynamic Transportation Systems am Austrian Institute of Technology (AIT).[5] Bis Anfang 2020 war sie Gastprofessorin an der Universität für angewandte Kunst Wien und an der Technischen Universität Wien.

Von 2013 bis 2015 lebte und arbeitete sie in Manila bei der Asian Development Bank in der Abteilung für Sustainable Development und Climate Change.[6] Der Schwerpunkt ihrer Arbeit waren an lokale geographische, soziale und kulturelle Gegebenheiten angepasste Smart-City-Projekte.[6] Sie kritisiert unreflektierten Technologietransfer in Smart-City-Projekten des globalen Südens[6] und plädiert dafür, von Innovationen, die aus Entwicklungsländern stammen, zu lernen.[7]

Schechtner war ab 2010 Forschungsmitglied (Research Affiliate) in Projekten am Media Lab des Massachusetts Institute of Technology (MIT)[8][9] und ist Gastwissenschaftlerin (Visiting Scholar) am MIT Senseable City Lab in den USA.[10] Sie leitet außerdem als Beraterin für Innovation und Technologie Arbeitsgruppen im International Transport Forum der OECD[11] Sie beschäftigte sich u.a. mit Drohnen als Transportmittel und leitete das Projekt (Un)certain Skies: Drones in the World of Tomorrow.[12][13][14]

Schechtner vertritt den Grundsatz der „geteilten Mobilität“. Autos sollten nicht von Einzelnen, sondern gemeinsam genutzt werden. Zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen am MIT berechnete sie für die Stadt Lissabon, welchen Effekt es hätte, wenn der motorisierte Individualverkehr eingestellt und durch geteilte Mobilität ersetzt werden würde. Mit dem System würden gewünschte Ziele in einer halben Stunde erreicht werden mit nur drei Prozent der Fahrzeuge. Ein Vorteil sei auch, dass es keine Parkplätze in der Stadt bräuchte, sondern nur ein paar Parkhäuser.[15] Nach Schechtners Ansicht könne man von Verkehrssystemen anderer Städte lernen. Ein Beispiel sei Paris, wo es gelungen sei Wohnen und Mobilität zusammenzuführen.[16] Die Idee dabei sei, Stationen des täglichen Lebens in wenigen Minuten ohne Auto erreichen zu können.[17]

Parallel dazu beteiligt Schechtner sich am gesellschaftlichen Diskurs zu Smart-City-Themen als Herausgeberin und Autorin sowie im Rahmen von Ausstellungen als Kuratorin:[18] unter anderem bei der Architekturbiennale in Venedig 2012 mit dem Projekt Place Pulse im US-amerikanischen Pavillon,[18][19][20] 2016 mit dem Beitrag „Home is where your phone is“ im österreichischen Pavillon[21] oder der Seoul Biennale for Architecture and Urbanism 2019 mit einer Arbeit zu improvisierter Stadtinfrastruktur in Manila.[22]

Zusammen mit dem Architekturjournalisten Wojciech Czaja gab Schechtner 2021 den Band Frauen Bauen Stadt heraus, der 18 internationale Architektinnen porträtiert, die seit 1850 stadtprägend gewirkt haben und die aus der öffentlichen Wahrnehmung verdrängt wurden.[23] Das Buch behandelt zugleich die Frage, wie viel Weiblichkeit die Stadt von morgen bietet und was eine gendergerechte Stadt sein könnte.[24] Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Wien kuratierte Katja Schechtner mit Czaja eine gleichnamige Open-Air-Ausstellung auf dem Wangari Maathai Platz in der Wiener Seestadt Aspern.[25][26]

Katja Schechtner lebt in Paris, Boston und Wien.[27]

Veröffentlichungen

  • Inscribing a square. Urban data as public space, hrsg. mit Dietmar Offenhuber, Springer VS, Wien/New York 2012, ISBN 978-3-7091-1053-9
  • Accountability technologies. Tools for asking hard questions, hrsg. mit Dietmar Offenhuber, Springer VS, Wien/New York 2013, ISBN 978-3-7091-1474-2
  • Mit Katharina Müller und Anton Falkeis: Home is where your phone is. In: Orte für Menschen, Biennale Architettura 2016, Österreich Pavillon (pdf zum Download)
  • Shared Mobility in Asian Megacities. The Rise of the Apps, mit Melinda Hanson, in: Gereon Meyer, Susan Shaheen (Hrsg.): Disrupting Mobility, Springer, Cham 2017, ISBN 978-3-319-51601-1, S. 77-88 (Abstract)
  • Frauen Bauen Stadt. The City Through a Female Lens (Deutsch und Englisch), hrsg. mit Wojciech Czaja, Birkhäuser Verlag, Basel 2021, ISBN 978-3-0356-2432-8

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Katja Schechtner: STADT 4.0. Der urbane Rhythmus braucht einen Code, Der Standard, 3. Dezember 2016
  2. Katja Schechtner im Rennen um die „Österreicherin 2020“. 28. September 2020, abgerufen am 26. November 2020 (deutsch).
  3. Dipl.-Ing. M.Sc. Katja Schechtner, CV (Stand: 2019), Europäisches Forum Alpbach
  4. Mobilitätsforscherin. "Getrennte Systeme für Mann und Frau sind absurd", Interview von Kurt de Swaaf mit Katja Schechtner, Der Standard, 14. Juni 2011
  5. Fachhochschule Technikum Wien: Data, Tech & the City. Katja Schechtner. Abgerufen am 27. November 2020.
  6. 6,0 6,1 6,2 Autoren: Katja Schechtner. In: Asian Development Blog. Abgerufen am 17. Dezember 2020 (english).
  7. Hilary: Expanding Innovation Horizons: Learning from Transport Solutions in the Global South. 7. Mai 2019, abgerufen am 17. Dezember 2020 (british english).
  8. Katja Schechtner. Research Affiliate, Mit Media Lab
  9. Wojciech Czaja: Forschung Spezial. Im Kabinett der Superhirne, Standard, 7. September 2010
  10. Senseable City Lab: visualizing the lab's ongoing projects, february 2022: Katja Schechtner, Title: Visiting Scholar
  11. Katja Schechtner: Die Choreografin für Verkehrsströme. In: Die Presse. 3. September 2020, abgerufen am 26. November 2020 (deutsch).
  12. (Un)certain Skies: Drones in the World of Tomorrow, OECD/ITF 2018 (pdf)
  13. Peter Illetschko: Forschung. Das Magazin. Des Menschen Angst vor der Maschine, Der Standard, 27. Oktober 2018
  14. Mobilität. Digital. Leben ist wieder retour aus der Sommerpause. GestaltungJulia Gindl, oe1.ORF.at, 1. Oktober 2020
  15. Juliane Nagille: Mobilität. Sammeltaxis könnten Verkehr drastisch reduzieren, Ö1 Wissenschaft, 26. August 2021
  16. Julia Beirer: Mobilitätswende: Kleine Schritte, große Wirkung, Der Standard, 9. September 2021
  17. Julia Beirer: Fahrspurwechsel für die Mobilität der Zukunft, Der Standard, 8. September 2021
  18. 18,0 18,1 Spontaneous Interventions #78 to #92 – From Occupy Wall Street to Place Pulse by MIT Media Lab. Abgerufen am 17. Dezember 2020.
  19. Place Pulse | SpontaneousInterventions. Abgerufen am 17. Dezember 2020 (en-us).
  20. Stadtplan der Gefühle – derStandard.at. Abgerufen am 17. Dezember 2020 (österreichisches deutsch).
  21. nextroom-architektur im netz: Zeitung. Abgerufen am 17. Dezember 2020.
  22. MIT researchers examine cities worldwide for 2019 Seoul Architecture and Urbanism Biennale, MIT News, 11. Dezember 2019
  23. Irene Grüter: «Frauen Bauen Stadt». Der Stadtplanung fehlt der Frauenblick, SRF, 4. Februar 2022
  24. Silke Hohmann: Gendergerechte Stadtplanung. Warum Frauen mehr bauen sollten, Monopol Magazin, 6. Januar 2022
  25. FRAUEN BAUEN STADT, IBA Wien
  26. Bernadette Bayrhammer: Ausstellung. Wenn Frauen Städte bauen. Die Presse, 10. Mai 2021
  27. Katja Schechtner. In: Website Katja Schechtner. Abgerufen am 26. November 2020.