Wildholz ist naturgewachsenes, vom Stock gelöstes Holz, das in dieser Form für Brennholz oder Konstruktionsholz verwendet wird.

Definition

Der Unterschied zwischen Wildholz und bearbeitetem Holz liegt darin, dass Wildholz überwiegend und deutlich sichtbar unbearbeitet ist.

Geschichte

Das Sammeln von Wildholz in Gewässern hatte z. B. in Vorarlberg, wie in vielen anderen Gebieten, eine lange Tradition. So wurde auch der Hauptfluss des Bregenzerwalds, die Bregenzer Ache, samt den Nebengewässern und der Bodensee seit Alters her dafür genutzt. Wildholz durfte und darf bis heute von Jedermann aus öffentlichen Gewässern und dem Bodensee entnommen und gesammelt werden. In der Vergangenheit war es immer wieder problematisch, wenn anstelle von Wildholz getriftetes Holz mit Schlagmalen an der Stirnseite oder mit Schwartenmale (an der Längsseite des Stammes) entnommen wurde, das nicht herrenlos war. Diesbezüglich wurden immer wieder Beschwerden gegen Wildholzsammler bei der Behörde in Vorarlberg eingebracht.[1] Das Sammeln von Wildholz für die Brennholzgewinnung verlor im 20. Jahrhundert stark an Bedeutung.

Hingegen ist die Entnahme von Wildholz aus Wäldern ohne Zustimmung des Eigentümers oder Genehmigung der jeweiligen Gemeinde nicht zulässig.

 
Geröll- und Wildholz-Rückhaltesperre im Galgentobel bei Bludenz / Nüziders

Im Bereich des Wildbachmanagements wird das Wildholz heutzutage vor allem als Problem gesehen bezüglich Verklausungen und des Auffüllens in Geschiebesperren.[2]

Wirtschaftliche Funktion

Für die Bevölkerung, z. B. auch in Vorarlberg, war das Sammeln von Wildholz viele Jahrhunderte eine Notwendigkeit, um ausreichende Menge an Brennholz zu bekommen, solange die Einkommen bzw. die Löhne gering waren.[3] Als Bau- und Konstruktionsholz fand das Wildholz damals weniger Verwendung. Auch heutzutage ist das Bauen bzw. Konstruieren mit Wildholz weiterhin ein Nischenprodukt.[4]

Ausstellung

Gemäß Eigenangabe soll sich in Pettenbach bei Inzersdorf im Kremstal die einzige Wildholz-Ausstellung Österreichs befinden.[5][6]

Einzelnachweise

  1. Egon Sinz: Kennelbach, Die Geschichte einer Industriegemeinde, herausgegeben von der Gemeinde Kennelbach, Kennelbach 1987, S. 60 ff.
  2. Beispiel: Konrad Bergmeister: Schutzbauwerke gegen Wildbachgefahren, 1959, ISBN 978-3-433-02945-9. Florian Rudolf-Miklau: Wildholz : Praxisleitfaden, 1966, Klagenfurt, ISBN 978-3-901164-13-2. Fritz Randl, Heidrun Schiesterl, Hans Peter Rauch: Holz in und an Fließgewässern - Wildholzmanagement, Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (Hrsg), Austrian Standards plus GmbH, Wien 2021. E. Leys: Das Geschiebe und das Wildholz als Bemessungswert für die Öffnungsweite bei den Entleerungsbauwerken in der Wildbachverbauung, Kolloquium über Wildbachsperren, Wien, 1973, S. 317.
  3. Für Vorarlberg siehe z. B. Egon Sinz: Kennelbach, Die Geschichte einer Industriegemeinde, herausgegeben von der Gemeinde Kennelbach, Kennelbach 1987, S. 60.
  4. Siehe z. B.: Ernst Maier, Thomas Thelen: Wildholz-Möbel selber bauen, Verlag Bad Aibling 2015, ISBN 978-3-938711-63-7. Daniel Mack: Möbel aus Wildholz, Verlag Staufen bei Freiburg, 1999, ISBN 978-3-922964-74-2.
  5. Österreichs einzige Wildholz-Ausstellung, Webseite: inzersdorf.ooe.gv.at, abgerufen am 2. Oktober 2024.
  6. Wildholz-Ausstellung in Pettenbach, Webseite: salzkammergut.at, abgerufen am 2. Oktober 2024.