Irnfritz-Messern ist eine Marktgemeinde mit 1439 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2016) im Bezirk Horn im Waldviertel in Niederösterreich

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48.739722222215.5580555556Koordinaten: 48° 44′ N, 15° 33′ O

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Ganzseitige Karten: Irnfritz-Messern48.739722222215.5580555556


Gemeindegliederung

f1  Karte mit allen Koordinaten: OSM

Sehenswürdigkeiten

Gemeindebetriebe

Freizeitanlagen

Öffentliche Einrichtungen

Blaulichtorganisationen

FF Irnfritz
FF Messern
FF Nondorf
FF Reichharts
FF Rothweinsdorf
FF Trabenreith

Feuerwehrhäuser der Wehren in der Gemeinde:

Schulen

Wirtschaft

Vereine

Personen

Irnfritz-Messern in Sage und Legende

 
Der Galgen bei Messern
  • Schauplatz für einige Sagen, in denen es um ruhelose Seelen geht, ist in Irnfritz-Messern die Kastralgemeinde Nonndorf an der Wild. So gibt es auf dem Weg von Nonndorf nach Messern einen Galgenberg, wo immer wieder unheimliche Lichter beobachtet werden.[1] Auf diesem soll sich auch ein gespenstiger Hund mit Augen "wie Pflugradeln" zeigen.[2] Ein Holzkreuz an der Taffa in der Nähe der Wechselwiese erinnert an eine "arme Seele", die dort erlöst wurde.[1] Vor fast 200 Jahren soll ein Mann aus Nonndorf mehrere Abende lang ein Wanderlicht beobachtet haben.[3]
  • Einer Sage nach soll ein Bauer aus Messern zwischen dem "Wilberg" und dem "Grünberg" eine Begegnung mit Räubern glimpflich überstanden haben, nachdem er in Horn seine Kuh verkauft hatte und auf dem Heimweg von überfallen wurde. Glücklicherweise konnte er noch vor dem Überfall seinen Erlös aus dem Verkauf unter einem Stein verstecken. Nachdem die Räuber seine Taschen durchsucht und nichts gefunden hatten, ließen sie ihn laufen. Aus Dankbarkeit soll er auf dem Stein ein Heiligenbild befestigt und ihn "die Kuh" genannt haben. Danach soll sich zu gewissen Zeiten dort mehrmals eine Kuh ohne Kopf gezeigt haben.[4]
  • Mit dem in Messern gelegenen Schloss Wildberg gibt es in Irnfritz-Messern noch einen weiteren Ort, um den sich Sagen gebildet haben.

Hildegunde von Wildberg und die Heuschreckenot

 
Schloss Wildberg heute

Hildegunde von Wildberg weist die Werbung des Raubritters Bertram von Grillenstein zurück, worauf dieser sie entführt. Wenig später gerät er aber in einen Heuschreckenschwarm, von dem er erstickt wird. Zuvor hat er Hildegunde einem seiner Spießgesellen übergehen. Dieser kann zwar mit den anderen Spießgesellen den Heuschrecken entkommen, alle werden aber wenig später von Hildegundes Vater gestellt und getötet. Am Folgetag wird due Überreste des Raubritters und seiner erschlagenen Spießgesellen auf einem Feld vor der Burg Grillenstein von seinem Knechten gefunden. Alle wurden von den Heuschrecken bis auf die Knochen abgenagt. Wenig später lässt Herzog Albrecht von Österreich ("Albrecht der Lahme") († 1358) die Burg Grillenstein zerstören.[5] Während es sich bei der Burg Wildberg ziemlich sicher um die heutige gleichnamige Burgruine in Irnfritz-Messern handelt, lässt sich die Burg Grillenstein nicht eindeutig identifizieren. Bei Gmünd gibt es zwar einen Stadtteil mit Namen Grillenstein, aber keine Burg mit diesem Namen, zudem passt der Schauplatz aufgrund seiner geographischen Lage nicht. Möglicherweise ist mit Grillenstein die Burgruine Grub gemeint, die sich auch auf dem Areal von Irnfritz-Messern findet. Die Entführung soll sich am 22. Juni 1338 ereignet haben. Gesichert ist, dass im Juli und August dieses Jahres das heutige Niederösterreich tatsächlich von einer Heuschreckenplage heimgesucht wurde.[6]

Die erlöste Gräfin

1861 wurde an einer Buche in der Nähe des Meierhofes von Schloss Wildberg eine Tafel angebracht. Diese soll an einen Mord erinnern, der sich dort 1720 zugetragen hatte. Angeblich war es eine Gräfin, die damals ihr Kind ermordete und deswegen nach ihrem Tod viele Jahre ruhelos umherirren musste, bis eine Dienstmagd aus Reichharts (heute ebenfalls Teil der Gemeinde Irnfritz-Messern) ihre Seele durch das Lesen lassen zahlreicher Seelenmesse erlöste.[7]

Siehe auch: Kategorie:Sage aus Niederösterreich

Literatur

Weblinks

  Irnfritz-Messern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Renate Seebauer: Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich. Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9- S. 55
  2. vgl. Renate Seebauer: Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich. Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9- S. 67
  3. vgl. Renate Seebauer: Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich. Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9- S. 56
  4. vgl. Renate Seebauer: Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich. Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9- S. 65f,
  5. vgl. Renate Seebauer: Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich. Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9- S. 37f.
  6. vgl. Renate Seebauer: Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich. Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9- S. 38
  7. vgl. Renate Seebauer: Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich. Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9- S. 52f.