Cholo I. von Ras

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Cholo (I.) von Ras (* im 12. Jahrhundert; † im 13. Jahrhundert, nach 1202[A 1], auch Rudolf von Rosegg oder Rasek, war ein Adliger des Herzogtums Kärnten.

Herkunft und Familie

Cholo (I.) von Ras stammte aus der Familie der Herren von Ras. Er war einer der Söhne von Rudbert (I.) von Ras und der ältere Bruder von Rudolf (I.) von Ras († um 1202/14). Sein Vater Rudbert (I.) dürfte mit dem Kleriker Berthold de Raz verwandt gewesen sein, der anlässlich der Beerdigung seines Sohnes Reinhard dem Stift Viktring Besitz am Wörther See schenkte.[1] Cholo (I.) von Ras hatte mindestens zwei Söhne:

  • Rudolf (II.) von Ras († um / nach 1215), auch Rudolf von Federaun, urkundlich erstmals genannt 1174 ∞ mit Wisla, die nach seinem Tod mit Zustimmung ihrer Söhne und Töchter Güter der Pfarrkirche St. Katharina in Ossiach stiftete[2]
    • Rudolf (III.) von Ras († nach 1229 und vor 1239), urkundlich genannt zwischen 1219 und 1229, meistens gemeinsam mit seinem Onkel Cholo (II.) von Ras, gilt als Begründer der Hauptlinie der Familie der Raser, die zwei Generationen später um 1315/1318 in "männlicher" Linie ausstarb.[2]
    • Swiker von Ras
    • 3 namentlich nicht genannte Töchter
  • Cholo (II.) von Ras († nach 1227), urkundlich genannt zwischen 1209 und 1227, benannte sich gelegentlich nach Finkenstein; begründete den Finkensteiner Familienzweig der Raser[2]

Leben

Cholo (I.) von Ras ist zwischen 1174 und 1202 urkundlich bezeugt, wobei er sich neben Ras auch nach Federaun (heute Teil der Stadt Villach) und Finkenstein benannte. Er war ein Ministeriale des Hochstiftes Bamberg. Nach dem Tod des Markgrafen Engelbert von Krainburg-Istrien († 1173) bestellte ihn Bischof Hermann (II.) von Bamberg 1174 zum Vogt des Klosters in Arnoldstein. 1180 wurde er mit der Herrschaft Federaun, einem Lehen des Hochstiftes Bamberg belehnt.[1] Am 11. April 1202 bestätigte sein Bruder Rudolf (I.) in seiner Anwesenheit seines Bruders Cholo (I.) eine frühere Schenkung für sein Seelenheil an die Kartause Seitz (heute Teil der in Slowenien gelegenen Gemeinde Gonobitz).[3]

Literatur

  • Friedrich Hausmann: Die steirischen Otakare, Kärnten und Friaul. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): Das Werden der Steiermark. Die Zeit der Traungauer. Festschrift zur 800. Wiederkehr der Erhebung zum Herzogtum. (= Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives. Bd. 10). Verlag Styria, Graz / Wien / Köln, 1980. ISBN 3-222-11281-9. S. 225-275, besonders S. 242ff.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Friedrich Hausmann: Die steirischen Otakare, Kärnten und Friaul, 1980, S. 242
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl. Friedrich Hausmann: Die steirischen Otakare, Kärnten und Friaul, 1980, S. 243
  3. vgl. Friedrich Hausmann: Die steirischen Otakare, Kärnten und Friaul, 1980, S. 242f.

Anmerkungen

  1. Angaben zum Sterbedatum vgl. Friedrich Hausmann: Die steirischen Otakare, Kärnten und Friaul, 1980, S. 242
  2. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.