Coelestin (Joseph) Schachinger, OSM (* 29. Oktober 1844 in Königsbrunn am Wagram; † 19. Mai 1925 in Purgstall an der Erlauf) war katholischer Geistlicher, Imker und Autor.

P. Coelestin Schachinger (1924)

Leben

Coelestin Schachinger, der Sohn einer in Königsbrunn ansässigen Landwirtsfamilie, besuchte in Wien das Piaristengymnasium, wo er 1866 maturierte. Danach trat er in den Servitenorden ein und erhielt nach dem Noviziat in Budapest und einem Studium in Theologie am Lyzeum in Erlau und der Universität in Wien 1871 seine Priesterweihe. Gleichzeitig der Priesterweihe beginnt seine Tätigkeit in der Imkerei.[1]

Kurz in der Ordenspfarre Maria Langegg kam er 1973 nach Gutenstein, ebenso eine Ordenspfarre, wo er elf Jahre als Kaplan seinen Dienst versah. Dort begann er mit dem Bau von Bienerwaben mit einer Rahmengröße vom Wiener Vereinsständer, der damals üblichen Größe. Im Jahr 1876 begann er als Autor über Bienenzuchtthemen. So gründete er 1877 die Österreichisch-ungarische Bienzeitung, die bis zur Einstellung im Jahr 1906 von ihm selbst redigiert wurde. Zusätzlich gab er auch zahlreiche Broschüren über die Bienenzucht heraus und hielt Vorträge und Kurse bei Imkerversammlungen ab. Auch bei der Übersiedlng nach Maria Jeutendorf nahm er seine 20 bis 30 Bienenvölker mit. In Jeutendorf war er auch Prior des Klosters. Weitere Stationen waren Schönbühel und wieder Gutenstein.

 
Vogelsches Benefizium
BW

Nachdem dies bei den zahlreichen Übersiedlungen ziemlich anstrengend war, trat er aus dem Orden aus. 1899 wurde er als weltlicher Priester in der Diözese St. Pölten aufgenommen und bekam das Benefizium im Hirlmayerischen Armenhaus in Stein an der Donau. Im Jahr 1905 übernahm er in Purgstall das Vogelsche Benefizium. In Purgstall erlangte er nicht nur als Imker sondern auch als Verfasser der Ortschronik großes Ansehen.

Er starb fast erblindet 1925 in Purgstall, wo er auch begraben wurde.

Würdigung

  • In Purgstall wurde die Cölestin Schachinger-Straße nach ihm benannt.

Publikationen

  •  Die Behandlung der Bienen im Wiener Vereinsständer. Kaiser, Wien 1878 (Volltext).
  •  Die Bienenzucht ein wichtiger, aber noch wenig cultivirter Zweig der Landwirthschaft. 1. Wr. Vereins-Buchdr., Wien 1880 (Volltext).
  •  Der Honig und seine Verwendung im Haushalte. Selbstverl., Pottenbrunn 1886 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Die Bienenzucht. Kurze Anleitung zur angenehmen und ertragreichen Pflege der Bienen im Stocke mit beweglichem Wabenbau. 3., vollkommen umgearb. Aufl. 1. Wr. Vereinsbuchdruckerei, Wien 1890 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Reise durch Italien nach Aegypten und Palaestina. Hartleben, Wien 1892 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Führer durch die Ruine Aggstein. mit einer kurzen Geschichte dieser Veste. Schachinger, Krems a. d. Donau 1896 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Bilder aus dem Leben der Biene. für Jung und Alt ; [anlässlich der Internationalen Bienenzucht-Ausstellung in Wien 1903]. Selbstverl., Krems 1903 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Geschichte des Benefiziums in Purgstall a.d. Erlauf. Zsgst. von ---. Preßvereinsdr., St. Pölten 1908 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Eine Tätzrechnung aus dem Jahre 1546. In: Monatsblatt des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich. 5.1910-1911 S. 258-, 1910 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Geschichte des Marktes Purgstall a.d. Erlauf in Niederösterreich. Nach Originalquellen. Selbstverl., Purgstall a.d. Erlauf 1913 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Ertragreiche Bienenzucht. eine kurzgefaßte Anleitung. Enders, Neutitschein 1918 (Bibliographischer Nachweis).
  •  Grundregeln der Bienenzucht für Anfänger u. Praktiker. Graz 1921 (Bibliographischer Nachweis).


Als Herausgeber:

  •  Oesterreichisch-ungarische Bienen-Zeitung. Organ für Bienenzucht. (etc.) Chef-Redacteur: Cölestin, M. Schachinger. VereinsBuchdr., Wien 1884- (Bibliographischer Nachweis).

Einzelnachweise

  1. Ein Meister der Bienenzucht. In: Ybbser Zeitung / Ybbstal-Zeitung, 15. November 1924, S. 19 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ybs

Weblinks