Bernhard Jenny

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Bernhard Jenny (* 1956 in Salzburg) ist Kommunikationsexperte, Grafiker, Mediengestalter, Blogger, Moderator und Mediencoach. Er lebt und arbeitet in Salzburg.

Bernhard Jenny

Leben und Ausbildung

Jenny studierte Romanistik und Philosophie an der Paris-Lodron Universität Salzburg und absolvierte die Ausbildung zum Erwachsenenbildner (BAKEB Zertifikat). Während des Studiums war er auch in der Sozialarbeit und Jugendarbeit im Jugendzentrum MARK tätig. Auf sein Bestreben hin wurde dort der Bereich der Kulturveranstaltungen speziell für Jugendliche ausgebaut. Bekannte Künstler wie Andreas Vitasek und I Stangl hatten auf Initiative von Jenny ihre Erstauftritte in Salzburg, sowie das Theater Rote Grütze aus Berlin mit dem Aufklärungstheater Was heißt hier Liebe? oder das Zwischen-den-Zeilen-Theater aus der Schweiz. Jenny wurde 1980 Mitbegründer und hauptamtlicher Leiter des ersten Sozialprojekts für jugendliche Langzeitarbeitlose (MARKAMA) in Salzburg.

Jenny unternimmt in seinen unterschiedlichsten Aktivitäten immer wieder den Versuch, Grenzen zu überwinden, Gegensätzliches zu verbinden und in der Unterschiedlichkeit eine Bereicherung zu sehen.[1] Die Familie – Ehe mit der in Argentinien geborenen Maria Cristina Colombo und gemeinsame drei Töchter und drei Söhne sowie zwei Enkelkinder – ist in zwei Kontinenten und verschiedenen Kulturkreisen verwurzelt.

Kommunikation

Nach Studienaufenthalten in Argentinien und Tätigkeit als freier Journalist für den ORF gründete Jenny 1984 eine Werbeagentur mit Standorten in Salzburg und Buenos Aires. Bis heute ist er gemeinsam mit seiner Frau Maria Cristina Colombo Inhaber und Betreiber der Kommunikationsagentur [2] in Salzburg und Wien.

Jenny ist zudem für verschiedene Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Organisationen als Vortragender, Moderator und Seminarleiter tätig.

Inklusion

1989 wurde Jenny gemeinsam mit einer engagierten Gruppe von jungen Eltern trotz teilweise massivem politischen Widerstand zum Mitbegründer der ersten Integrativen Volksschule[3] in Salzburg, in direkter Folge dann 1993 Mitbegründer der ersten Integrativen Hauptschule[4] (heute Neue Mittelschule). Sein Engagement für die damals sogenannte "Integration" setzt Jenny mit seinem grundsätzlichen Eintreten für die Inklusion als unverzichtbares Grundprinzip einer modernen Gesellschaft fort.

1989 wurde Jenny von den Grünen als Elternvertreter in das Kollegium des Landesschulrates Salzburg entsandt, dem er bis 2004 als stimmberechtigtes Mitglied angehörte.

Blogger

Seit 2009 betreibt Jenny einen Polit-Blog [5]. Inhaltliche Schwerpunkte sind gesellschaftspolitische Themen, Politik, Kunst, Kultur, Menschenrechte und Inklusion.

Für den Standard schreibt Jenny regelmäßig Userkommentare, aber auch für andere Medien wie NZZ.at oder das Magazin Bizeps. In Radio- und Fernsehsendungen (von Puls 4, Pro und Contra bis Radiofabrik) wird Jenny um Kommentare zu aktuellen Politthemen gefragt.

Pecha Kucha

2009 brachte Jenny mit seiner Kommunikationsagentur das Veranstaltungsformat Pecha Kucha Nights nach Salzburg. Bei diesen Abenden präsentieren etwa acht bis zehn Vortragende ihre Projekte und Ideen. Die einfache Regel für die Vortragenden lautet 20 × 20. 20 Bilder zu je 20 Sekunden ergeben eine einheitliche Vortragslänge von 6 Minuten 40 Sekunden. [6] Zahlreiche Vortragende[7] haben in den etwa viermal pro Jahr stattfindenden Pecha Nights in Salzburg dieses Format genutzt, um Interessierte für ihre Themen zu begeistern.

Dass Pecha Kucha als Präsentationsformat in vielen Bereichen einsetzbar ist, vermittelt Jenny in verschiedenen Workshops und Seminaren sowohl in Firmen und Organisationen, aber auch in Bildungseinrichtungen (wie z.B. 2016 im Career Center der Universität Salzburg).

Menschenrechte

Jenny ist Aktivist für Menschenrechte und Gründungsmitglied der Plattform für Menschenrechte Salzburg[8]. Speziell die ehrenamtliche Begleitung und Betreuung von Menschen, die nach Europa geflohen sind und die Verhinderung von Abschiebungen sieht Jenny als wesentlich. 2012 sollte Jenny von Landeshauptfrau Gabi Burgstaller mit dem Verdienstzeichen des Landes Salzburg für seine Aktivitäten in Sachen Asyl und Menschenrechte ausgezeichnet werden, Jenny aber nahm dies Auszeichnung nicht an, um auch weiterhin radikal zu bleiben[9].

Kunst und Kultur

Seit den frühen Anfängen der Salzburger Alternativkultur (Gegenlicht, ARGE Rainberg, Kulturgelände Nonntal) war Jenny an den Freiräumen einer gesellschaftskritischen Kultur interessiert. Veranstaltungen, wie z. B. Lange Nacht für den Frieden 2003 im Republic Salzburg gemeinsam mit Maria Cristina Colombo, Simone Pergmann und Georg Klebel oder performative Lesungen eigener Texte gehören zum künstlerischen Auftreten von Jenny ebenso, wie eine Reihe von Medienkunstprojekten.

2013 wurde Jenny in den Vorstand der ARGEkultur Salzburg gewählt und übernahm 2015 die Funktion des Vorstandsvorsitzenden.[10]

Medienkunstprojekte (Auszug)

Aktuelle Projekte (Auszug)

City Labor Salzburg

2013 gründete Jenny gemeinsam mit Romy Sigl, Günther Marchner und Erika Pircher das interdisziplinäre Kompetenzforum City Labor Salzburg[17]. Dieses Netzwerk verbindet nicht nur Unternehmen wie Coworking Salzburg, conSalis – die mehrWert-Genossenschaft und jennycolombo.com mit zahlreichen EPUs und Kreativunternehmen, sondern initiiert partizipative Veranstaltungsformate, in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern wie Career Center der Universität Salzburg oder ARGEkultur Salzburg. Seit mehreren Jahren sind die Fair & Creative Matching Events ein Veranstaltungsformat, wo es um Begegnung zwischen Studierenden und Unternehmen auf Augenhöhe geht. Aber auch Einzelprojekte wie das Forum Zukunft Mittelstadt, welches 2015 zum ersten Mal abgehalten wurde, versuchen erlebbar zu machen, dass es wichtig ist, Austausch quer über professionelle und institutionelle Grenzen hinweg anzuregen.

Kooperativer Raum

2013 initiierte der in Salzburg und Wien arbeitende Architekt Max Rieder gemeinsam mit Günther Marchner und Jenny eine Architekturplattform mit dem Titel KooperativerRaum[18]. Zahlreiche Impulse im Sinne eines partizipativen Diskurses über Architektur sind dort zu finden.[19]

Zukunftslabor Salzburg

Jenny zeichnet für die Gestaltung und Koordination aller Kommunikationsmassnahmen im Zukunftslabor Salzburg und 2016 einen landesweiten Wettbewerb für regionale Zukunftsprojekte sowie für Good Practice Beispiele ausgeschrieben und mit 238 Einreichungen[20] einen vielbeachteten Erfolg hatte. Deshalb findet das Zukunftslabor Salzburg nun in den Folgejahren 2017 und 2018 mit Unterstützung des Landes Salzburg und mit erweitertem Programm statt[21][22]. Jenny ist wiederum als Experte für Kommunikation zuständig.

conSalis – die mehrWert-Genossenschaft

Seit Ende 2016 ist Jenny Genossenschafter in der mehrWert-Genossenschaft mit Sitz in Salzburg und München. conSalis ist eine gewerbliche Genossenschaft für Organisationsentwicklung und Innovation. Ihre Arbeit basiert auf interdisziplinärer Grundlage und auf langjährigen Erfahrungen ihrer Mitglieder in verschiedenen Arbeitsfeldern. Bezogen auf die Arbeitsweise arbeiten die Mitglieder von conSalis mit einem Instrumentarium, das Denken und Gestalten, Theorie und Praxis miteinander verbindet. Das Portfolio der conSalis–Genossenschaft reicht von Organisationsentwicklung und Prozessbegleitung, Coaching und Moderation, innovative Projektarbeit, Politikberatung und Kommunikation bis zu Evaluation und angewandte Forschung.

Weblinks

Einzelnachweise