Grub (Gemeinde Wienerwald)

Grub ist ein Dorf in der gleichnamigen Katastralgemeinde der Ortsgemeinde Wienerwald. Da es zahlreiche Ortschaften des gleichen Namens gibt, wird oftmals zur Unterscheidung der Name Grub im Wienerwald verwendet, der aber weder für die Katastralgemeinde noch für die Ortschaft offiziell ist.[Anm. 1]

Grub (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Grub
Grub (Gemeinde Wienerwald) (Österreich)
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Ganzseitige Karten48.0800516.11286
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Mödling (MD), Niederösterreich
Pol. Gemeinde Wienerwald
Koordinaten 48° 4′ 48″ N, 16° 6′ 46″ O48.0800516.11286354Koordinaten: 48° 4′ 48″ N, 16° 6′ 46″ Of1
Höhe 354 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 595 (1. Jän. 2022)
Fläche d. KG 1,50 km²dep1
Postleitzahl 2392f1
Vorwahl +43/02258f1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 05147
Katastralgemeinde-Nummer 16109
Bild
Grub
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
595

Lage

Grub liegt im nördlichen Teil des Alpenausläufers (Wienerwald) im Bezirk Mödling, nach dem auch die Gemeinde benannt wurde in der Grub liegt.

Auf dem Katastralgemeindegebiet Grub besteht neben dem Ort Grub, die Rotte Ameisbühel, die heute mit Grub zusammengewachsen ist, die Rotte Gföhler und einem Teil von Buchelbach.

Nachbarorte

Hochstraß Gruberau Sulz im Wienerwald
Klausen-Leopoldsdorf   Dornbach
Alland, Mayerling Heiligenkreuz Sittendorf, Gaaden

Geschichte

Erstmals wurde der Ort 1254 in einer Urkunde des Stiftes Heiligenkreuz erwähnt. 1849 bis 1938 war Grub eine eigenständige Gemeinde. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Grub drei Fuhrwerker, drei Gastwirte, drei Gemischtwarenhändler, acht Holzhändler, ein Landesproduktehändler, ein Schmied, zwei Schuster, ein Wagner und einige Landwirte ansässig.[1] 1954 wurde Grub wieder eine eigenständige Gemeinde und 1972 wurde der Ort im Zuge der Gemeindereform mit den Dörfern Dornbach, Sittendorf bei Wien und Sulz im Wienerwald zur Gemeinde Wienerwald zusammengelegt.

Die Pfarre St. Josef in Grub ist eine inkorporierte Pfarre des in denr Nähe liegenden Stiftes Heiligenkreuz.

Am 6. August 1981 stürzte ein Düsenflugzeug des Bundesheeres vom Typ Saab 105 OE (Lfz GI-19 S.Nr.:105419) in Grub ab (Ortsteil Ameisbühel). Der Jet stürzte auf das Wohnhaus von Karl Musil, Solotänzer an der Wiener Staatsoper. Der Künstler, seine Frau und seine zwei Kinder erlitten schwere Verbrennungen. Die beiden Piloten Major Alois Strahner und Leutnant Gerhard Wiesinger kamen ums Leben.

Wirtschaft

Durch die Pferdezucht und -haltung ist ein Fremdenverkehr entstanden. Auch sehr viele Zweitwohnbesitzer aus Wien haben sich hier angesiedelt.

Öffentliche Einrichtungen

Im Ort befindet sich ein Kindergarten.[2]

Seit dem Jahr 1922 besteht im Ort auch die Freiwillige Feuerwehr Grub. Das neue Feuerwehrhaus besteht neben der Kirche.

Der für Grub zuständige Friedhof befindet sich in Heiligenkreuz. Nach Bestrebungen im Ort einen eigenen Friedhof zu errichten, wurde von der Gemeinde im Jahr 2019 eine Befragung unter den Bürgern durchgeführt, die es aber mehrheitlich ablehnten.[3]

Verkehr

Durch den Ort führt die L130 nach Heiligenkreuz. Von Dornbach erfolgt die Zufahrt über die L2101. Durch öffentlichen Nahverkehr ist Grub nur auf der Straße mit dem öffentlichen Autobus von Mödling erreichbar, wobei jedoch ab dem frühen Abend nur noch eingeschränkte Verbindungen bestehen. Das Busnetz gehört mit der Linie 364 dem Verkehrsverbund Ostregion an.

Mit der Aufnahme der Anruftaxi mobilregion mödling die von der Postbus Shuttle betrieben wird Ende 2021, ist auch Heiligenkreuz mit öffentlichen Verkehrsmittel erreichbar.

Die Wiener Außenringautobahn A21 führt nahe an Grub vorbei. Die nächste Anschlussstelle besteht bei Heiligenkreuz.

Tourismus

Zum Wandern und Reiten bietet der kleine Ort eine Vielzahl an Wegen an. Die höchste Erhebung heißt Rossgipfel und ist 633 m ü. A. hoch. Er befindet sich im Nord-Westen des Ortes und ist nur über nicht markierte Wege zu erreichen. Vom Rossgipfel besteht allerdings keine Aussicht, da er bewaldet ist.

Gebäude

 
Leonardikapelle in Grub
 
Kirche zum Heiligen Josef

Im Talgrund in der Bachgasse befindet sich, 1895 im Neo-Renaissance-Stil an der Stelle eines Vorgängerbaus aus dem 18. Jahrhundert erbaut, die denkmalgeschützte, profanierte Leonardi-Kapelle, die auch für kleine Ausstellungen und Vernissagen zur Verfügung steht.

In Grub gibt es eine Filialkirche, deren Bau 1968 vom Stift Heiligenkreuz beauftragt wurde[4] und dem Heiligen Josef geweiht ist. Sie bildet zusammen mit dem Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr Grub, in dem sich auch das Veranstaltungszentrum befindet, ein modernes Ortszentrum, zu dem auch der unweit Grub gelegene Kindergarten für die gesamte Gemeinde Wienerwald gehört.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Literatur

  • Johanna Weigl - Erwin Wagenhofer (Hrsg.): Am Wegesrand .... Kirchen, Kapellen, Bildstöcke und Marterln in der Biosphärenpark-Gemeinde Wienerwald. Eigenverlag Kulturverein Wienerwald, 2008. ISBN 978-3-200-01306-3
  • Andrée Heindl (Hrsg.): Gemeinde Wienerwald - eine Spurensuche, 1999, Gemeinde Wienerwald

Weblinks

  Grub – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 268
  2. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 29. Oktober 2020.
  3. Abstimmungsergebnis "Friedhof Grub" auf der Seite der Gemeinde Wienerwald vom 16. Dezember 2019 abgerufen am 10. Juni 2022
  4. Geschichte Grubs wienerwald.org. Abgerufen am 31. Oktober 2015.

Anmerkungen

  1. Die Bezeichnung Grub im Wienerwald dient der schnelleren Auffindbarkeit der Ortschaft in Karten- wie Geschichtswerken. Die seit 1. September 1954 (wieder) bestehende selbständige Gemeinde hat stets den Namen Grub getragen. – Siehe: Wilhelm Rausch (Hrsg.), Hermann Rafetseder (Bearb.): Gebiets- und Namensänderungen der Stadtgemeinden Österreichs seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Forschungen zur Geschichte der Städte und Märkte Österreichs, Band 2. Landesverlag, Linz (an der Donau) 1989, ISBN 3-900387-22-2, S. 333, 336, 342 f. sowie
    4. Teil: Gemeinden – Niederösterreich – 538. Wienerwald. In: Österreichischer Amtskalender online. Jusline Österreich GmbH (Verlag Österreich), Wien 2002–, ZDB-ID 2126440-5, abgerufen am 11. Jänner 2015.