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Ernst Oser kam als Sohn des Johann Nepomuk Oser, Forstmeisters auf [[w:Schloss Grafenegg|Schloss Grafenegg]] und dessen Gattin Barbara geb. Edlinger zur Welt und wurde in der Pfarre [[Haitzendorf]] nach [[w:Protestantisch|protestantischen]] Ritus getauft<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/haitzendorf/01-09/?pg=96 Pfarre Haitzendorf – Taufbuch 1838-1854 (fol.123)] auf Matricula Online </ref>. Oser wuchs in einer sehr musikalischen Familie auf und war schon als Kind ein begnadeter Geigenspieler. In seiner Ausbildungszeit besuchte er das Stiftsgymnasium [[Stift Melk|Melk]], wo er auch maturierte. Im Anschluss absolvierte er an der [[Universität Wien]] juristisch-politische Studien und [[w:Promotion (Doktor)|promovierte]] zum Doktor der Rechtswissenschaften. Im Jahre 1869 trat Oser als Concepts-Praktikant in den niederösterreichischen Landesdienst in Wien ein und wurde kurzzeitig bei den Bezirkshauptmannschaften [[Hernals]], das damals noch nicht bei Wien war, bei der Bezirkshauptmannschaft Baden und beim Landesschulrat der Niederösterreichischen Statthalterei eingesetzt. In den Jahren 1874 bis 1883 war Oser erneut an der Bezirkshauptmannschaft Baden tätig, wo vom Badener Bezirkshauptmann, dem späteren [[w:Statthalter von Österreich unter der Enns|Stadthalter von Österreich unter der Enns]] ([[Niederösterreich]]), [[w:Erich Graf von Kielmannsegg|Erich Graf von Kielmannsegg]] protegiert wurde. | Ernst Oser kam als Sohn des Johann Nepomuk Oser, Forstmeisters auf [[w:Schloss Grafenegg|Schloss Grafenegg]] und dessen Gattin Barbara geb. Edlinger zur Welt und wurde in der Pfarre [[Haitzendorf]] nach [[w:Protestantisch|protestantischen]] Ritus getauft<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/haitzendorf/01-09/?pg=96 Pfarre Haitzendorf – Taufbuch 1838-1854 (fol.123)] auf Matricula Online </ref>. Oser wuchs in einer sehr musikalischen Familie auf und war schon als Kind ein begnadeter Geigenspieler. In seiner Ausbildungszeit besuchte er das Stiftsgymnasium [[Stift Melk|Melk]], wo er auch maturierte. Im Anschluss absolvierte er an der [[Universität Wien]] juristisch-politische Studien und [[w:Promotion (Doktor)|promovierte]] zum Doktor der Rechtswissenschaften. Im Jahre 1869 trat Oser als Concepts-Praktikant in den niederösterreichischen Landesdienst in Wien ein und wurde kurzzeitig bei den Bezirkshauptmannschaften [[Hernals]], das damals noch nicht bei Wien war, bei der Bezirkshauptmannschaft Baden und beim Landesschulrat der Niederösterreichischen Statthalterei eingesetzt. In den Jahren 1874 bis 1883 war Oser erneut an der Bezirkshauptmannschaft Baden tätig, wo vom Badener Bezirkshauptmann, dem späteren [[w:Statthalter von Österreich unter der Enns|Stadthalter von Österreich unter der Enns]] ([[Niederösterreich]]), [[w:Erich Graf von Kielmannsegg|Erich Graf von Kielmannsegg]] protegiert wurde. | ||
Anno 1874 läuteten die Hochzeitsglocken und Oser heiratete Josefine [[w:Rosthorn (Familie)|Edle von Rosthorn]], die Tochter eines Wiener Knopffabrikanten, die ihm zwei Töchter und einen Sohn gebar. Oser wurde 1883 zum Bezirkshauptmann von [[Bezirk Mistelbach|Mistelbach]] ernannt förderte im großen Stil das Feuerwehrwesen, was ihm die Ernennung zum Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Mistelbach einbrachte. Auch seine Frau war nicht untätig | Anno 1874 läuteten die Hochzeitsglocken und Oser heiratete Josefine [[w:Rosthorn (Familie)|Edle von Rosthorn]], die Tochter eines Wiener Knopffabrikanten, die ihm zwei Töchter und einen Sohn gebar. Oser wurde 1883 zum Bezirkshauptmann von [[Bezirk Mistelbach|Mistelbach]] ernannt förderte im großen Stil das Feuerwehrwesen, was ihm die Ernennung zum Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Mistelbach einbrachte. Auch seine Frau war nicht untätig. Im Jahre 1884 wurde auf ihre Initiative der Mistelbacher Zweigverein des [[w:Österreichisches Rotes Kreuz|Österreichischen Roten Kreuzes]] gegründet, dessen Präsidentin sie bis zu ihrem Abschied aus Mistelbach war. | ||
Ab 1887 wurde Oser Bezirkshauptmann von Baden | Ab 1887 wurde Oser Bezirkshauptmann von Baden und war in dieser Eigenschaft Anfang des Jahres 1889 in die „''Tragödie von [[w:Mayerling|Mayerling]]''“ involviert, indem er den Selbstmord [[w:Mary Vetsera|Mary Vetsera’s]] außerhalb des Jagdschlosses amtlich bestätigte (musste!). Zu Beginn des Jahres 1890 wechselte er zurück nach Wien in die Niederösterreichische Stadthalterei und leitete das neu geschaffene Departement für „''Volkswirtschaftliche und Landeskultur-Angelegenheiten, Unterrichtsstiftungen und Stipendien''“. Ein paar Jahre später wurde Oser als Sektionschef in das k. k. [[w:Ackerbauministerium (Cisleithanien)|Ackerbauministerium]] versetzt, wo er und sich besondere Verdienste um das landwirtschaftliche Versuchswesen erwarb. Während dieser Zeit setzte Oser sich für die Gründung einer Winzerschule an seinem ehemaligen Dienstort Mistelbach ein, welche schließlich 1898 eröffnet wurde. | ||
Im Jahre 1894 zeichnete [[w:Franz Joseph I.|Kaiser Franz Joseph I.]] Ernst Oser aus, indem er ihm das Dekret zur Ernennung zum [[w:Hofrat|Hofrat]] persönlich überreichte. Diese besondere Ehre stand wohl in Zusammenhang mit der „''Tragödie von Mayerling''“ im Jahr 1889. Aufgrund seiner Unterstützung für die durch die [[w:Reblaus|Reblaus]] stark geschädigten Winzer, wurde er 1894 von der Gemeinde [[Gumpoldskirchen]] zum [[w:Ehrenbürger|Ehrenbürger]] ernannt<ref>{{ANNO|nfp|13|01|1894|4|Kleine Chronik|HERVORHEBUNG=Ernst_Oser}}</ref>. Die Stadt Mistelbach ehrte ihn ebenfalls, indem sie ihn schon ein Jahr vorher zum Ehrenbürger ernannte. Selbige benannte 1898 die Oser-Straße in Mistelbach nach ihm<ref>Fitzka, Karl: [https://www.mi-history.at/wp-content/uploads/2016/11/Fitzka-Karl-Geschichte-der-Stadt-Mistelbach-1901.pdf#page=277 Geschichte der Stadt Mistelbach, Bd. I. (1901), S. 227]</ref>. | Im Jahre 1894 zeichnete [[w:Franz Joseph I.|Kaiser Franz Joseph I.]] Ernst Oser aus, indem er ihm das Dekret zur Ernennung zum [[w:Hofrat|Hofrat]] persönlich überreichte. Diese besondere Ehre stand wohl in Zusammenhang mit der „''Tragödie von Mayerling''“ im Jahr 1889. Aufgrund seiner Unterstützung für die durch die [[w:Reblaus|Reblaus]] stark geschädigten Winzer, wurde er 1894 von der Gemeinde [[Gumpoldskirchen]] zum [[w:Ehrenbürger|Ehrenbürger]] ernannt<ref>{{ANNO|nfp|13|01|1894|4|Kleine Chronik|HERVORHEBUNG=Ernst_Oser}}</ref>. Die Stadt Mistelbach ehrte ihn ebenfalls, indem sie ihn schon ein Jahr vorher zum Ehrenbürger ernannte. Selbige benannte 1898 die Oser-Straße in Mistelbach nach ihm<ref>Fitzka, Karl: [https://www.mi-history.at/wp-content/uploads/2016/11/Fitzka-Karl-Geschichte-der-Stadt-Mistelbach-1901.pdf#page=277 Geschichte der Stadt Mistelbach, Bd. I. (1901), S. 227]</ref>. | ||
Ernst Oser verstarb<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/STB22/?pg=19 Wien, Lutherische Stadtkirche – Sterbebuch 1902 (Reihezahl 129)] auf Matricula Online </ref> am 25. September 1902 in der Ungargasse im Wiener Bezirk Landstraße und wurde am Friedhof [[Waldegg]] (Bezirk Wiener Neustadt) im Familiengruft seiner Gattin (Edle von Rosthorn) zur letzten Ruhe bestattet. | Ernst Oser verstarb<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/STB22/?pg=19 Wien, Lutherische Stadtkirche – Sterbebuch 1902 (Reihezahl 129)] auf Matricula Online </ref> am 25. September 1902 in der Ungargasse im Wiener Bezirk Landstraße und wurde am Friedhof [[Waldegg]] (Bezirk Wiener Neustadt) im Familiengruft seiner Gattin (Edle von Rosthorn) zur letzten Ruhe bestattet. | ||
==Literatur== | ==Literatur== |