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Ereignisse
- 15. April: Mit der Österreichischen Zeitung, die von der Roten Armee herausgegeben wird, erscheint die erste Zeitung im befreiten Österreich.
- 23. April: Mit der Tageszeitung Neues Österreich erscheint bereits vor dem offiziellen Kriegsende die erste österreichische Zeitung. Sie wird von den drei Koalitionsparteien ÖVP, SPÖ und KPÖ als „Organ der demokratischen Einigung“ gegründet. Erster Chefredakteur wird der Kommunist Ernst Fischer.
- 27. April: Im Wiener Rathaus wird die Österreichische Unabhängigkeitserklärung von Vertretern der drei Gründungsparteien der Zweiten Republik (SPÖ, ÖVP und KPÖ) unterzeichnetIm Wiener Rathaus wird die Österreichische Unabhängigkeitserklärung von Vertretern der drei Gründungsparteien der Zweiten Republik (SPÖ, ÖVP und KPÖ) unterzeichnet, mit welcher der „Anschluss Österreichs“ an das Deutsche Reich vom 13. März 1938 für null und nichtig erklärt wird.
- Am 24. bis 26. September findet die erste Länderkonferenz im damaligen niederösterreichischen Landhaus seit 1933 statt, die die provisorische Staatsregierung bestätigte.[1]
- 1. Oktober: Nach dem Zweiten Weltkrieg wird der Postverkehr wieder für ganz Österreich aufgenommen. Auch der Studienbetrieb wird an allen Hochschulen wieder hochgefahren.[2]
- 9. Oktober: Auf der zweiten Länderkonferenz in Wien wird der Ausschluss aller registrierten Nationalsozialisten, d.h. ehemalige Mitglieder von NSDAP, SS und SA und Parteianwärter, vom Wahlrecht beschlossen.[3]
- 25. November: Erste Nationalratswahl nach dem Weltkrieg (1930<>1949). Dem Namenstag der Katharina von Alexandrien entsprechend wird diese Wahl in den Medien auch als Kathreinwahl bezeichnet.[4] Leopold Figl gewinnt die Wahl mit einer absoluten Mehrheit für die ÖVP.
- 30. November: Mit der Währungsreform nach dem Zweiten Weltkrieg wird wieder der Schilling eingeführt, der beim Anschluss durch die Reichsmark abgelöst wurde.
- 18. Dezember: Vom Alliierten Rat wird die Zusammensetzung der ersten gewählten Regierung, die von Leopold Figl zusammengestellt wurde, genehmigt. Sie löst die Provisorische Staatsregierung Renner ab.[5]
Burgenland
- 24. März: In der Nacht auf den 25. März kam es in Rechnitz zu einem Massaker an jüdischen Zwangsarbeitern.
- 29. März: In den Morgenstunden werden vor den herannahenden Sowjets in Deutsch Schützen mindestens 57 ungarisch-jüdische Staatsbürger, die beim Bau des Südostwalls als Zwangsarbeiter eingesetzt sind, erschossen. Um die Mittagszeit betritt der erste sowjetische Soldat bei Klostermarienberg (Bezirk Oberpullendorf) österreichischen Boden. Er dürfte zum IX. Garde-Mechanisierten Korps der 6. Gardepanzerarmee gehören, welche die Speerspitze der 3. Ukrainischen Front beim Angriff auf Wien darstellt.[6]
- 5. April: An diesem Tag startete die 26. sowjetische Armee ihre Angriff auf die Nordhälfte des Bezirkes Oberwart. Die deutschen Alarmverbände an der Grenze wurden von der Übermacht der Roten Armee überrannt. Bis zum Abend erreichten die Spitze der sowjetischen Verbände Pinkafeld.
- 25. September: Bei der zweitägigen Länderkonferenz im Niederösterreichisches Landhaus kann eine Anerkennung der Regierung Renner auch durch die westlichen Bundesländer erreicht werden. Damit war auch der Weg für eine bessere Zusammenarbeit mit den Westalliierten frei.
- 25. November: Gleichzeitig mit der ersten Nationalratswahl nach dem Krieg findet auch die erste Landtagswahl statt. (>1949)
Kärnten
- 25. Mai: Die sich in Teilen von Südkärnten befindlichen Jugoslawischen Partisanen werden von den Alliierten veranlasst, sich hinter dei Grenze zurückzuziehen.[7]
- 25. November: Gleichzeitig mit der ersten Nationalratswahl nach dem Krieg findet auch die erste Landtagswahl statt. (>1949)
Niederösterreich
- 26. März: Starke Bombenangriffe werden von den Alliierten gegen Verkehrsziele bei Wiener Neustadt und im Raum Wien, sowie gegen die Erdölfelder bei Zistersdorf geflogen.[8]
- 23. April: Inmitten der letzten Kämpfe des Weltkrieges fuhr ein unbespannter Panzertransportzug im Bahnhof in Pulkau ungebremst auf einen liegengebliebenen Räumzug auf. 15 deutsche Soldaten fanden den Tod und viele weitere wurden verletzt.[9]
- 3. Mai: Bis dato sind die Täter unbekannt, die bei Hofamt Priel in der Nacht vom 2. Mai 228 jüdische Frauen, Kinder und Alte, die aus Wien evakuiert wurden und zwischenzeitlich in alten Kraftwerksbaracken untergebracht wurden, kaltblütig erschossen werden.[10]
- 25. November: Gleichzeitig mit der ersten Nationalratswahl nach dem Krieg findet auch die erste Landtagswahl statt. (>1949)
Oberösterreich
- Am 2. Februar brechen etwa 500 sogenannte K-Gefangene, durchwegs sowjetische Gefangene, aus dem Todesblock 20 des KZs Mauthausen aus. Unter der Bezeichnung Mühlviertler Hasenjagd - den zynischen Namen prägt die SS - jagen neben SS, SA, Gendarmerie, Feuerwehr, Wehrmacht, Volkssturm und Hitler-Jugend auch die Zivilbevölkerung der Umgebung die Entflohenen. Nur von elf sowjetischen Offizieren ist bekannt, dass sie die Menschenjagd und das Kriegsende überleben.
- Am 5. Mai wird als letztes der nationalsozialistischen Konzentrationslager das KZ Mauthausen von den US-amerikanischen Truppen befreit.
- 11. Juni: In Linz erscheint die erste Nummer der Oberösterreichischen Nachrichten.
- 25. November: Gleichzeitig mit der ersten Nationalratswahl nach dem Krieg findet auch die erste Landtagswahl statt. (>1949)
Salzburg
- 6. Mai: Die Truppen der 42. US-Infanterie-Division, auch als Rainbow Division bezeichnet, erreicht unter ihrem Kommandanten Harry J. Collins von Bayern kommend beim Kniepass bei Unken im Mitterpinzgau das Staatsgebiet des wieder befreiten Österreichs.[11]
- 12. August: In der Landeshauptstadt werden die Salzburger Festspiele nach dem Zweiten Weltkrieg wieder eröffnet.
- 25. November: Gleichzeitig mit der ersten Nationalratswahl nach dem Krieg findet auch die erste Landtagswahl statt. (>1949)
Steiermark
- 8. Juni: Das Kohlebergwerk Piberstein im Bergbaugebiet Köflach-Pichling kann als erstes Bergwerk in Österreich wieder mit dem Abbau beginnen.[12]
- 25. November: Gleichzeitig mit der ersten Nationalratswahl nach dem Krieg findet auch die erste Landtagswahl statt. (>1949)
Tirol
- 13. März: Die 15. US-Luftflotte bombardiert sowohl beim Anflug als auch beim Abflug von Angriffen in Regensburg Verkehrsziele in Tirol und in Kärnten. Die Bahnstrecke Kufstein–Innsbruck wird schwer beschädigt. Die Brennerbahn wird an 17 Stellen unterbrochen.[13]
- 2. Mai: In Innsbruck werden von der Tiroler Widerstandsbewegung Kasernen, Polizeistationen und Rundfunksender besetzt. Auch über den Rundfunk wird eine Botschaft übertragen. Als am Abend des kommenden Tages die ersten US-Truppen eintreffen, finden sie eine von der nationalsozialistischen Herrschaft befreite Stadt Innsbruck vor.[14]
- 28. April: Die ersten westalliierten Truppen überschreiten zwischen Pfronten in Bayern und Vils die österreichische Grenze.[15]
- 6. Mai: Französische Truppen überschreiten unter der Führung des Oberkommandierenden General Béthouart von Vorarlberg kommend den Arlberg.[16]
- 8. Mai: In Kitzbühel wird Hermann Göring von einer amerikanischen Einheit gefangen genommen.
- 25. August: In Alpbach finden die ersten Internationalen Hochschulwochen statt. In den Folgejahren führen sie zuerst ab 1949 den Namen Forum Alpbach, später Europäisches Forum Alpbach.[17]
- 25. November: Gleichzeitig mit der ersten Nationalratswahl nach dem Krieg findet auch die erste Landtagswahl statt. (>1949)
Vorarlberg
- 25. November: Gleichzeitig mit der ersten Nationalratswahl nach dem Krieg findet auch die erste Landtagswahl statt. (>1949)
Wien
- Am 12. März gerät die Wiener Staatsoper nach amerikanischen Bombardements, die eigentlich der Raffinerie in Floridsdorf gegolten haben, in Brand. Die Wiener Staatsoper gerät nach amerikanischen Bombardements, die eigentlich der Raffinerie in Floridsdorf gelten, in Brand. Auch der Philiphof wird zerstört. Von den zahlreichen Opfern, können nur 180 Leichen geborgen werden. Die genaue Anzahl kann nie festgestellt werden.
- 6. April: Da die Operation Radetzky verraten wird, scheitert der geplante Aufstand und der Widerstandskämpfer Karl Biedermann wird verhaftet. Er wird bereits am 8. April hingerichtet.
- 9. April: Mitglieder der Widerstandsgruppe O5 errichten im Palais Auersperg in Wien die erste österreichische Zivilgewalt.[18]
Mitglieder der Widerstandsgruppe O5 errichten im Palais Auersperg in Wien die erste österreichische Zivilgewalt.
- 10. April: Als am 10. April 1945 vom Turm des Stephansdomes eine weiße Fahne gehisst wurde, erhält der damalige Wehrmachtshauptmann Gerhard Klinkicht vom Kommandanten Dietrich den Befehl, den „… Dom zunächst mit 100 Granaten in Schutt und Asche zu legen. Sollte das nicht ausreichen, ist bis zu seiner völligen Zerstörung weiterzuschießen.“ Gerhard Klinkicht befolgt diesen Befehl nicht.[19] Eine Gedenktafel an der Außenseite des Domes erinnert an ihn.[20]
- 11. April: Während die Rote Armee bereits den Donaukanal erreicht und beginnt, ihn in Richtung Leopoldstadt zu übersetzen, erschießen SS-Leute noch jüdische Bewohner, die der Deportation entgangen sind.
- 12. April: Beim Stephansdom brennt der Dachstuhl und der Glockenturm vollständig aus. Die Brandursache ist bis heute umstritten, wobei der Bericht über zivile Plünderer, welche in den Häusern rund um den Dom Feuer legten, das schließlich auf den Dom übergriff, am meisten verbreitet ist.[21]
- 1. Mai: Wegen der katastrophalen Versorgungslage in Wien lässt Stalin auf Ersuchen von Kanzler Renner als erstes 1.000 Tonnen Erbsen verteilen. Die Maispende oder Stalin-Spende wird auch sprichwörtlich zur Erbsen-Spende. Auch das Heldendenkmal der Roten Armee am Schwarzenbergplatz erhält davon den Spitznamen Erbsen-Denkmal.[22]
- 11. September: Die Alliierte Kommission der vier Besatzungsmächte konstituiert sich in Wien. Sein Sitz ist das Haus der Industrie am Schwarzenbergplatz.
- 24. September: Das bei der bis 26. September dauernden Länderkonferenz im Niederösterreichischen Landhaus erstellte Grundsatzpapier gilt als Gründungsdokument der Zweiten Republik.[23]
- 29. September: Die Polizeidirektion ordnet Nummertafeln für Fahrräder sowie Fahrradausweise für die Radfahrer, die in den vier Sprachen der Besatzungsmächte ausgestellt werden, an.[24]
- 25. November: Gleichzeitig mit der ersten Nationalratswahl nach dem Krieg findet auch die erste Landtagswahl statt. (>1949)
- Am 19. Dezember eröffnet der Staatskanzler Karl Renner die erste Nationalrats- und Bundesratssitzung nach dem Zweiten Weltkrieg im besetzten Wien.
Außerhalb Österreichs
- 28. März: Der Organisationsplan der Österreichischen Widerstandskämpfergruppe OW wird in Paris an den sowjetischen General Susloparow übergeben.[25]
- 4. Juli: Die Allierten unterzeichnen in London das erste Kontrollabkommen, mit dem eine alliierte Kommission für Österreich zur Wiederherstellung Österreichs in den Grenzen von 1937 installiert wird.
Auswahl bekannter Geborener
Auswahl bekannter Gestorbener
- Rudolf Tintner (* 7. Juni 1878, Brünn; † 9. Jänner 1945, KZ Theresienstadt), jüdischer Baumeister, tätig in St. Pölten
Weblinks
1945 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ Erste Länderkonferenz vor 70 Jahren auf ORF-Niederösterreich vom 23. September 2015
- ↑ Das geschah am 1. Oktober in den OÖ Nachrichten]
- ↑ Das geschah am 9. Oktober in den OÖ Nachrichten
- ↑ Die Kathreinwahlen: „Österreich ist gerettet!“ in der Presse vom 20. November 2015 abgerufen am 10. Februar 2020
- ↑ Das geschah am 18. Dezember auf Salzburg24.at abgerufen am 18. Dezember 2024
- ↑ Manfried Rauchensteiner: Der Krieg in Österreich 1945, Österr. Bundesverlag, Wien 1984, ISBN 3-215-01672-9.
- ↑ Historischer Rückblick im ORF abgerufen am 30. Mai 2023
- ↑ [https://extra.orf.at/kalenderblick/26-maerz100.html Historischer Rückblick auf den 26. März9 auf ORF-extra abgerufen am 28. März 2021
- ↑ 23.04.1945: Zugsunglück Nähe Bf. Pulkau (Zusammenstoß Transportzug der sPzAbt 509 mit Räumzug) auf geheimprojekte.at vom 19. Februar 2018 abgerufen am 30. Dezember 2022
- ↑ Neue Doku über das Massaker an 228 Juden in Hofamt Priel auf meinbezirk.at vom 21. April 2017 abgerufen am 21. Jänner 2022
- ↑ Staatsvertrag: Gedenkfahrt für die Alliierten auf ORF Salzburg vom 15. Mai 2015 abgerufen am 4. Februar 2022
- ↑ Das geschah am 8. Juni in den OÖ Nachrichten, abgerufen am 8. Juni 2020.
- ↑ Das Geschah am 13. März bei Salzburg24 abgerufen am 13. März 2024
- ↑ „Inglourious Basterds“ und das befreite Tirol auf ORF vom 3. Mai 2020 abgerufen am 3. Mai 2020
- ↑ Historischer Rückblick auf den 28. April auf ORF abgerufen am 28. April 2022
- ↑ Die französische Besatzungszeit auf vol.at abgerufen am 8. Mai 2019
- ↑ Das geschah am 25. August in den OÖ Nachrichten abgerufen am 27. August 2020
- ↑ April 1945 im Historischen Rückblick der Stadt Wien] abgerufen am 11. April 2021
- ↑ Unser Stephansdom → Förderer → Gerhard Klinkicht, stephansdom.at, abgerufen am 4. März 2017.
- ↑ Gedenktafeln in Wien – Gerhard Klinkicht Hauptmann, Retter vom Stephansdom, 1915–2000, auf viennatouristguide.at
- ↑ Bildbeschreibung zu Maximilian Florian: Der Brand des Stephansdomes 1945. In: Heeresgeschichtliches Museum / Militärhistorisches Institut (Hrsg.): Das Heeresgeschichtliche Museum im Wiener Arsenal. Verlag Militaria, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-69-6, S. 146
- ↑ 1.000 Tonnen Erbsen für Wien auf ORF vom 21. März abgerufen am 16. September 2020
- ↑ Gedächtnis des Landes - Chronik
- ↑ Objekt des Monats September: Fahrradausweis beim BMI vom 10. September 2020 abgerufen am 26. April 2023
- ↑ Historischer Rückblick auf den 28. März auf ORF-extra abgerufen am 28. März 2021