Moidrams
Moidrams ist ein Dorf im Waldviertel in Niederösterreich und eine Ortschaft auf dem Gebiet der gleichnamigen Katastralgemeinde der Stadtgemeinde Zwettl-Niederösterreich.
Moidrams (Dorf) Ortschaft Katastralgemeinde Moidrams | ||
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Ganzseitige Karten48.60055555555615.154166666667 | ||
Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Zwettl (ZT), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | Zwettl | |
Pol. Gemeinde | Zwettl-Niederösterreich | |
Koordinaten | 48° 36′ 2″ N, 15° 9′ 15″ O48.60055555555615.154166666667Koordinaten: 48° 36′ 2″ N, 15° 9′ 15″ O | |
Einwohner der Ortschaft | 256 (1. Jän. 2022) | |
Gebäudestand | 91 (2001) | |
Fläche d. KG | 3,7173 km² | |
Postleitzahl | 3910 Zwettl | |
Vorwahl | +43/02822 (Zwettl) | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 07053 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 24347 | |
Zählsprengel/ -bezirk | Gschwendt (32530 003) | |
Bevölkerungsdichte: 77,62/km² Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Lage
Der Ort Moidrams liegt an der Böhmerwald Straße B38 in einer Entfernung von etwa einem Kilometer Luftlinie südwestlich des Stadtzentrums von Zwettl. Er ist heute weitgehend mit Zwettl (Stadtteil Probstei) verwachsen.
Nach der Volkszählung von 2001 hatte die Katastralgemeinde 288 Einwohner auf einer Fläche von 3,71 km².[1][2]
Der Ort verfügt seit 2005 über eine Bedarfshaltestelle des Zwettler Stadtbusses.[3]
Das Gemeindegebiet grenzt im Norden an Zwettl Stadt, im Osten an Koppenzeil, im Süden an Gschwendt, im Westen an Waldhams und nordwestlich an Syrafeld.
Bevölkerungs- entwicklung[4] | |
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Datum | Einwohner |
1869 | 154 |
1951 | 172 |
1961 | 194 |
1971 | 227 |
1981 | 258 |
1991 | 280 |
2001 | 288 |
2011 | 265 |
Geschichte
Moidrams wurde 1139 als Mowderates in der Gründungsurkunde des Stifts Zwettl zum ersten Mal urkundlich erwähnt.[5] Der Name bedeutet wahrscheinlich „Siedlung eines Mannes mit dem (slawischen) Namen Mojedrag“.[6]
In Moidrams befindet sich ein ehemaliges Herrenhaus, das 1310 erstmals im Stifterbuch des Klosters Zwettl erwähnt wird. Infolge der Abschaffung der Leibeigenschaft im Jahr 1787 verlor der Adelssitz an Bedeutung, wechselte mehrmals den Besitzer und verfiel zusehends. Der erhalten gebliebene Teil wurde 1991–1996 renoviert.[7]
Bei der Bildung der Ortsgemeinden im Jahr 1850 wurde Moidrams der Gemeinde Gschwendt zugeteilt, die sich 1970 der damals neu gebildeten Stadtgemeinde Zwettl-NÖ anschloss.[8][9]
Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in Moidrams ein Gastwirt, ein Viktualienhändler und einige Landwirte ansässig.[10]
Nach Forschungen über die NS-Zeit stieß man im Jahr 2022 nach Hinweisen aus der Bevölkerung auf ein Massengrab der NS-Zeit, in dem in den letzten Kriegswochen des Zweiten Weltkriegs mindestens 23 Personen, vorwiegend Wehrmachtsdeserteure, erschossen und begraben wurden. Die Forschungen erfolgten im Auftrag der Stadt Zwettl von einer Gruppe unter dem Historikers Stefan Eminger vom Landesarchiv.[11]
Sehenswürdigkeiten
Persönlichkeiten
- Adi Kastner (1939-2011), Schuldirektor verbrachte hier seine Jugend bei den Großeltern
Weblinks
- Literaturverzeichnis zu Moidrams. In: Katastralgemeinden – M. Stadtgemeinde Zwettl-NÖ, abgerufen am 24. Jänner 2010.
Einzelnachweise
- ↑ Volkszählung vom 15. Mai 2001: Einwohner nach Ortschaften. In: Statistik Austria. Bundesanstalt Statistik Österreich, S. 1, abgerufen am 24. Jänner 2010 (PDF; 16 kB).
- ↑ Die Städte Niederösterreichs. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1982, ISBN 978-3-7001-0463-6, S. 388.
- ↑ Stadtbus Zwettl – künftig noch attraktiver. Stadtgemeinde Zwettl-NÖ, abgerufen am 24. Jänner 2010.
- ↑ Kurt Klein: Historisches Ortslexikon – Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Niederösterreich, 4. Teil: Waidhofen an der Thaya, Wiener Neustadt (Land), Wien-Umgebung, Zwettl. In: oeaw.ac.at. ÖAW, 31. August 2016, S. 116 f., abgerufen am 4. Mai 2019 (PDF; 840 KB).
- ↑ Urkunde Nr. 36 in Diese Reihe der Monumenta Germaniae Historica ist nicht bekannt
- ↑ Katastralgemeinden, Erstnennung und Namensdeutung. Stadtgemeinde Zwettl-NÖ, abgerufen am 24. Jänner 2010. Vgl. Elisabeth Schuster: Die Etymologie der niederösterreichischen Ortsnamen. Wien (1989, 1990, 1994).
- ↑ Neuer Band der Zwettler Zeitzeichen wird am 3. Mai präsentiert. Stadtgemeinde Zwettl-NÖ, abgerufen am 24. Jänner 2010. vgl. Ralf Wittig: Das Schloss auf dem Berg: die Geschichte der Herrschaft Moidrams. In: Zwettler Zeitzeichen. 12, Stadtgemeinde Zwettl-NÖ, Zwettl 2007, ISBN 978-3-902138-11-8.
- ↑ 1850, Gemeinden werden gebildet. Stadtgemeinde Zwettl-NÖ, abgerufen am 24. Jänner 2010.
- ↑ Gemeindezusammenlegung. Stadtgemeinde Zwettl-NÖ, abgerufen am 24. Jänner 2010. vgl. Franz Bleidl: Die Kuenringerstadt. Stadtgemeinde Zwettl, 1980, Gemeindezusammenlegung, S. 346–348.
- ↑ Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 363
- ↑ Massengrab aus NS-Zeit gefunden. In: noen.at. 14. Oktober 2022, abgerufen am 15. Oktober 2022.
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Stadt:
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