Wildemännlisloch

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Das Naturdenkmal Wildemännlisloch (auch: Wildmändlisloch, Wildismändlisloch oder Wildmannlisloch)[1] befindet sich in der Gemeinde Viktorsberg im Bezirk Feldkirch in Vorarlberg. Es handelt sich bei diesen Wildemännlisloch um ein natürlich geschaffenes Objekt (Versickerungslöcher[2]).

Naturdenkmal Wildemännlisloch
Die obere Doline des Naturdenkmals

Lage

Das Naturdenkmal liegt vom Klosterwaldweg rund 40 Meter nach Nordwesten zurückversetzt, mitten im Wald (Klosterwald/Schattenwald). Es führt ein nicht markierter Wanderweg (Trampelpfad) direkt daran vorbei. Zur östlich gelegenen Lampertshütte auf der Letze (Biotop Schlattegg-Letze) sind es rund 130 Meter Luftlinie. Zum südwestlich gelegenen ehemaligen Kloster Viktorsberg sind es rund 900 Meter Luftlinie bzw. über den Güterweg rund 2200 Meter (½ bis ¾ Stunde Gehzeit, 247 Meter Höhenunterschied).

Erscheinungsbild

Das seit 1980 speziell geschützte Naturdenkmal[3] besteht aus zwei nebeneinanderliegenden Dolinen (Erdfall / Versickerungslöcher) nahe einem Bergkamm, die im Gesamten etwa 12 Meter lang und etwa 2,5 Meter tief sind. Etwa im zweiten Drittel befindet sich zwischen den zwei Dolinen eine kleine Naturbrücke. Es handelt sich bei diesen Dolinen um Versickerungslöcher im hier bestehenden Kalkgestein. Das ursprünglich hier fließende Wasser, welches die Dolinen geschaffen hat, ist heute nicht mehr vorhanden. In den Dolinen sind noch die vom Wasser geschaffenen Rundungen erkennbar (Kolk).[4]

Schutzumfang

Jede Einwirkung auf das Naturdenkmal, auch das Betreten, und die unmittelbare Umgebung ist – mit Ausnahmen – grundsätzlich verboten (so wie bei allen Höhlen in Vorarlberg). Auch das Einwerfen von Gegenständen, z. B. umliegende Steine, ist verboten.[5]

Sagen

Über das Wildemännlisloch bestehen zwei Sagen. Beide mit einem ähnlichen Inhalt. In dieser Doline soll früher einmal ein kleines Männlein gehaust haben. Er habe den Menschen beim Hüten des Viehs geholfen und dafür Essen bekommen. Einmal sollen ein oder mehrere böse Buben in diese Behausung des Männleins eingebrochen sein und alles zerschlagen haben. Seither sei das Männlein von niemand mehr gesehen worden, und die Hirten haben nun keine Hilfe mehr.[6][7]

Siehe auch

Literatur

  • Walter Krieg, Rudolf Alge: Vorarlberger Naturdenkmale : von Baumriesen, Höhlen und Teufelssteinen, Hard 1991, Hecht-Verlag, ISBN 3-85430-151-0.

Weblinks

  Wildemännlisloch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Vorarlberger Landeshöhlenkataster: Nr. 1111/3.
  2. Im engl. als Sinkhole, sink, sink-hole, swallet, swallow hole, cenote oder doline bezeichnet, im Französischen wie im Deutschen auch als Doline.
  3. Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Feldkirch vom 30. Oktober 1980, Zahl II-95-/N r. XX11-I.
  4. Walter Krieg, Rudolf Alge: Vorarlberger Naturdenkmale : von Baumriesen, Höhlen und Teufelssteinen, S. 133.
  5. Siehe § 30 Gesetz über Naturschutz und Landschaftsentwicklung, LGBl.Nr. 22/1997.
  6. Des wilden Männleins Loch, Webseite: sagen.at: Felix Walser, Holunder, 5. Jg. (1927), Nr. 27, S. 3, zit. nach Sagen aus Vorarlberg, Hrsg. Leander Petzoldt, München 1994, S. 193f.
  7. Das Wildismändlisloch, Webseite: sagen.at: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 221, S. 133.

47.3083429.68642Koordinaten: 47° 18′ 30″ N, 9° 41′ 11″ O