Reinhard Brzoska: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Reinhard Brzoska wurde am 20. Juni 1927 als Sohn von Ewald Rudolf Brzoska und dessen Ehefrau Hedwig, geborene Seidel, in der Stadt Beuthen in Oberschlesien, wo seine Eltern eine [[Apotheke]] führten, geboren. Zusammen mit Peter und Barbara war er eines von drei Kindern des Ehepaares. Nachdem er von 1933 bis 1937 die ''Andersen-Volksschule'' in [[Breslau]] besucht hatte, folgten für ihn Gymnasialjahre an der ''Eichendorff-Oberschule für Jungen'' in Breslau (1937 bis 1943) und an der ''Mackensen-Oberschule für Jungen'' in [[w:Oberglogau|Oberglogau]] (1944 bis 1945). Bereits in dieser Zeit diente er ein Jahr lang als [[w:Luftwaffenhelfer|Luftwaffenhelfer]] und wurde im Jahre 1944 zur [[w:Wehrmacht|Wehrmacht]] eingezogen und diente hier als [[w:Sturmgrenadier|Sturmgrenadier]]. Nach dem Erhalt des Reifevermerks zu Ostern 1945, geriet er am 20. April 1945 in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er wiederum am 8. Juli 1945 entlassen wurde. Bei der [[w:Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950|Vertreibung der Deutschen aus Oberschlesien]] verschlug es die Familie Brzoska nach [[Schwanenstadt]] in Oberösterreich, wo die Mutter schon bald darauf an den Folgen der Flucht starb. Im September 1945 fand Reinhard Brzoska in Schwanenstadt seinen Vater und seine beiden Geschwister wieder. Während diese noch im selben Jahr den Weg nach [[Deutschland]] antraten, blieb der 18-jährige Brzoska in Österreich und trat in das Priesterseminar in Linz ein. Dabei absolvierte er von 1945 bis 1950 ein [[w:Theologie|Theologiestudium]] in Linz und wurde noch vor beendigtem Studium am 29. Juni 1950 in Linz zum [[w:Priesterweihe|Priester geweiht]].
Reinhard Brzoska wurde am 20. Juni 1927 als Sohn von Ewald Rudolf Brzoska und dessen Ehefrau Hedwig, geborene Seidel, in der Stadt Beuthen in Oberschlesien, wo seine Eltern eine [[w:Apotheke|Apotheke]] führten, geboren. Zusammen mit Peter und Barbara war er eines von drei Kindern des Ehepaares. Nachdem er von 1933 bis 1937 die ''Andersen-Volksschule'' in [[w:Breslau||Breslau]] besucht hatte, folgten für ihn Gymnasialjahre an der ''Eichendorff-Oberschule für Jungen'' in Breslau (1937 bis 1943) und an der ''Mackensen-Oberschule für Jungen'' in [[w:Oberglogau|Oberglogau]] (1944 bis 1945). Bereits in dieser Zeit diente er ein Jahr lang als [[w:Luftwaffenhelfer|Luftwaffenhelfer]] und wurde im Jahre 1944 zur [[w:Wehrmacht|Wehrmacht]] eingezogen und diente hier als [[w:Sturmgrenadier|Sturmgrenadier]]. Nach dem Erhalt des Reifevermerks zu Ostern 1945, geriet er am 20. April 1945 in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er wiederum am 8. Juli 1945 entlassen wurde. Bei der [[w:Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950|Vertreibung der Deutschen aus Oberschlesien]] verschlug es die Familie Brzoska nach [[Schwanenstadt]] in Oberösterreich, wo die Mutter schon bald darauf an den Folgen der Flucht starb. Im September 1945 fand Reinhard Brzoska in Schwanenstadt seinen Vater und seine beiden Geschwister wieder. Während diese noch im selben Jahr den Weg nach [[Deutschland]] antraten, blieb der 18-jährige Brzoska in Österreich und trat in das Priesterseminar in Linz ein. Dabei absolvierte er von 1945 bis 1950 ein [[w:Theologie|Theologiestudium]] in Linz und wurde noch vor beendigtem Studium am 29. Juni 1950 in Linz zum [[w:Priesterweihe|Priester geweiht]].


In weiterer Folge agierte er von 1950 bis 1954 als [[w:Pfarrvikar|Kooperator]] in [[Windischgarsten]], dabei 1953 ebendort auch als [[w:Pfarradministrator|Pfarrprovisor]]. Danach wirkte er von 1954 bis 1955 als Kooperator der [[Stadtpfarre Steyr]], ehe er für fünf schwierige Jahre nach Deutschland ging, wo er im Auftrag der [[w:Deutsche Bischofskonferenz|Fuldaer Bischofskonferenz]] und mit Zustimmung von Diözesanbischof [[w:Franz Zauner (Bischof)|Franz S. Zauner]] das nach [[w:Maximilian Kaller|Maximilian Kaller]] benannte ''Bischof-Kaller-Heim'', ein Internat für heimatvertriebene Schüler in [[w:Oer-Erkenschwick|Oer-Erkenschwick]] in [[w:Nordrhein-Westfalen|Nordrhein-Westfalen]], leitete. Im Heim, das dem [[w:Bistum Münster|Bistum Münster]] unterstellt war, erteilte er [[w:Religionsunterricht|Religionsunterricht]] und wirkte als [[w:Seelsorger|Hausseelsorger]]. Hier erlernte er vor allem das seelsorgliche Gespräch, das ihm in seiner späteren geistlichen Laufbahn sehr zugute kam. Nach der Rückkehr nach Österreich im Jahre 1960 war er zunächst Pfarrprovisor in [[St. Georgen am Walde]], rund 60 Kilometer östlich von Linz, und danach von 1961 bis 1964 Pfarrer in der örtlichen Kirche. Sein längstes Amt begann er daraufhin am 1. Februar 1964, als er die [[Stadtpfarre Linz]] übernahm und diese Position bis zu seinem Tod im Jahre 1988 bekleidete. Seine [[w:Investitur|Investitur]] erfolgte am 6. Februar 1964, woraufhin eine seiner ersten wesentlichen Taten die Beauftragung der Außenrenovierung der Kirche war. Die Kosten hierfür beliefen sich auf rund zwei Millionen [[w:Österreichischer Schilling|Schilling]], was heute (Stand: 2017) inflationsbereinigt über 800.000 [[Euro]] wären. Die Arbeiten, zu denen das neu gesetzte Kreuz oder der Verputz des Turms und der Außenwände der Kirche zählten, waren im Herbst 1965 abgeschlossen.<ref name="Hist.Jahrb.d.St.Linz1965"/> In weiterer Folge ließ er auch noch den Pfarrhof sanieren und ließ als Verwalter des [[w:St. Barbara-Friedhof|St. Barbara-Friedhof]] eine neue Aussegnungshalle errichten.
In weiterer Folge agierte er von 1950 bis 1954 als [[w:Pfarrvikar|Kooperator]] in [[Windischgarsten]], dabei 1953 ebendort auch als [[w:Pfarradministrator|Pfarrprovisor]]. Danach wirkte er von 1954 bis 1955 als Kooperator der [[Stadtpfarre Steyr]], ehe er für fünf schwierige Jahre nach Deutschland ging, wo er im Auftrag der [[w:Deutsche Bischofskonferenz|Fuldaer Bischofskonferenz]] und mit Zustimmung von Diözesanbischof [[w:Franz Zauner (Bischof)|Franz S. Zauner]] das nach [[w:Maximilian Kaller|Maximilian Kaller]] benannte ''Bischof-Kaller-Heim'', ein Internat für heimatvertriebene Schüler in [[w:Oer-Erkenschwick|Oer-Erkenschwick]] in [[w:Nordrhein-Westfalen|Nordrhein-Westfalen]], leitete. Im Heim, das dem [[w:Bistum Münster|Bistum Münster]] unterstellt war, erteilte er [[w:Religionsunterricht|Religionsunterricht]] und wirkte als [[w:Seelsorger|Hausseelsorger]]. Hier erlernte er vor allem das seelsorgliche Gespräch, das ihm in seiner späteren geistlichen Laufbahn sehr zugute kam. Nach der Rückkehr nach Österreich im Jahre 1960 war er zunächst Pfarrprovisor in [[St. Georgen am Walde]], rund 60 Kilometer östlich von Linz, und danach von 1961 bis 1964 Pfarrer in der örtlichen Kirche. Sein längstes Amt begann er daraufhin am 1. Februar 1964, als er die [[Stadtpfarre Linz]] übernahm und diese Position bis zu seinem Tod im Jahre 1988 bekleidete. Seine [[w:Investitur|Investitur]] erfolgte am 6. Februar 1964, woraufhin eine seiner ersten wesentlichen Taten die Beauftragung der Außenrenovierung der Kirche war. Die Kosten hierfür beliefen sich auf rund zwei Millionen [[w:Österreichischer Schilling|Schilling]], was heute (Stand: 2017) inflationsbereinigt über 800.000 [[Euro]] wären. Die Arbeiten, zu denen das neu gesetzte Kreuz oder der Verputz des Turms und der Außenwände der Kirche zählten, waren im Herbst 1965 abgeschlossen.<ref name="Hist.Jahrb.d.St.Linz1965"/> In weiterer Folge ließ er auch noch den Pfarrhof sanieren und ließ als Verwalter des [[w:St. Barbara-Friedhof|St. Barbara-Friedhof]] eine neue Aussegnungshalle errichten.