Anton Marek (* 28. September 1889 in Vasas Budapest; † 1976) war Kriminalbeamter in der ersten und zweiten Republik.

Leben

Anton Marek spürte im Jahr 1934 als Kriminalbeamter in der Wiener Siebensterngasse beim Juliputsch eine Gruppe von Nationalsozialisten auf. Aus diesem Grund wurde er nach dem Anschluss und der damit verbundenen Machtübernahme von den Nazis sofort verhafte, und mit dem ersten Transport von Wien am 2. April 1938 als Schutzhäftling in das KZ Dachau gebracht wo er bis 22. April 1940[1] bis auf die Zeit von 27. September 1939 und 2. März 1940, die er im KZ Flossenbürg verbrachte, blieb.dann aber entlassen wurde.[2]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er mit der Leitung der Gruppe 5 der Staatspolizei im Bundesministerium für Inneres betraut. Die Aufgabe der Gruppe, die direkt dem Innenminister Oskar Helmer unterstand, bestand aus der Beobachtung und Sammlung von Übergriffen der sowjetischen Besatzungsmacht. Marek selbst hatte dabei Flüchtlinge zu vernehmen um interessante Informationen zu erlangen.Aus diesem Grund war der Oberinspektor auch einige Male in der sowjetischen Stadtkommandatur in Wien, die sich im Palais Epstein befand.

So auch am 17. Juni 1948, wo ihn sein sowjetischer Verbindungsoffizier ersuchte, in die Kommandantur zu kommen. Als er nach zwei Stunden nicht zurückkam, verständigten seine Kollegen Maximilian Pammer, der die Abteilung 2 (Staatspolizeiliches Büro) leitete. Für eine vorgesehene Blitzaktion zur Befreiung kamen die Polizisten aber zu spät, da Marek bereits in das sowjetische Gefängnis nach Baden gebracht wurde.

Am 7. Februar 1951 wurde Marek durch ein sowjetisches Militärtribunal wegen „Spionage“ und „Teilnahme an einer verbrecherischen Organisation“ zum Tod durch Erschießen verurteilt. Dieses Urteil wurde durch das Oberste Gericht der UdSSR in eine 25-jährige Freiheitsstrafe umgewandelt. Diese Strafe sollte Marek jedoch in einem Zwangarbeitslagerverbüßen und wurde deshalb in die Sowjetunion gebracht.

Mit anderen noch österreichischen Häftlingen in den sowjetischne Lagern wurde auch er mit der Unterzeichnung des Staatsvertrages begnadigt und kam am 25. Juni 1955 mit dem 70. Heinkehrertransport in Wiener Neustadt an, wo er von seinem Sohn und seiner Schwiegertochter empfangen wurde - seine Frau starb bereits inzwischen.

Mark starb 1976. Fraglich ist das Grab am Wiener Zentralfriedhof (Grabnr. 73/19/91)[3]

Literatur

  • Kurt Bauer: Berichte von Konrad Rotter über den Juliputsch (Onkine)
  • Werner Sabitzer: Polizeiarbeit im besetzten Österreich in Öffentliche Sicherheit 7-8/15 (Online)
  • Werner Sabitzer: Verschleppt, misshandelt, getötet in Öffentliche Sicherheit 5-6/22 (Online)

Einzelnachweise

  1. Entlassungsschein beim DÖW abgerufen am 23. Juni 2023
  2. Marek Anton auf erinnern.at aberufen am 23. Juni 2023
  3. Anton Marek in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at

Weblinks