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Zeitzeugen erinnern einerseits an seine hervorragenden medizinischen Kenntnisse, vor allem bei Fußkrankheiten, andererseits auch an sein uneigennütziges Wirken. Auch nach dem Anschluss versuchte der damalige Kreisleiter in Zell am See Sepp Kastner sich noch schützend vor den nichtarischen Arzt zu stellen. Trotz allem verlor er mit anderen jüdischen Ärzten mit 1. Juni 1938 den Kassenvertrag.<ref>[http://www.stadt-salzburg.at/pdf/zeitungsdokumentation_1938.pdf Die Stadt Salzburg im Jahr 1938] Zeitungsdokumentation von S. Göllner, S. 356 abgerufen am 20. Februar 2020</ref> | Zeitzeugen erinnern einerseits an seine hervorragenden medizinischen Kenntnisse, vor allem bei Fußkrankheiten, andererseits auch an sein uneigennütziges Wirken. Auch nach dem Anschluss versuchte der damalige Kreisleiter in Zell am See Sepp Kastner sich noch schützend vor den nichtarischen Arzt zu stellen. Trotz allem verlor er mit anderen jüdischen Ärzten mit 1. Juni 1938 den Kassenvertrag.<ref>[http://www.stadt-salzburg.at/pdf/zeitungsdokumentation_1938.pdf Die Stadt Salzburg im Jahr 1938] Zeitungsdokumentation von S. Göllner, S. 356 abgerufen am 20. Februar 2020</ref> | ||
Um sich und seine Familie zu schützen emigrierte er mit seiner Frau Rosa und der Tochter Martha über Genua nach Argentinien. Da ihm der argentinische Teil von [[w:Patagonien|Patagonien]] seiner österreichischen Heimat am nächsten kam, wollte er sich dort niederlassen und eine Ordination aufbauen. Allerdings wurde seine österreichische Universitätsausbildung im Land nicht anerkannt und er müsste die Ausbildung wiederholen. Im Gegensaatz zu zahlreichen jüngeren Kollegen lehnte er dies aber nach zwanzig Jahren Praxis und einem Alter von 47 Jahren ab. Durch eine Vereinbarung mit der [[w:Provinz Misiones|Provinz Misiones]] durfte er jedoch in ''Bonpland'', einem Ort der Region, solange eine Arztpraxis unterhalten, solange kein argentinischer Mediziner im Umkreis von 25 Kilomtern ordiniert. | Um sich und seine Familie zu schützen emigrierte er mit seiner ebenfalls jüdischen Frau Rosa<ref name=orf/> und der Tochter Martha über Genua nach Argentinien. Da ihm der argentinische Teil von [[w:Patagonien|Patagonien]] seiner österreichischen Heimat am nächsten kam, wollte er sich dort niederlassen und eine Ordination aufbauen. Allerdings wurde seine österreichische Universitätsausbildung im Land nicht anerkannt und er müsste die Ausbildung wiederholen. Im Gegensaatz zu zahlreichen jüngeren Kollegen lehnte er dies aber nach zwanzig Jahren Praxis und einem Alter von 47 Jahren ab. Durch eine Vereinbarung mit der [[w:Provinz Misiones|Provinz Misiones]] durfte er jedoch in ''Bonpland'', einem Ort der Region, solange eine Arztpraxis unterhalten, solange kein argentinischer Mediziner im Umkreis von 25 Kilomtern ordiniert. | ||
Seine Tochter übersiedelte nach [[w:Buenus Aires|Buenus Aires]], wo sie einen Österreicher heiratete. Nach der Geburt deren Sohnes zog Herz ebenfalls in die Stadt, wo er es aber nicht lange duldete und es ihn nach einigen Jahren wieder aufs Land zog. Da in Bonpland in der Zwischenzeit ein argentinischer Arzt eine Ordination betrieb, durfte er dort nicht mehr ordinieren und so ließ er sich in ''Colonia Mártires'', einem kleinen Bauerndorf nieder. Dort praktizierte der beliebte und oft als ''doctor gringo'' Arzt bis in ein Alter von 80 Jahren. Auch seine beiden Enkelsöhne besuchte ihn oft und erwarben von ihm viele Naturkenntnisse. | Seine Tochter übersiedelte nach [[w:Buenus Aires|Buenus Aires]], wo sie einen Österreicher heiratete. Nach der Geburt deren Sohnes zog Herz ebenfalls in die Stadt, wo er es aber nicht lange duldete und es ihn nach einigen Jahren wieder aufs Land zog. Da in Bonpland in der Zwischenzeit ein argentinischer Arzt eine Ordination betrieb, durfte er dort nicht mehr ordinieren und so ließ er sich in ''Colonia Mártires'', einem kleinen Bauerndorf nieder. Dort praktizierte der beliebte und oft als ''doctor gringo'' Arzt bis in ein Alter von 80 Jahren. Auch seine beiden Enkelsöhne besuchte ihn oft und erwarben von ihm viele Naturkenntnisse. |