Bründlkapelle Ernstbrunn
Die Bründlkapelle ist eine denkmalgeschützte Kapelle in Ernstbrunn im Weinviertel aus dem 19. Jahrhundert, die auf dem Boden einer älteren Wallfahrtskirche steht.
Lage und Bauwerk
Die Kapelle steht am südwestlichen Ortsrand von Ernstbrunn an der Kreuzung zwischen Bründlallee und Berggasse. Der Name rührt von der neben der Kapelle entspringenden Quelle
Der querrechteckige Bau hat einen Segmentbogenabschluss, ist durch Pilaster mit umlaufendem Gebälk in der Formensprache des frühen 18. Jahrhunderts gegliedert und wird von einem Dreieckgiebel bekrönt. Im halbrunden Innenraum ist eine Konchenwölbung zu sehen. Zur Ausstattung zählen eine sich oberhalb der Brunnenschale befindliche steinerne Pietà-Gruppe aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts sowie ein Mariahilf-Gnadenbild aus dem 19. Jahrhundert, das als Ersatz für ein in die Pfarrkirche übertragenes Bildnis angeschafft wurde.
Vorgeschichte
Grundlage dieser heutigen Kapelle ist eine Quelle, der man Heilkräfte nachsagt. Sie wird bereits 1432 während der Hussitenkriege in der Bürgerlade von Ernstbrunn erwähnt. Bezeichnet wurde sie als In der Geißweid. Der Ortsname von ernstbrunn dürfte auf den Brunnen des Ernst zurück gehen.
Im Jahr 1701 stellte der Wundarzt ein Holzkreuz mit einem Marienbild bei dem Brunnen auf und die Quelle durch eine Ummauerung fassen. Bald wurden auch Votivgaben auf das Kreuz gehängt. Der Sage nach soll es der Wundarzt Johann Hartmann gewesen sein, den ein Nervenfieber erfasst haben soll. Er soll trotz aussichtslosen Verlauf seiner Krankheit durch Trinken des Wassers wieder genesen sein.
Im Jahr 1702 begann er mit einer Holzkapelle an dieser Stelle. Im Jahr 1710 wurde der Bau einer doppeltürmigen Kirche im Barockstil begonnen, der 1715 fertiggestellt wurde. Als großzügige Spender sowohl des Grundes als auch des Baues fanden sich Mitglieder der Sinzenburger. Die erste Messe wurde im Jahr 1715 im Beisein von Graf Sigmund Rudolf von Sinzendorf gefeiert, geweiht wird die Kirche allerdings erst 1724.
Kirchlich war die Kirche dem Bistum Passau unterstellt, während es in weltlicher Hinsicht zu Herrschaft Ernstbrunn unterstand. Die Wallfahrten nahmen ständig zu, so wurden für das Jahr 1760 33 Prozessionen verzeichnet. Das größte Fest war das Annafest.
Nach einer Verfügung durch Kaiser Joseph II. mussten alle Zweitkirchen geschlossen werden, wenn sie nicht durch die Herrschaft oder Privatpersonen erhalten wurden. das betraf auch die Wallfahrtskirche.