Lambrecht Wach

Lambrecht Wach (* im 15. Jahrhundert; † im 15. oder 16. Jahrhundert, nach 1488[A 1]) war im 15. Jahrhundert Gerichtsvertreter der Grafschaft Tirol für ein Gericht im heutigen Bundesland Tirol.

Zur Ulrichskirche in Thaur gehörte auch der Ulrichshof (Afrahof), der im 15. Jahrhundert im Besitz der Familie Wach war

Herkunft

Lambrecht Wach stammte aus einer in Thaur und Hall ansässigen Familie, die ihre Herkunft auf Gottschalk von Hall zurückführte.[1] Er war der jüngste Sohn von Jörg Wach. Nach seiner Rückkehr aus Wien heiratete er in den 1460er-Jahren Sabina Wirtl, eine Tochter von Kaspar Wirtl.[2]

Leben

Lambrecht Wach, der später über ein Siegel verfügte, mit dem er in fremden und eigenen Sachen siegelte, studierte 1461 an der Universität Wien. 1469 gelangte er als Lehensträger für seine Ehefrau Sabina in den Besitz der Hälfte des Ansitzes Rubein in Meran-Obermais mit Weingärten, Äckern, Wiesen etc. 1481 wurde seinem ältesten Bruder Oswald, mit dem er gegenseitige Geschäfte machte, von Herzog Siegmund von Österreich ("Siegmund dem Münzreichen") landesfürstliche Lehen verliehen, die Dienstleistungen für die Saline Hall betrafen und die bereits seinem Vater gehört hatten. 1484 siegelte er für Anna Spies eine Urkunde, welche die Erbschaft auflistete, die sie von Christoph Sigwein zu Hall und dessen Ehefrau Anna, einer Verwandten von Lambrecht, zu erwarten hatte.[2]

Lambrecht Wach nahm als Rat von Herzogs Siegmund von Österreich, zusammen mit Konrad Stürzl und anderen Räten, eine Zeugenaussage zu ehrenrührigen Streitigkeiten zwischen den Adeligen Georg von Castelbarco und Sigmund von Wolkenstein auf.[1] Gemeinsam mit Hans Fieger wurde er aus den Gerichten auf dem Landtag zu Meran am 1. November 1487 zu Räten in der "landschaftlichen" Regierung bestellt.[3] Zwischen 1488 und 1489 wurde er von Hans Heuerling in dieser Funktion abgelöst.[4]

Literatur

  • Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Bd. 41). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 458
  2. 2,0 2,1 vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 459
  3. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 457
  4. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 272

Anmerkungen

  1. Hinweise nach Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 457