GAT ist ein seit 2003 bestehendes österreichisches Internetportal[1] für Architektur und Lebensraum, das vom gemeinnützigen Grazer Verein zur Förderung steirischer Architektur im Internet betrieben und redaktionell betreut wird.

Portal

Der inhaltliche Schwerpunkt der auf GAT laufend veröffentlichten Berichte und Kommentare liegt auf den Themenbereichen Architektur, Kultur, Stadt- und Lebensräume. GAT dokumentiert und kommentiert aktuelles Baugeschehen, Wettbewerbe und Architekturpreise[2]. Immer wieder werden durch unabhängige journalistische Recherchearbeit Unstimmigkeiten in Vergabeverfahren von Bauprojekten aufgezeigt, u.a. Causa Asylzentrum Eberau 2009-10. Der Kritik von GAT[3][4][5] an dem Asylzentrum folgten u.a. ORTE Architekturnetzwerkes NÖ[6] und die Bundes-Ziviltechnikerkammer[7] sowie die Plattform für Architekturpolitik und Baukultur[8] mit je einem offenen Brief.

GAT befasst sich mit Fragen der räumlichen Entwicklung und greift auch damit verbundene Kunst- und Kulturthemen auf u.a. durch Fotoserien, u.a. Postcards from Ukraine 2022 in Kooperation mit dem Kunstverein Rotor[9], sowie Fotografien von Zita Oberwalder[10], Emil Gruber, Wojciech Czaja, Günter Richard Wett etc. Mit der Schwerpunktreihe "im Fokus" werden überregionale Themen behandelt, u.a. Raumplanung, Wohnbau etc. Besprochen werden internationale Bauprojekte u.a. Konzerthalle Great Amber von Volker Giencke (der auch als Autor für GAT tätig ist) etc. und Leistungen von Architekten, u.a. Dietmar Feichtinger[11] etc.

Das Portal verfolgt das Ziel, einen aktuellen Informationsfluss zwischen architektur- und kulturschaffenden Akteuren und interessierten Bürgern zu gewährleisten. Damit will GAT einen Beitrag zur Architektur- und Kulturvermittlung sowie zur Sensibilisierung für (Bau-)Kultur im städtischen und ländlichen Raum leisten.

GAT ist ein "Tool der Architekturvermittlung", das "als Konsens der regionalen Architekturinstitutionen geschaffen" wurde, "um alle Belange zur Architektur in einem gemeinsamen Schaufenster im Internet zu veröffentlichen." Es ist ein "dauerhaftes und strukturell „richtiges“ Werkzeuge für die Auseinandersetzung der Gesellschaft" mit den öffentlichen Interessen.[12] GAT ist "eine überparteiliche Stimme zur Baukultur (www.gat.st)" und bildet mit den "Häuser der Architektur" die "dritte Säule zur Sicherung der Baukultur" in Österreich.[13] Der größte Mehrwert von GAT liegt "in der Dokumentation aktueller, baukultureller Geschehnisse und ihrer Aufbereitung auf einer gemeinsamen Kommunikationsebene. (...) Hinzu kommt der Vorteil permanenter Verfügbarkeit. Informationen können jederzeit einfließen und abgerufen werden."[14]

Das Internetportal gibt einen wöchentlich erscheinenden Newsletter heraus und betreut einen eigenen Veranstaltungskalender. GAT fungiert überdies seit 2005 als Herausgeber des Virtuellen Architekturführers Steiermark (VAF), der in Kooperation mit der europaweit agierenden Architekturplattform nextroom.at entwickelt wurde und aktuell über 650 Projekte steirischer Provenienz enthält.[15]

Namensgebung

Der Name gat.st „resultiert“ aus den Wörtern Graz (g), Architektur (at) und Steiermark (st). Die Idee von gat.st war und ist es, ein gemeinsames Forum aller mit Architektur im Zusammenhang stehenden Interessen zu schaffen, basierend auf folgenden Grundintentionen und Zielen:

Architektur & Information

Förderung eines umfassenden und aktuellen Informationsaustausches zwischen Architektur, Politik, Kultur und Wirtschaft durch Vernetzung aller architekturrelevanten Institutionen und Fachbereiche

Architektur – Kultur & Wirtschaft

Verfolgung eines umfassenden Konzeptes mit regional orientiertem Fokus auf Architektur und Design unter den Gesichtspunkten kulturellen Schaffens und professioneller Dienstleistung, Repräsentation der Vitalität und Vielfalt der steirischen Architektur- und Designszene – Schaffung eines internationalen Schaufensters für die Kulturproduktion im Land Steiermark

Architektur & Mensch

Verstärkte Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die architektonische Qualität der städtischen und ländlichen Umgebung; Architektur als Voraussetzung zur Erzeugung von Lebensqualität im privaten wie öffentlichen Umfeld.

Unter Beibehaltung des Akronyms GAT werden die drei Buchstaben mittlerweile sinnstiftend zu folgenden Assoziationsfeldern erweitert:

Gesellschaft – Gemeinwohl – Gutes Leben
Architektur – Städtebau – Landschaft – Raum
Transformation – Innovation – Zukunft

Verein, Redaktion und Träger

GAT - Verein zur Förderung steirischer Architektur im Internet
(GAT)
Zweck:
Vorsitz: Susanne Fritzer
Gründungsdatum: 2003
Sitz: Graz
ZVR 377491490 (BMI)
Website: https://www.gat.st

GAT - Verein zur Förderung steirischer Architektur im Internet, mit Sitz in Graz, wurde aufgrund einer Initiative der ehemaligen Plattform Architektur (bestehend aus wesentlichen Architekturinstitutionen: ARTIMAGE, Forum Stadtpark, Haus der Architektur in Graz, fakARCH der Technischen Universität Graz, Fakultät für Architektur der Technischen Universität Graz, ZV Steiermark - Zentralvereinigung der Architekten Österreichs) initiiert[16].

Der Vorstand besteht aus den Architekten Wolfgang Feyferlik, Susanne Fritzer und Gerhard Mitterberger.

Derzeit wird die Redaktion geführt von Claudia Gerhäusser und Marlene Liska, zuvor Karin Wallmüller, Yvonne Bormes, Michaela Wambacher, Ute Angeringer-Mmadu.

GAT wird von den Gründungsmitglieder Land Steiermark, Ziviltechnikerkammer Steiermark & Kärnten und Stadt Graz, sowie von den Partnern FH Joanneum und ZV Steiermark finanziert und inhaltlich mitgetragen. Es gibt eine inhaltliche Kooperation mit der Architekturstiftung Österreich.

Die Finanzierung erfolgt durch Kulturförderungen (Stadt, Land, Bund) und Sponsoring.

Autoren

Für die Beiträge werden vornehmlich freie Autoren aus verschiedenen Fachbereichen (Stadtforschung, Soziologie, Architektur, Architekturvermittlung, Kultur, bildende Kunst, Geschichte u.a.) beauftragt und sind kostenlos zugänglich. Dazu gehören u.a. Architekten wie Eugen Gross, Regisseur wie Wilhelm Hengstler, Architekturkritiker wie Otto Kapfinger, Karin Tschavgova, und Kunsthistoriker wie Anselm Wagner, Wenzel Mraček, Antje Senarclens de Grancy, Hochschulädagogen wie Marion Starzacher[17], Künstlerin wie Adina Felicitas Camhy, Stadtplaner wie Reinhard Seiß, Helga Fassbinder, sowie Schriftsteller wie Günter Eichberger. Der Journalist, Regisseur, Kurator und Schriftsteller Matjaž Grilj schrieb von 2013 bis zu seinem Tod regelmäßig die Kolumne "Privatissimum vom Grilj" für das Onlineportal. Seit 2022 schreibt der Lyriker und Sportler Christoph Szalay regelmäßig eine Kolumne "Vom Besseren Leben" aus dem Ennstal.

Immer wieder veröffentlichen zu unterschiedlichen überregionalen Schwerpunkten "im Fokus", wie Architektur- und Baukulturvermittlung, Monolitisches Bauen etc. auch internationale Autoren wie der Psychologe Riklef Rambow[18], Psychologin Theresia Leuenberger, Stadtplanerin Angela Million, Architekt Matthias Graf von Ballestrem, Architekt Andrea Deplazes, Andreas Kohne[19] etc.

Publikationen

Der Fokusschwerpunkt "Monolithisches Bauen" wurde als Buch Monolithisch Bauen, Eine Bestandsaufnahme (Hg. Tim Lüking-Wakonig), Verlag TU Graz, 2019, ISBN 978-3-85125-512-6 veröffentlicht.[20]

GAT wird aufgrund des umfassenden Archivs aus Artikeln mittlerweile als Quellliteratur in zahlreichen Publikationen verwendet, u.a.:

  • Andrea Jany: Experiment Wohnbau, Die partizipative Architektur des Modell Steiermark, Band 7 Reihe architektur + analyse, akk Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften, TU Graz, Jovis Verlag. 2019.
  • Petra Petersson, Petra Kickenweitz, Christina Linortner, Bernadette Krejs (Hg.): Intensified Density, Publikation zum gleichnamigen Forschungsprojekt Stadt der Zukunft FFG, TU Graz Verlag, 2018.

Einzelnachweise

  1. Ein Jahrzehnt im Dienst der Architektur, in:Kleine Zeitung. 27. Dezember 2012, abgerufen am 27. Juli 2023.
  2. nextroom-architektur im netz: Karin Tschavgova: Ein Preis hat seinen Preis, in: Der Standard. Abgerufen am 29. Juli 2023.
  3. Umgehung des Bundesvergabegesetzes im Fall Asylerstaufnahmezentrum Eberau | www.gat.st. 14. August 2012, abgerufen am 29. Juli 2023.
  4. Architektur in Eberau: Die Reaktion des Bundesministeriums für Inneres | www.gat.st. 14. August 2012, abgerufen am 29. Juli 2023.
  5. Innenarchitektur für Eberau, in Der Standard. Abgerufen am 29. Juli 2023 (österreichisches deutsch).
  6. Eberau als Standort für Asylzentrum nicht geeignet?, in: Krone. 11. Februar 2010, abgerufen am 29. Juli 2023.
  7. asylerstbetreuungszentrum eberau — aut. architektur und tirol. Abgerufen am 29. Juli 2023.
  8. Das Asylerstaufnahmezentrum Eberau ist auch ein baukultureller Skandal!, in OTS. Abgerufen am 29. Juli 2023.
  9. < rotor > Aktuell. Abgerufen am 29. Juli 2023.
  10. KURZBIOGRAFIE. Abgerufen am 29. Juli 2023 (en-us).
  11. Dietmar Feichtinger Architectes - Das Büro - Publikationen. Abgerufen am 29. Juli 2023.
  12.  1. Baukulturreport, Heft 3 Öffentlichkeit. Heft 3 von 6, 2006, S. 64.
  13.  1. Baukulturreport, Heft 1 Empfehlungen. Heft 1 von 6, 2006, S. 34.
  14.  Hanna Geisswinkler: Von Protagonisten und Realisten. Nr. Ausgabe 12, 2013.
  15. Virtueller Architekturführer Steiermark. GAT, abgerufen am 27. Juli 2023.
  16. nextroom-architektur im netz: Digitales Gedächtnis, in: Der Standard. Abgerufen am 29. Juli 2023.
  17. HS.-Prof. DI arch. Dr. techn Marion Starzacher - Pädagogische Hochschule Steiermark. Abgerufen am 29. Juli 2023.
  18. PSYPLAN Institut für Architektur- und Umweltpsychologie - Artikel. Abgerufen am 29. Juli 2023.
  19. Monolithisch Bauen – Eine Bestandsaufnahme, Tim Lüking (Hrsg.) / Andrea Deplazes, Andreas Kohne. Abgerufen am 29. Juli 2023 (de-de).
  20. Monolithisch Bauen. In: Verlag der TU Graz. Abgerufen am 27. Juli 2023.

Weblinks