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'''Lackel''' ist im [[Oberdeutsche Sprachen|oberdeutschen Sprachraum]], hauptsächlich in | '''Lackel''' ist im [[w:Oberdeutsche Sprachen|oberdeutschen Sprachraum]], hauptsächlich in Österreich, aber auch [[w:Bayern|Bayern]] und Teilen des [[w:Alemannische Dialekte|Alemannischen]] sowie im [[w:Pfälzische Dialekte|Pfälzischen]], ein volkstümlicher Begriff für einen groben, manchmal auch ungehobelten, jungen Menschen oder großen, ungeschlachten Mann. | ||
Der Begriff wird auch oft verstärkend in den Zusammensetzungen ''grober Lackel'' oder ''Kraftlackel'' gebraucht. ''Kraftlackelei'' ist ein [[w:Synonymie|Synonym]] für das weiter nördlich verbreitete Wort ''Kraftmeierei''. | |||
== | == Herkunft == | ||
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[[w:Etymologie|Etymologisch]] wird von einigen Wörterbüchern der Zusammenhang mit dem Begriff [[w:Lakai|Lakai]] vermutet, das Wort ''Lackel'' dürfte jedoch schon weit länger in diesem Sprachgebiet verbreitet sein als das vom [[w:Französische Sprache|Französischen]] ''laquais'' abgeleitete [[w:Fremdwort|Fremdwort]]. Anderen Darstellungen zufolge steckt die Wurzel des Begriffs in dem [[w:Mittelhochdeutsch|mittelhochdeutschen]] Wort ''lachboum'', das einen (großen) Grenzbaum bezeichnet. Auf diese Wurzel ist auch das heute noch in einzelnen Gebieten Österreichs häufig gebrauchte [[w:Dialekt|Dialektwort]] ''Klachel'' zurückzuführen, das als Gleichbedeuter für ''Lackel'' verwendet wird, aber auch ein ''großes Stück Holz'', einen ''Klotz'', bedeutet. | |||
{{Anker|Dämlack}}{{Anker|Lackaffe}}Davon abgeleitet ist wahrscheinlich der ''Dämlack'', ein ''dummer Kerl'', und vielleicht auch die [[w:Verballhornung|Verballhornung]] ''Lackaffe'' (ursprünglich vermutlich [[w:Modenarr|Laffe]]) für einen meist hochmütigen, ungehobelten oder zumindest unangenehmen Angeber. Eine möglicherweise volksetymologische Herleitung bezieht sich auf den französischen General [[w:Ezéchiel du Mas, comte de Mélac|Mélac]], der weite Teile der Pfalz verheerte. | |||
== Literatur und Presse == | |||
In der Literatur wird der Begriff ''Lackel'' von volkstümlichen Dichtern des süddeutschen Sprachraums wie [[w:Peter Rosegger|Peter Rosegger]], [[w:Johann Nestroy|Johann Nestroy]] und [[w:Ludwig Thoma|Ludwig Thoma]] häufig verwendet. | |||
Das Wort hat heutzutage allerdings seine ehemals negative [[w:Konnotation|Konnotation]] weitgehend verloren <!--, besonders im Gebrauch der weiblichen Form ''Lackeline'', welche kaum mehr verwendet wird.--> | |||
und wird oft sogar anerkennend in der Form ''fescher Lackel'' für einen ''hübschen Burschen'' gebraucht. In der [[w:Sportberichterstattung|Sportberichterstattung]] der [[w:Presse (Medien)|Presse]] im süddeutschen Sprachraum ist der Ausdruck ''Lackel'' für einen großgewachsenen Athleten gängig. Im [[w:Feuilleton|Feuilleton]] und in [[w:Kommentar (Journalismus)|Kommentaren]] dieser Zeitungen werden grobe Äußerungen im Sinne von Flegelei oft als ''Lackelei'' bezeichnet. | |||
Nicht nur in [[w:Wienerlied|Wienerliedern]] (z. B. von [[w:Hans Moser|Hans Moser]]) findet der Begriff ''Lackel'' Verwendung, sondern auch in modernen Hits der österreichischen Gruppe [[w:Erste Allgemeine Verunsicherung|EAV]] oder des Liedermachers [[w:Ludwig Hirsch|Ludwig Hirsch]]. | |||
[[Kategorie:Redewendung]] | [[Kategorie:Redewendung]] | ||
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