Luise (Louisa) Erdődy (geborene Luise Drasche Edle von Wartinberg; * 13. Jänner 1853 in Wien; † 16. Jänner 1924 in Obermais bei Meran in Südtirol) war Musikerin und Komponistin unter dem Pseudonym LIOS.

Luise Erdődy (1890)

Leben

Luise Drasche, die Tochter vom Ziegelfabrikanten Heinrich Drasche Ritter von Wartinberg (1880-1911) und Josephine von Freudenthal (1827–1862), zeigte bereits im Alter von fünf Jahren musikalisches Interesse und erhielt darauf ihren ersten Klavierunterricht. Mit neun Jahren erhielt sie Klavierunterricht vom Pianisten und Komponisten Moritz Zweigelt.[1] Ihre Pläne auch eine Ausbildung durch Franz Liszt musste sie aber durch die frühe Heirat mit Arthur Graf Schlippenbach (1837-1881) im Jahr 1870 aufgeben. Mit Schlippenbach bekam sie drei Kinder, Heinrich (1871-?), Elisabeth (1872-1938), Margaretha (1875-1881). In die Zeit dieser Ehe fallen auch die ersten Kompositionsversuche.

Erst nach der Heirat der verwitweten Luise in die Familie Erdődy, die für ihr Mäzenatentum im Bereich der Musik bekannt war, mit Rudolf Graf Erdödy (1864-1932), konnte sie sich als Komponistin verwirklichen. Allerdings sind keine Belege für öffentliche Aufführungen ihrer Kompositionen bekannt. Es wird daher vermutet, dass sie ihre Werke meist nur bei Veranstaltungen, die sich speziell mit Frauen in der Musik beschäftigten, dargeboten haben. So wird von einer solchen vom Verein für erweiterte Frauenbildung am 17. April 1894 durchgeführten Veranstaltung berichtet. Auch ein vom Violinvirtuosen August Duesberg an sie gerichtetes Sonett ist bekannt.

Mit Rudolf Graf Erdődy und deren gemeinsamen Sohn Rudolf II. (1883-1966) zog sie auf sein kroatisches Schloss in in Možđenec, einem Ort von Novi Marof bei Varaždin, wo sie sich auch karitativ einbrachte. So errichtete sie mit eigenen Mitteln im Jahr 1888 im Schloss das erste private Krankenhaus in Kroatien. Auch eine Apotheke wurde beim Krankenhaus, das als Sanité bezeichnet wurde, installiert. Dieses Krankenhaus ist noch heute in Betrieb.[2]

Luise Erdődy starb 1924 in Obermais bei Meran in Südtirol.[3]

Auszeichnungen

Würdigung

 
Begonia Comtesse Louisa Erdödy

Schon im Jahr 1883 wird eine Begonienzüchtung nach ihr benannt.[4]

Einzelnachweise

  1. Nach all dem Gesagten.... In: Österreichische Musik- und Theaterzeitung, Heft 13/1889, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/omt
  2. Musikhistorisch bedeutender Liederabend in Wien am Portal der österreichische-Kroatischen Gesellschaft von 2016 abgerufen am 29. Juli 2024
  3. Todesfälle. In: Wiener Salonblatt, 2. Februar 1924, S. 11 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wsb
  4. Wiener Illustrierte Gartenzeitung (1883) hier auf Begonia variéte Comtesse Louise Erdödy in der Biodiversity Heritage Library von 1884 (französisch)

Weblinks