KaV Austro-Peisonia Wien
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KaV Austro-Peisonia Wien | |
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Wappen | Zirkel |
Basisdaten | |
Hochschulort: | Wien |
Gründung: | 7. Juli 1925 |
Gründungsort: | Frauenkirchen |
Korporationsverband: | ÖCV seit 1958 |
Religion / Konfession: | römisch katholisch |
Wahlspruch: | Für Gott und Heimat! |
Website: | www.austro-peisonia.at |
Die Katholische akademische Verbindung Austro-Peisonia (A-P) ist eine 1925 gegründete katholische Studentenverbindung mit Sitz in Wien. Die A-P wurde als Ferialverbindung in Frauenkirchen gegründet und besteht seit Herbst 1925 als semestral katholische Hochschulverbindung für burgenländische Studenten in Wien. Die Verbindung ist mit dem Burgenland bis heute stark verbunden. Seit 1958 ist die Austro-Peisonia Mitglied im Österreichischen Cartellverband (ÖCV). Ihre Mitglieder werden Austro-Peisonen oder kurz Peisonen genannt.
Prinzipien und Couleur
Die Austro-Peisonia (A-P) bekennt sich zu den vier Prinzipien des ÖCV: Religio, Patria, Scientia und Amicitia. Die A-P ist eine farbentragende und nichtschlagende Verbindung. Ihr Wahlspruch lautet Für Gott und Heimat! Ihre Farben sind das burgenländische Rot-Gold auf blauem Grund. Die Fuchsenfarben sind blau-rot. Als Deckel trägt die A-P eine dunkelblaue Samtmütze des Formats kleines Heidelberger Schlapp mit ihren Burschenfarben.
Geschichte
Gründung
Mit der Aufnahme des Burgenlandes als eigenständiges Bundesland der Republik Österreich 1921 wurde bald darauf der Wunsch einer Verbindung für die burgenländischen Hochschüler in Wien größer. Nach der Gründung der K.Ö.St.V. Asciburgia Oberschützen (1922) und der K.Ö.St.V. Forchtenstein Eisenstadt (1924) als katholische Mittelschulverbindungen, fanden sich am 10. Juli 1925 einige engagierte burgenländische Wiener Hochschüler im Gasthaus Püspök in Frauenkirchen zusammen und gründeten die Ferialverbindung Peisonia (benannt nach Lacus Peiso lat. für Neusiedler See). Der Gründer war der zu dieser Zeit bereits bei der K.Ö.St.V. Kürnberg Wien korporierte Ulrich Sattler[1].
Semestrale Verbindung in Wien
Durch den großen Zulauf zur neu gegründeten Verbindung über den Sommer 1925 entschlossen sich ihre Mitglieder dazu, die Verbindung im Herbst 1925 als semestrale Korporation in Wien weiterzuführen. Damals war die Peisonia noch landsmannschaftlich organisiert, es wurden nur Studenten aus dem Burgenland aufgenommen.
Der akademische Senat der Universität Wien erkannte im Jahr 1929 der inzwischen umbenannten Austro-Peisonia das Aufzugsrecht mit vollen Farben auf der Universität zu. Die Umbenennung bzw. das Hinzukommen des vorangestellten Kürzels "Austro-" wurde von den Peisonen beschlossen, um nicht mit dem schlagenden Corps Posonia verwechselt zu werden.
Verbot der Verbindung und Widerstand gegen den Nationalsozialismus
Nach dem Anschluss im März 1938 wurde die Austro-Peisonia wie alle ÖCV-Verbindungen als staatsfeindlich verboten und zwangsaufgelöst.
Die Mitglieder der A-P traf politisch motivierte Entlassung, Verfolgung, Haft und Deportation in Kozentrationlager. So wurde der zur Zeit des Anschluss amtierende Landeshauptmann des Burgenlandes und Peisone Hans Sylvester (1897–1939) ins KZ Dachau deportiert und ermordet. Mitglied der Peisonia Franz Strobl (1897–1980) überlebte seine Inhaftierung im KZ Buchenwald. Der Widerstandskämpfer Anton Orac (1909–1948) wurde am 1. Mai 1945 in das Vernichtungslager KZ Mauthausen inhaftiert und überlebte.
Peisonen waren auch im Widerstand tätig. Bekannt ist dies von Anton Orac (1909–1948) und Ulrich Sattler (1903–1982). Anton Orac war in der Widerstandsbewegung um die Wehrmachtskommandatur in Wien. tätig. Ulrich Sattler war nach seiner Desertation drei Monate vor Kriegsende in der Widerstandsgruppe um Jacob Kastelic und Karl Biedermann aktiv[2].
In der Zweiten Republik
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Austro-Peisonia 1947 reaktiviert. 1949 wurde ein freundschaftliches Näheverhältnis mit dem ÖCV aufgebaut und 1958 folgte, nachdem der landsmannschaftliche Charakter der Peisonia abgelegt wurde, die Aufnahme in den Österreichischen Cartellverband. Fortan stand die Mitgliedschaft auch Nicht-Burgenländern offen.
Bekannte Mitlgieder
Die Austro-Peisonia begleitete die politische und gesellschaftliche Landschaft des Burgenlandes vor und nach dem Krieg maßgeblich. Einige bekannte Mitlgieder:
- Kardinal Theodor Innitzer (1875–1955)
- Bischof Stephan László (1913–1995)
- Bischof Paul Iby (1935)
- Bundesminister Josef Resch (1880–1939)
- Bundesminister a.D., Nationalrat Nikolaus Berlakovich (1961)
- Nationalrat Franz Binder (1881–1944)
- Nationalrat Michael Gangl (1885–1977)
- Nationalrat Franz Strobl (1897–1980)
- Bundesrat und Nationalrat Johann Tschida (1916–1983)
- Bundesrat und Nationalrat Josef Frühwirth (1929–2007)
- Landeshauptmann Johann Thullner (1880–1937)
- Landeshauptmann Anton Schreiner (1873–1932)
- Landeshauptmann Hans Sylvester (1897–1939
- Landeshauptmann Lorenz Karall (1894–1965)
- Landeshauptmann Josef Lentsch (1909–1988)
- Landtagspräsident Johann Halbritter (1927–2014)
- Landesamtsdirektor Karl Posch (1897–1970)
- Bezirkshauptmann Alfred Kranich (1930–1998)
- Bürgermeister von Eisenstadt Kurt Korbatits (1937–2023)
- Rundfunkjournalist Ernst Exner (1934–2019)
Literatur
- Gerhard Hartmann: Für Gott und Vaterland. Geschichte und Wirken des CV in Österreich. Kevelaer 2006.
- Gerhard Hartmann: Der CV in Österreich. Seine Entstehung, seine Geschichte, seine Bedeutung. Kevelaer 2011.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Ulrich Sattler. Abgerufen am 6. August 2024 (deutsch).
- ↑ Ulrich Sattler. Abgerufen am 6. August 2024 (deutsch).