Landeskinderheim Perchtoldsdorf-Schwedenstift: Unterschied zwischen den Versionen

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== Frühere Pflegeeinrichtungen ==
== Frühere Pflegeeinrichtungen ==
Bereits im 18. Jahrhundert wurde von ''Wenzel Bernhard Heeger'' (1740-1807) in der Perchtoldsdorfer Wienerstraße 10 ein Kinderheim betrieben, in dem auch der Sohn [[w:Wolfgang Amadeus Mozart|Mozarts]] [[w:Carl Thomas Mozart|Carl]] untergebracht wurde. Heeger wohnte mit seiner Frau ebenfalls in dem Heim. Im Jahr 1860 wurde vom Arzt ''G. Hendel'' eine ''Heilpflege und Erziehungsanstalt'' für bis zu 18 Kinder errichtet. Der Lehrer ''Franz Salzlechner'', der Vater des späteren Bürgermeisters [[Franz Salzlechner|Franz Salzlechner jun.]] (1934-1938), errichtete in der Leonhardiberggasse 1905 die ''Privat- Lehr- und Erziehungsanstalt für schwachsinnige Kinder''.<ref>[[Gregor Gatscher-Riedl]]: ''Vom Schwedenstift zum NÖ Pflege- und Förderzentrum Perchtoldsdorf'', Teil 1 und Teil 2 in der [[Niederösterreichische Nachrichten|NÖN]] 50/2016 und 51/2016</ref> Diese Anstalt, die im Sinne der Kenntnisse in der Heilpädagogik aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geführt wurde, war bis 1921 in Betrieb. Salzlechner war auch international sehr gut vernetzt. Einer seiner Schwerpunkte war neben dem Unterricht auch der Alkoholmissbrauch der Jugendlichen, der auch in der damaligen Zeit ein Problem darstellte, wie zeitgenössische Studien belegen. Die Schüleranzahl der Einrichtung lag zwischen 20 und 40. Diese private Einrichtung wurde durch den niederösterreichischen Landesfonds unterstützt.
Bereits im 18. Jahrhundert wurde von ''Wenzel Bernhard Heeger'' (1740-1807) in der Perchtoldsdorfer Wienerstraße 10 ein Kinderheim betrieben, in dem auch der Sohn [[w:Wolfgang Amadeus Mozart|Mozarts]] [[w:Carl Thomas Mozart|Carl]] untergebracht wurde. Heeger wohnte mit seiner Frau ebenfalls in dem Heim. Im Jahr 1860 wurde vom Arzt ''G. Hendel'' eine ''Heilpflege und Erziehungsanstalt'' für bis zu 18 Kinder errichtet. Der Lehrer ''Franz Salzlechner'', der Vater des späteren Bürgermeisters [[Franz Salzlechner|Franz Salzlechner jun.]] (1934-1938), errichtete in der Leonhardiberggasse 1905 die ''Privat- Lehr- und Erziehungsanstalt für schwachsinnige Kinder''.<ref>[[w:Gregor Gatscher-Riedl|Gregor Gatscher-Riedl]]: ''Vom Schwedenstift zum NÖ Pflege- und Förderzentrum Perchtoldsdorf'', Teil 1 und Teil 2 in der [[Niederösterreichische Nachrichten|NÖN]] 50/2016 und 51/2016</ref> Diese Anstalt, die im Sinne der Kenntnisse in der Heilpädagogik aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geführt wurde, war bis 1921 in Betrieb. Salzlechner war auch international sehr gut vernetzt. Einer seiner Schwerpunkte war neben dem Unterricht auch der Alkoholmissbrauch der Jugendlichen, der auch in der damaligen Zeit ein Problem darstellte, wie zeitgenössische Studien belegen. Die Schüleranzahl der Einrichtung lag zwischen 20 und 40. Diese private Einrichtung wurde durch den niederösterreichischen Landesfonds unterstützt.


Die Heimstätte wurde nach dem [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] im Jahr 1918 vom Verein ''Tagesheimstätte für Kriegskinder und Kriegswaisen'' mit Hilfe von zahlreichen Kleinspendern aber auch aus Schweden renoviert und erweitert.
Die Heimstätte wurde nach dem [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] im Jahr 1918 vom Verein ''Tagesheimstätte für Kriegskinder und Kriegswaisen'' mit Hilfe von zahlreichen Kleinspendern aber auch aus Schweden renoviert und erweitert.
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Im Jahr 1939 wurde das Heim in ein Mädchenheim umgewandelt. Meist waren es [[w:Vormundschaft|Mündel]] im Alter von 4 bis 15 Jahren, die dauerhaft im Heim untergebracht wurden. Die Pfleglinge, wie die Autorinnen [[Gertrude Langer-Ostrwawsky]] oder [[Christine Mitterwendger]], des Gau-Jugendheimes wurden 1944 in ein Jugend-Arbeitslager m tschechischen [[w:Šumná|Schönwald]] evakuiert.
Im Jahr 1939 wurde das Heim in ein Mädchenheim umgewandelt. Meist waren es [[w:Vormundschaft|Mündel]] im Alter von 4 bis 15 Jahren, die dauerhaft im Heim untergebracht wurden. Die Pfleglinge, wie die Autorinnen [[Gertrude Langer-Ostrwawsky]] oder [[Christine Mitterwendger]], des Gau-Jugendheimes wurden 1944 in ein Jugend-Arbeitslager m tschechischen [[w:Šumná|Schönwald]] evakuiert.


In Perchtoldsdorf wurde durch das NS-Regime eine ''Kinderübernahme- und Beobachtungsstation'' eingerichtet, wurde aber bereits in ein [[w:Lazarett|Lazarett]] der [[w:Wehmacht|Wehrmacht]] umgewandelt. Im Frühjahr 1945 wurde es durch die Rote Armee besetzt, im Oktober 1945 aber bereits wieder freigegeben.<ref>[[Gregor Gatscher-Riedl]]: ''Vom Schwedenstift zum NÖ Pflege- und Förderzentrum Perchtoldsdorf'', Teil 4in der [[Niederösterreichische Nachrichten|NÖN]] 01/2017</ref>
In Perchtoldsdorf wurde durch das NS-Regime eine ''Kinderübernahme- und Beobachtungsstation'' eingerichtet, wurde aber bereits in ein [[w:Lazarett|Lazarett]] der [[w:Wehmacht|Wehrmacht]] umgewandelt. Im Frühjahr 1945 wurde es durch die Rote Armee besetzt, im Oktober 1945 aber bereits wieder freigegeben.<ref>[[w:Gregor Gatscher-Riedl|Gregor Gatscher-Riedl]]: ''Vom Schwedenstift zum NÖ Pflege- und Förderzentrum Perchtoldsdorf'', Teil 4in der [[Niederösterreichische Nachrichten|NÖN]] 01/2017</ref>


Danach konnte es wieder nach notdürftigen Reparaturen der Beschädigungen im Oktober 1945 Kinder des Säuglingheimes Baden aufnehmen, im November 1945 kamen die nach [[Tschagguns]] evakuierten Kinder mit den Schwestern nach Perchtoldsdorf zurück. Mangels Unterbringsmöglichkeit von kranken Kinder, wurde es in ein Kleinkinderkrankenhaus umgewandelt. Im Jahr 1947 konnte man mit Umbau- und Adaptierungsarbeiten beginnen. Auch eine Liegeterrasse für die Kinder wurde errichtet. Eine Zentralheizung wurde 1948 fertiggestellt, der Mitteltrakt wurde aufgestockt und konnte so 10 Betten mehr aufnehmen.
Danach konnte es wieder nach notdürftigen Reparaturen der Beschädigungen im Oktober 1945 Kinder des Säuglingheimes Baden aufnehmen, im November 1945 kamen die nach [[Tschagguns]] evakuierten Kinder mit den Schwestern nach Perchtoldsdorf zurück. Mangels Unterbringsmöglichkeit von kranken Kinder, wurde es in ein Kleinkinderkrankenhaus umgewandelt. Im Jahr 1947 konnte man mit Umbau- und Adaptierungsarbeiten beginnen. Auch eine Liegeterrasse für die Kinder wurde errichtet. Eine Zentralheizung wurde 1948 fertiggestellt, der Mitteltrakt wurde aufgestockt und konnte so 10 Betten mehr aufnehmen.