Mold (Gemeinde Rosenburg-Mold)

Mold ist ein Ort auf dem Gebiet der gleichnamigen Katastralgemeinde der Gemeinde Rosenburg-Mold im Bezirk Horn in Niederösterreich. Auf dem Katastralgemeindegebiet befindet sich außerdem noch der Kirchweiler Maria Dreieichen. Die Ortschaft Mold hat 316 Einwohner (Stand 1. Jänner 2022[1]).

Mold (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Mold
Mold (Gemeinde Rosenburg-Mold) (Österreich)
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Ganzseitige Karten48.64860915.69993
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Horn (HO), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Horn
Pol. Gemeinde Rosenburg-Mold
Koordinaten 48° 38′ 55″ N, 15° 42′ 0″ O48.64860915.69993302Koordinaten: 48° 38′ 55″ N, 15° 42′ 0″ Of1
Höhe 302 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 316 (1. Jän. 2022)
Fläche d. KG 12,78 km²
Postleitzahl 3580f1
Vorwahl +43/02982f1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 04018
Katastralgemeinde-Nummer 10039
Zählsprengel/ -bezirk Mold (31121 001)
Bild
Mold mit der Wallfahrtskirche Maria Dreieichen.
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
316

Lage

Der Ort liegt 3 km südöstlich der Bezirkshauptstadt Horn an der Horner Straße B4. Die Seehöhe in der Ortsmitte liegt bei 302 Metern. Die Fläche der Katastralgemeinde umfasst 12,78 km².

Postleitzahl

Der Ort Mold hat die Postleitzahl 3580, während für die zur Katastralgemeinde Mold gehörende Kirchsiedlung Maria-Dreieichen die Postleitzahl 3744 verwendet wird.

Bevölkerung

Religion

Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ist römisch-katholisch. Der Ort besaß bis um 1550 eine eigene Pfarre und wurde nach der Reformation auf die Pfarren Horn und Riedenburg aufgeteilt. Seit 1783 gehört Mold zur Pfarre Maria Dreieichen, die eine inkorpierte Pfarre des Stiftes Altenburg ist. Im Dorfzentrum befindet sich eine kleine Ortskapelle.

Geschichte

 
Blick auf Mold und Maria Dreieichen, Ansichtskarte um 1898

Das Gebiet von Mold war bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. In Mold wurden zwischen 1995 und 2007 bei mehreren Grabungen bedeutende Funde zur Linearbandkeramik gemacht.[2] Der Ort wird 1122 erstmals als Besitz eines Hugo von Mold, der am Ort einen befestigten Adelssitz besaß, erwähnt. 1663 gelangte dieser Edelsitz an den Besitzer der Rosenburg, Vinzenz Muschinger, 1663 an die Herrschaft Wildberg. Reste der Burganlage wurden 1870 abgerissen.[3] Im Dezember 1680 starben mehrere Bewohner Molds an der Pest. Während der Napoleonischen Kriege brannten marodierende französische Soldaten mehrere Häuser des Ortes nieder.[4]

1938 wurden die benachbarten Orte Mörtersdorf und Zaingrub nach Mold eingemeindet.[5] Zum 1. Jänner 1967 vereinigten sich die Gemeinden Mold mit Maria-Dreieichen, Mörtersdorf und Zaingrub zur Gemeinde Mold. Die Gemeinde Rosenburg-Mold entstand 1971 durch die Zusammenlegung der Gemeinden Rosenburg mit Stallegg und Mold.[6]

In jüngster Zeit, zuletzt im August 2010, war Mold von Überflutungen, die schwere Schäden verursachten, betroffen.[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Basilika Maria Dreieichen
  • Teufel- oder Riesenstein, ein Ortswahrzeichen, das sich heute im verbauten Gebiet von Mold befindet und an das sich Sagen knüpfen. Wahrscheinlich stand diese Steinplatte einst in Beziehung zur Wallfahrt nach Maria Dreieichen. Dieser Dreieichenstein dürfte ähnlich zu verstehen sein wie der Taferlstein von Maria Taferl oder der Zeichenstein von Sonntagberg. Er ist auch auf den Ursprungsbildern von Maria Dreieichen abgebildet.[8][9]

Wirtschaft und Infrastruktur

Unternehmen

Bildungseinrichtungen

  • Kindergarten[12]
  • Bildungswerkstatt der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer[13]

Weitere Einrichtungen

  • Gemeindeabfallwirtschaftsverband Horn in Mold[14]
  • Bezirksbauernkammer Horn in Mold

Verkehr

Mold liegt an der Horner Straße B4. Das Linienbusunternehmen PostBus fährt in Mold mehrere Haltestellen der Linien 635 (HornKorneuburg), 1026 (Raabs an der ThayaWien-Praterstern) und 1036 (Zwettl – Wien-Praterstern) an. Der Ort liegt an der Kamptalbahn. Die Bedarfshaltestelle Mold wurde 1991 aufgelassen.[15] Die nächstgelegenen Bahnhöfe der ÖBB sind Rosenburg und Horn NÖ an der Kamptalbahn.

Bedeutende in Mold geborene oder hier wirkende Menschen

Literatur

  • Robert Bösner: 350 Jahre Wallfahrt zur Schmerzhaften Muttergottes von Maria Dreieichen. Salzburg 2006.
  • Joris Coolen: Das Haus II von Mold, Niederösterreich und andere Kleinbauten der Linearbandkeramik. In: Archaeologia Austriaca, Jahrgang 88, 2004, S. 67–102.
  • Thomas Hofmann, Erich Rabl, Wolfgang Stangl: Horner Mosaik. Ein anderes Heimatbuch. Bilder und Texte aus dem Bezirk Horn, Weitra 2005, S. 217.
  • Eva Lenneis: Ein bandkeramischer Großbau aus Mold bei Horn, Niederösterreich, in seinem europäischen Kontext. In: Akten des 9. Österreichischen Archäologentages Salzburg 2001. Wien 2003, S. 135–137 und Tafel 44,45.
  • Eva Lenneis: Ein unvollendet (?) abgebranntes Haus der Linearbandkeramik aus Mold bei Horn. In: Archäologie Österreichs 15/2 (2004), S. 16–18.
  • Eva Lenneis: Ein bandkeramischer Großbau aus Mold bei Horn, Niederösterreich. In: Gedenkschrift für Viera Pavúková (= Studia Honoraria 21). Rahden 2004, S. 379–393.
  • Mörtersdorf. In: Falko Daim, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (Hrsg.): Burgen Waldviertel Wachau Mährisches Thayatal. 2. Auflage. Wien 2009, ISBN 978-3-7079-1273-9, S. 442.
  • Rosenburg, Mold, Maria Dreieichen. Eine Waldviertler Gemeinde auf dem Weg ins Jahr 2000. Rosenburg-Mold 1985.
  • Judith Schwarzäugl: Die Bauabfolge des zentralen Bereiches der linearbandkeramischen Siedlung von Mold. Die Häuser 5-10 und 12, Diplomarbeit, Universität Wien, 2011, doi:10.25365/thesis.14145.
  • Walter Zach-Kiesling: Bildstockwanderungen im Poigreich : Wanderwege zu religiösen Kleindenkmälern in den Gemeinden Horn, Rosenburg-Mold und St. Bernhard-Frauenhofen. Horn 1995.

Weblinks

  Mold – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  2. Eva Lenneis: Ein bandkeramischer Großbau aus Mold bei Horn, Niederösterreich, in seinem europäischen Kontext. In: Akten d. 9. Österreichischen Archäologentages Salzburg 2001. Wien 2003, S. 135–137 und Tafel 44,45; Eva Lenneis: Ein unvollendet (?) abgebranntes Haus der Linearbandkeramik aus Mold bei Horn. In: Archäologie Österreichs 15/2 (2004), S. 16–18; Eva Lenneis: Ein bandkeramischer Großbau aus Mold bei Horn, Niederösterreich. In: Gedenkschrift für Viera Pavúková (= Studia Honoraria 21). Rahden 2004, S. 379–393; Joris Coolen: Das Haus II von Mold, Niederösterreich und andere Kleinbauten der Linearbandkeramik. In: Archaeologia Austriaca, Jg. 88 (2004), S. 67–102, Judith Schwarzäugl: Die Bauabfolge des zentralen Bereiches der linearbandkeramischen Siedlung von Mold. Die Häuser 5-10 und 12, Diplomarbeit, Universität Wien, 2011 (Online abrufbar unter http://othes.univie.ac.at/14145/).
  3. Mold. In: Falko Daim, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (Hrsg.): Burgen Waldviertel Wachau Mährisches Thaytal. 2. Aufl. Wien 2009, S. 442.
  4. Franz Xaver Schweickhardt von Sickingen: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens. Viertel Ober-Manhardsberg. Bd. 1, Wien 1839, 216–219. (Online-Version)
  5. Michael Rademacher: Kreis Horn. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org. Abgerufen am 1. Jänner 1900.
  6. Thomas Hofmann, Erich Rabl, Wolfgang Stangl: Horner Mosaik. Ein anderes Heimatbuch. Bilder und Texte aus dem Bezirk Horn, Weitra 2005, S. 217.
  7. Drei Mal Flut in einem Ort ohne Bach und Fluss ([1] Die Presse, vom 11. August 2010)
  8. Hermann Maurer, Waldviertel 1985, Mannus-Bibliothek 23, Bonn 1985, S. 59ff.
  9. Hermann Maurer, Wallfahrten zum Bründl von Maria Dreieichen, Österreichische Zeitschrift für Volkskunde LIX/108, Wien 2005, S. 43f.
  10. Website des Bauernmarktes Mold (Version vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  11. Willkommen beim Maschinenring Niederösterreich-Wien. Abgerufen am 17. August 2017 (deutsch).
  12. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 10. Oktober 2020.
  13. Website der Bildungswerkstatt der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer
  14. Website des Gemeindeabfallwirtschaftsverbandes Horn
  15. Paul G. Liebhart, Wolfgang Andraschek, Gerhard Baumrucker: Die Kamptalbahn. Erfurt 2010, S. 94. ISBN 978-3-86680-692-4