Wilhelm Neuber: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==  
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[[Datei:Perchtoldsdorf 6563.jpg|thumb|Familiengrab in Perchtoldsdorf]]
[[Datei:Perchtoldsdorf 6563.jpg|thumb|Familiengrab in Perchtoldsdorf]]
Wilhelm Neuber, der Sohn von Franz Neuber, studierte in Wien Chemie und machte auch technische und kaufmännische Ausbildungen in Deutschland. Im Jahr 1865 kaufte sein Vater, der selbst auch bereits Gewerbetreibender war, das bereits 1821 gegründete ''Farbwarengeschäft'' von ''Christian Wackenroder'' im Wiener Vorort Gumpendorf für seinen Sohn, der in der Zwischenzeit wieder aus Deutschland zurückgekehrt ist.  
Wilhelm Neuber, der Sohn von Franz Neuber, stammte aus einer Bürgerfamilie in ''Gumpendorf'', einer ehemaligen Vorstadt in Wien. Nach älteren Angaben studierte er in Wien Chemie und machte auch technische und kaufmännische Ausbildungen in Deutschland. Nach neueren Informationen laut [[w:Roman Sandgruber|Roman Sandgruber]] lernte er in der ''Material-, Spezerei- und Frabenhandlung'' von A. Jakob Jiriczek in Wien, ging nach 1859 nach Deutschland und kam als [[w:Kommis|Commis]] zu Jiriczek zurück.
 
Im Jahr 1865 übernahm er vom Vater, der selbst auch bereits Gewerbetreibender war und das bereits 1821 gegründete ''Drogengeschäft und bürgerliche Gemischtwarenhandlung zum Anker'' von ''Christian Wackenroder'' im Wiener Vorort Gumpendorf für seinen Sohn erwarb.  


In einem Lagerraum in der Mollardgasse, in Mariahilf,  begann er mit Farbproduktionen, wie der ''Catechu-Präparation'' aus der [[w:Gerber-Akazie|Gerber-Akazie]], die von den in der Nähe liegenden Färbereien verwendet wurde.
In einem Lagerraum in der Mollardgasse, in Mariahilf,  begann er mit Farbproduktionen, wie der ''Catechu-Präparation'' aus der [[w:Gerber-Akazie|Gerber-Akazie]], die von den in der Nähe liegenden Färbereien verwendet wurde.


Als Chemiker spezialisierte sich Neuber auf die Weiterverwendung von Abfällen und entwickelte neue bisher unbekannte Verfahren, die er auch patentierte. So erzeugte er aus Horn- und Blutabfällen Zyankali oder aus Blechabfällen Zinn- oder Zinkverbindungen. Als Vertreter der [[w:Paris|Pariser]] Firma ''Poirrier'' importierte er auch [[w:Teerfarben|Anilinfarben]]. So benötigte er in der Folge zahlreiche Produktions- und Lagerräume, wie [[w:Hundsturm|Am Hundsturm]] in Margareten oder in der Cumberlandstraße in Penzing. Auch in [[Perchtoldsdorf]] erwarb er drei Wassermühlen, die durch die aufkommenden Dampfmühlen günstig zu erwerben waren, wie die ''Neumühle'' oder die ''Gauguschmühle'', die für die Produktion eingesetzt werden konnten. Im böhmischen [[w:Proboštov|Probstau]] im Erzgebirge wurde ebenfalls eine Fabrik errichtet.  
Als Chemiker spezialisierte sich Neuber auf die Verwendung von Naturmaterialien und die Weiterverwendung von Abfällen und entwickelte neue bisher unbekannte Verfahren, die er auch patentierte. So erzeugte er aus Horn- und Blutabfällen Zyankali oder aus Blechabfällen Zinn- oder Zinkverbindungen. Als Vertreter der [[w:Paris|Pariser]] Firma ''Poirrier'' importierte er auch [[w:Teerfarben|Anilinfarben]]. So benötigte er in der Folge zahlreiche Produktions- und Lagerräume, wie [[w:Hundsturm|Am Hundsturm]] in Margareten oder in der Cumberlandstraße in Penzing. Auch in [[Perchtoldsdorf]] erwarb er drei Wassermühlen, die durch die aufkommenden Dampfmühlen günstig zu erwerben waren, wie die ''Neumühle'' oder die ''Gauguschmühle'', die für die Produktion eingesetzt werden konnten. Im böhmischen [[w:Proboštov|Probstau]] im Erzgebirge wurde ebenfalls eine Fabrik errichtet.  


Neben der Tätigkeit in seinem Unternehmen war Neuber aber auch maßgeblich an der Schaffung des [[w:Codex Alimentarius Austriacus|Codex Alimentarius Austriacus]], dem österreichischen Lebensmittelbuch, das weltweit als vorbildlich anerkannt wurde, beteiligt.
Neben der Tätigkeit in seinem Unternehmen war Neuber aber auch maßgeblich an der Schaffung des [[w:Codex Alimentarius Austriacus|Codex Alimentarius Austriacus]], dem österreichischen Lebensmittelbuch, das weltweit als vorbildlich anerkannt wurde, beteiligt.