170.092
Bearbeitungen
Zeile 7: | Zeile 7: | ||
Anfänglich wurde Steingut mit bäuerlicher Malerei erzeugt, später verlegte man sich auf künstlerisch anspruchsvolle und repräsentative Majoliken - Teller, Figuren, Vasen, und auch Kachelöfen. Es gab Rohstoffe aus eigenen Gruben (weißen Ton), Feldspat (erforderlich für Steingut) und auch Kohle zum Brennen der Ware. In der Blütezeit der Betriebe, in den Jahren 1870 bis zum Beginn des ersten Weltkrieges waren allein in Cilli mehrere hunderte Arbeiter beschäftigt, die Produktion erreichte Stückzahlen von mehreren Millionen im Jahr. Es wurden auch [[w:Schamotte|Schamotteziegel]] und Öfen erzeugt, die Firma besaß Tongruben, sowie eine Kohlegrube. | Anfänglich wurde Steingut mit bäuerlicher Malerei erzeugt, später verlegte man sich auf künstlerisch anspruchsvolle und repräsentative Majoliken - Teller, Figuren, Vasen, und auch Kachelöfen. Es gab Rohstoffe aus eigenen Gruben (weißen Ton), Feldspat (erforderlich für Steingut) und auch Kohle zum Brennen der Ware. In der Blütezeit der Betriebe, in den Jahren 1870 bis zum Beginn des ersten Weltkrieges waren allein in Cilli mehrere hunderte Arbeiter beschäftigt, die Produktion erreichte Stückzahlen von mehreren Millionen im Jahr. Es wurden auch [[w:Schamotte|Schamotteziegel]] und Öfen erzeugt, die Firma besaß Tongruben, sowie eine Kohlegrube. | ||
Nach der Schließung der Wiener Porzellanmanufaktur 1864 gab es, einen Allgemeinen Aufschwung in der keramischen Industrie der [[w:k.u.k.|K.u.k.]] | Nach der Schließung der [[w:Wiener Porzellanmanufaktur|Wiener Porzellanmanufaktur]] 1864 gab es, einen Allgemeinen Aufschwung in der keramischen Industrie der [[w:k.u.k.|K.u.k. Monarchie]]. Zahlreiche Keramikformer, Glasierer, Maler, Entwerfer ,Brenner und Chemiker suchten und fanden Arbeit, wo immer es eine gab und Arbeit gab es wegen der Industriellen Gründerzeit reichlich, Ringstrassenbau, tausende Villen der Neureichen, gefragt war Baukeramik aber auch Tischgeschirr bis hin zu repräsentativen Prunkstücken. Es wurden alle Arten von Dekorationstechniken angewendet, Hoch-Tief- Flach- Voll-Reliefs, Farbglasuren, Unter-Aufglasur-Emailie-Schlickermalerei, Malerei mit Porzellanfarben, Scrafito, sogar leere Teller als Bilderrahmen für Ölmalerei wurden angeboten, auch die moderne Fotoreproduktion kann man finden. Die Vielfalt der Stile kannte keine Grenzen, Historismus, Antike ,Biedermeier, Barock, Rokoko, allerlei Einflüsse aus dem Orient , Maurisch ,Japanisch, Chinesisch, Türkisch, aber auch Einflüsse aus der Opernwelt Wagner, Verdi , die Ideen der Zeitgenössischen Künstler und Maler, nicht zuletzt bedeutende Ereignisse der Zeitgeschichte ,z.B. Eröffnung des Suezkanals, findet man auf ihren Teller und Vasen. | ||
Auf zahlreichen Industrie und Gewerbeausstellungen in der Monarchie und Europa wurde ausgestellt, auch auf den Weltausstellungen in Wien, Paris, New York war man present. Für solche Ereignisse wurden spezielle Schaustücke angefertigt, in der Fabrik in Liboje wurde eine große Anzahl dieser Stücke in zwei Räumen gelagert.<!-- Herr Abel welchen ich 2001 besuchte, hat sie 1944 noch dort gesehen-->, allerdings wurde vieles in den Kriegwirren gestohlen und einiges auch von Kommunisten zerstört. | Auf zahlreichen Industrie und Gewerbeausstellungen in der Monarchie und Europa wurde ausgestellt, auch auf den Weltausstellungen in Wien, Paris, New York war man present. Für solche Ereignisse wurden spezielle Schaustücke angefertigt, in der Fabrik in Liboje wurde eine große Anzahl dieser Stücke in zwei Räumen gelagert.<!-- Herr Abel welchen ich 2001 besuchte, hat sie 1944 noch dort gesehen-->, allerdings wurde vieles in den Kriegwirren gestohlen und einiges auch von Kommunisten zerstört. | ||
Zeile 15: | Zeile 15: | ||
Sie hatten Kontakt mit namhaften Künstlern und Keramikern die dort Modelle für beide Fabriken entwarfen und fertigten, man konnte leere Teller und Vasen kaufen ,selbst bemalen und brennen lassen, auch selbst waren sie gute Handwerker und Künstler, so sagt man von Ludwig-Richard , er könnte jede gewünschte Farbschattierung in Glasur und Keramikmalfarbe erzeugen und mischen. | Sie hatten Kontakt mit namhaften Künstlern und Keramikern die dort Modelle für beide Fabriken entwarfen und fertigten, man konnte leere Teller und Vasen kaufen ,selbst bemalen und brennen lassen, auch selbst waren sie gute Handwerker und Künstler, so sagt man von Ludwig-Richard , er könnte jede gewünschte Farbschattierung in Glasur und Keramikmalfarbe erzeugen und mischen. | ||
Ab 1888 kündigt sich der Jugendstil an und entfaltete dann seine Pracht und Vielfalt bis1915. | Ab 1888 kündigt sich der Jugendstil an und entfaltete dann seine Pracht und Vielfalt bis1915. | ||
Die Brüder Schütz hatten | |||
Die beiden Brüder Schütz hatten jeder mehrere Kinder, so kam es aus erbrechtlichen Gründen noch vor 1900 zu einer Trennung der Firma Gebrüder Schütz in eine Firma Schütz Cilli und eine Firma Schütz Blansko. | |||
Von Ludwig Richard ist bekannt das er besonders fortschrittlich dachte, er erwarb immer alle neuen Erfindungen, wie Telefon, Grammophon, elektrisches Licht, Fotoapparate, für seine Fabriken beschaffte er die neuesten Maschinen, auch seinen Kindern lies er eine umfangreiche Ausbildung zukommen. Sie arbeiteten danach auch in der Fabrik, entwarfen Muster fertigten Einzelstücke aber auch Massenware, sie malten auch Ölbilder. | Von Ludwig Richard ist bekannt das er besonders fortschrittlich dachte, er erwarb immer alle neuen Erfindungen, wie Telefon, Grammophon, elektrisches Licht, Fotoapparate, für seine Fabriken beschaffte er die neuesten Maschinen, auch seinen Kindern lies er eine umfangreiche Ausbildung zukommen. Sie arbeiteten danach auch in der Fabrik, entwarfen Muster fertigten Einzelstücke aber auch Massenware, sie malten auch Ölbilder. | ||
Arnold Schütz leitete die Fabrik in Olomutschan bei Blansko. Er war aktives Mitglied der ''Brünner Handels- und Gewerbekammer'', er organisierte die Teilnahme der Majolikafabriken an zahlreichen Kunst, Industrie und Gewerbeausstellungen auch Weltausstellung in Paris, Wien, Antwerpen, Berlin, Mailand, Barcelona, Turin, Brüssel. | Arnold Schütz leitete die Fabrik in Olomutschan bei Blansko. Er war aktives Mitglied der ''Brünner Handels- und Gewerbekammer'', er organisierte die Teilnahme der Majolikafabriken an zahlreichen Kunst, Industrie und Gewerbeausstellungen auch Weltausstellung in Paris, Wien, Antwerpen, Berlin, Mailand, Barcelona, Turin, Brüssel. |