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Das Haus bestand damals aus zwei ebenerdigen Gebäuden, einem Mühlentrakt und einem Wohntrakt mit zwei Zimmern, einer Küche und einem begehbaren Brunnen im Keller. 1817 verwüstete ein Brand die ganze Mühle. Beim Wiederaufbau wurden keine Geldmittel gescheut, um einen [[w:Herrenhaus_(Gebäude)|Herrensitz]] im damaligen Zeitgeschmack zu errichten. Die Einfahrt wurde verbaut und an ihrer Stelle entstand eine Terrasse. Die vier Steinfiguren, die die vier Jahreszeiten darstellen und wahrscheinlich aus dem [[w:Schloss_Möllersdorf|Jagdschloss Möllersdorf]] stammten, wurden an den [[w:Klassizismus|klassizistischen]] Mauervorsprüngen aufgestellt. Ein kleines [[w:Biedermeier|Biedermeier]] [[w:Salettl|Salettl]] wurde im neu angelegten Park mit vielen [[w:Pappeln|Pappeln]], den Bäumen [[w:Napoleon_Bonaparte|Napoleons]] und der Neuen Zeit, aufgestellt. [[w:Mühle|Mühle]] und Wohngebäude wurden aufgestockt und ein neuer Wirtschaftstrakt hinzugefügt. Im Hof entstand ein achteckiger [[w:Taubenschlag|Taubenschlag]] mit zwei Stockwerken im italienischen Stil. | Das Haus bestand damals aus zwei ebenerdigen Gebäuden, einem Mühlentrakt und einem Wohntrakt mit zwei Zimmern, einer Küche und einem begehbaren Brunnen im Keller. 1817 verwüstete ein Brand die ganze Mühle. Beim Wiederaufbau wurden keine Geldmittel gescheut, um einen [[w:Herrenhaus_(Gebäude)|Herrensitz]] im damaligen Zeitgeschmack zu errichten. Die Einfahrt wurde verbaut und an ihrer Stelle entstand eine Terrasse. Die vier Steinfiguren, die die vier Jahreszeiten darstellen und wahrscheinlich aus dem [[w:Schloss_Möllersdorf|Jagdschloss Möllersdorf]] stammten, wurden an den [[w:Klassizismus|klassizistischen]] Mauervorsprüngen aufgestellt. Ein kleines [[w:Biedermeier|Biedermeier]] [[w:Salettl|Salettl]] wurde im neu angelegten Park mit vielen [[w:Pappeln|Pappeln]], den Bäumen [[w:Napoleon_Bonaparte|Napoleons]] und der Neuen Zeit, aufgestellt. [[w:Mühle|Mühle]] und Wohngebäude wurden aufgestockt und ein neuer Wirtschaftstrakt hinzugefügt. Im Hof entstand ein achteckiger [[w:Taubenschlag|Taubenschlag]] mit zwei Stockwerken im italienischen Stil. | ||
Anno 1849 kam der Josef Ferschner, ein [[w:Lehrer|Lehrer]] aus dem [[Waldviertel]] nach Traiskirchen und heiratet<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/st-poelten/horn/03-07/?pg=38 Pfarre Horn - Trauungsbuch 1850-1875 (fol.36)]</ref> Elisabeth Hangleithner, die Erbin des Besitzes. Seit damals bürgerte sich der Name "Ferschnermühle" ein. 1854 wurde die Ferschnermühle in eine [[w:Kunstmühle|Kunstmühle]] umgewandelt und erhielt drei Turbinen mit 10 PS, drei [[w:Mahlgang|Mahlgänge]], eine Kopperei, einen Stauber und eine Griesputzmaschine (Erfinder: [[w: | Anno 1849 kam der Josef Ferschner, ein [[w:Lehrer|Lehrer]] aus dem [[Waldviertel]] nach Traiskirchen und heiratet<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/st-poelten/horn/03-07/?pg=38 Pfarre Horn - Trauungsbuch 1850-1875 (fol.36)]</ref> Elisabeth Hangleithner, die Erbin des Besitzes. Seit damals bürgerte sich der Name "Ferschnermühle" ein. 1854 wurde die Ferschnermühle in eine [[w:Kunstmühle|Kunstmühle]] umgewandelt und erhielt drei Turbinen mit 10 PS, drei [[w:Mahlgang|Mahlgänge]], eine Kopperei, einen Stauber und eine Griesputzmaschine (Erfinder: [[w:Ignaz Paur|Ignaz Paur]]) sowie sechs Maschinen. Die Mühle hatte nun eine Jahreskapazität von 260 Tonnen [[w:Weizen|Weizen]] und Korn. Das [[w:Getreide|Getreide]] stammte aus [[w:Ungarn|Ungarn]] sowie aus dem [[w:Marchfeld|Marchfeld]], wurde vermahlen und das Mehl in Wien abgesetzt. In der Mühle wurden ein Mehlführer und drei Gehilfen beschäftigt, im Wiener Depot eine Mehlverschleißerei. | ||
Josef Ferschner war auch Bürgermeister und Ehrenbürger von Traiskirchen, der in seiner Amtszeit 1873 die Schule und 1884 den ersten Kindergarten in der Stadt eröffnete. Nach seinem Tod<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/traiskirchen/03-05/?pg=262 Pfarre Traiskirchen - Sterbebuch 1859-1898 (fol.260)]</ref> <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?apm=0&aid=nfp&datum=18860822&seite=15&zoom=2 Todesanzeige] In: ''Neue Frei Presse'', 22. August 1886 (Online bei [[ANNO – AustriaN Newspapers Online|ANNO]])</ref>anno 1886 wird der Mühlenbetrieb aufgelassen und verschiedene Gewerbebetriebe nutzen die Wasserkraft des Wasserrades von 34 PS. Die Firma Gatter & Friedel nutzen diese bis 1939. Ann 1967 wurden die Überreste des Wasserrades abmontiert und der Zulauf des Badner [[w:Mühlbach|Mühlbaches]] an dieser Stelle eingeebnet. Im selben Jahr wurde das [[w:Wasserrecht|Wasserrecht]] nach 600 Jahren gelöscht. | Josef Ferschner war auch Bürgermeister und Ehrenbürger von Traiskirchen, der in seiner Amtszeit 1873 die Schule und 1884 den ersten Kindergarten in der Stadt eröffnete. Nach seinem Tod<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/traiskirchen/03-05/?pg=262 Pfarre Traiskirchen - Sterbebuch 1859-1898 (fol.260)]</ref> <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?apm=0&aid=nfp&datum=18860822&seite=15&zoom=2 Todesanzeige] In: ''Neue Frei Presse'', 22. August 1886 (Online bei [[ANNO – AustriaN Newspapers Online|ANNO]])</ref>anno 1886 wird der Mühlenbetrieb aufgelassen und verschiedene Gewerbebetriebe nutzen die Wasserkraft des Wasserrades von 34 PS. Die Firma Gatter & Friedel nutzen diese bis 1939. Ann 1967 wurden die Überreste des Wasserrades abmontiert und der Zulauf des Badner [[w:Mühlbach|Mühlbaches]] an dieser Stelle eingeebnet. Im selben Jahr wurde das [[w:Wasserrecht|Wasserrecht]] nach 600 Jahren gelöscht. |