Der Bahnhof Krimml ist der westliche Endpunkt der im Land Salzburg gelegenen Pinzgauer Lokalbahn. Er liegt in der Gemeinde Wald im Pinzgau und wird untertags stündlich von Personenzügen angefahren.

Der Bahnhof Krimml zu Zeiten der ÖBB (2002)

Allgemeines

Lage und Geschichte

Der Bahnhof Krimml steht am Ausgang des Krimmler Achentales noch auf dem Gemeindegebiet von Wald im Pinzgau und ist nicht besetzt. Beim Bau der Pinzgaubahn 1898 wurde auf eine Weiterführung bis zu den touristisch interessanten und viel besuchten Krimmler Wasserfällen verzichtet. Ausschlaggebend dafür dürfte der Widerstand der Krimmler Fuhrleute gewesen sein, die sich gegen die logische Verlängerung gewehrt hätten. Sie arbeiteten auf dem steilen Stück zwischen Wald und Krimml und sahen ihr Geschäft bedroht.

Nach einem Hochwasser vom Juli 2005 war der Bahnhof Krimml über fünf Jahre hinweg nicht auf dem Schienenweg erreichbar. Erst der Kauf der Bahn durch das Land und die Übernahme des Betriebs durch die Salzburg AG stellten sicher, dass die an mehreren Stellen gänzlich zerstörte Strecke zwischen Mittersill und Krimml wieder aufgebaut wurde. Seit 11. September 2010 verkehrt die Pinzgaubahn wieder bis an ihre ursprüngliche Endhaltestelle am Bahnhof Krimml.

Der Bahnhof Krimml ist auch Ausgangspunkt des Tauernradweges und daher von großer touristischer Bedeutung.

Infrastruktur

Der Bahnhof Krimml war ursprünglich mit vier Gleisen ausgestattet, seit der Reaktivierung besitzt er drei Bahnsteiggleise an zwei Bahnsteigen. Es besteht des Weiteren ein Aufnahmsgebäude mit Toiletten, ein Güterschuppen und ein zweigleisiger Lokschuppen, in diesem sind die nicht betriebsfähige Dampflok Uh 7 und ein Reservedrehgestell für die Lokomotiven der Baureihe Gmeinder D 75 BB-SE (Vs 8x) hinterstellt. Eine ursprünglich vorhandene Drehscheibe wurde bereits zu Zeiten der ÖBB abgebaut. Am Güterschuppen wurde bei der Eröffnung der wiederaufgebauten Strecke das von Behinderten gemalte Wandbild „Rote Lok“ enthüllt.

Betrieb

 
Der Bahnhof Krimml im Umbau (2010)

Der Bahnhof Krimml wird, wie die Pinzgauer Lokalbahn, seit 2008 von der Salzburg AG betrieben; der vorherige Betreiber war die ÖBB Personenverkehr AG. Die Infrastruktur ist im Besitz des Landes Salzburg und war zuvor im Besitz des Bundes und wurde von der ÖBB Infrastruktur betrieben.

Der Bahnhof Krimml wird neben der Pinzgaubahn auch von der Postbuslinie 671 angefahren. Der Postbus stellt auch die Verbindung zu den Krimmler Wasserfällen her.

Als Endstelle der Lokalbahn werden die Züge im Bahnhof Krimml gewendet. Bei lokbespannten Zügen wird der Wagensatz von der Lokomotive umfahren. Der Bahnhof ist unbesetzt: die Züge werden von der Fahrdienstleitung in Zell am See Tischlerhäusl aus geleitet und die Fahrgäste können ihre Fahrkarte im Zug erwerben. Der Bahnhof ist mit Rückfallweichen ausgestattet, die restlichen Weichen werden händisch gestellt. Der letzte Zug am Tag übernachtet in Krimml, so wie dies auch einem Teil des Zugpersonals in den Schlafräumen im Aufnahmsgebäudes möglich ist.

Sanierung

Im Rahmen des Wiederaufbaus der Pinzgaubahn 2010 wurde der Bahnhof Krimml generalsaniert. Neben der Neulage aller Gleise und dem Bau eines geschotterten Parkplatzes wurden auch alle Bahnsteige neugebaut: Es bestehen nun ein breiter Hausbahnsteig mit Blindenleitsystem (taktile Einkerbungen) mit Beton und ein schmaler Mittelbahnsteig; beide mit Betonpflasterung. Weiters wurde das Aufnahmsgebäude mit viel Liebe zum Detail renoviert. Es wurden darin die besagten Schlafräume für das Bahnpersonal errichtet.

Verweise

Siehe auch

Quellen

  • LOK Report
  • Schmalspur Europa
  • Bahn Austria

Literatur

Weblinks

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