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'''Karl Franz Robert Fischer''' (* [[18. Jänner]] [[1961]] in [[Graz]]) ist ein österreichischer Ingenieur und Manager in der Automobilindustrie. | '''Karl Franz Robert Fischer''' (* [[18. Jänner]] [[1961]] in [[Graz]]) ist ein österreichischer Ingenieur und Manager in der Automobilindustrie. | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Robert Fischer belegte ein Studium Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau an der [[Technische Universität Graz|Technischen Universität Graz]]. Seine Dissertation erfolgte von 1985 bis 1988 bei AVL und die [[Sub auspiciis|Promotion sub auspiciis]] bei [[Rudolph Pischinger]] am Institut für Verbrennungskraftmaschinen der TU Graz. 1988 begann er bei [[Mercedes-Benz|Mercedes]] in [[Stuttgart]] mit Leitungsfunktion im Bereich Kupplungen und Schwingungen. 1992 wechselte er zu [[LuK (Unternehmen)|LuK]] und wurde verantwortlich im Bereich Getriebe für Softwareentwicklung, Elektronik, Messtechnik und Prüfstandsbau. | Robert Fischer belegte ein Studium Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau an der [[w:Technische Universität Graz|Technischen Universität Graz]]. Seine Dissertation erfolgte von 1985 bis 1988 bei AVL und die [[w:Sub auspiciis|Promotion sub auspiciis]] bei [[w:Rudolph Pischinger|Rudolph Pischinger]] am Institut für Verbrennungskraftmaschinen der TU Graz. 1988 begann er bei [[w:Mercedes-Benz|Mercedes]] in [[w:Stuttgart|Stuttgart]] mit Leitungsfunktion im Bereich Kupplungen und Schwingungen. 1992 wechselte er zu [[w:LuK (Unternehmen)|LuK]] und wurde verantwortlich im Bereich Getriebe für Softwareentwicklung, Elektronik, Messtechnik und Prüfstandsbau. | ||
1995 stieg er zum Mitglied der Geschäftsleitung von LuK auf und wurde verantwortlich für mehrere innovative Getriebeentwicklungen (z.B. CVT, ASG, Doppelkupplungsgetriebe) und für den Aufbau der entsprechenden Fachkompetenz an mehreren Standorten, unter anderem für den Bau und Betrieb des CVT-Werkes. Ab 2003 war er Geschäftsführer bei [[AVL List|AVL]] im Verantwortungsbereich Engineering und Technik Antriebssysteme. | 1995 stieg er zum Mitglied der Geschäftsleitung von LuK auf und wurde verantwortlich für mehrere innovative Getriebeentwicklungen (z.B. CVT, ASG, Doppelkupplungsgetriebe) und für den Aufbau der entsprechenden Fachkompetenz an mehreren Standorten, unter anderem für den Bau und Betrieb des CVT-Werkes. Ab 2003 war er Geschäftsführer bei [[w:AVL List|AVL]] im Verantwortungsbereich Engineering und Technik Antriebssysteme. | ||
Seit 1. Oktober 2021 ist er Chief Technology Officer Engineering bei AVL und verantwortet in dieser Funktion alle Umfänge des Antriebs (Motor, Getriebe, Elektromotor, Batterie, Software) inkl. Integration ins Fahrzeug und ADAS, E/E usw. die Forschungs- und Technologieentwicklung, die Weiterentwicklung des internationalen Kompetenzprofils und die globale Zusammenarbeit (Ressourcenausgleich, Aufbau Best Value). Zuständig für die technische Kompetenz aller Tech Center (ca. 30 Standorte). | Seit 1. Oktober 2021 ist er Chief Technology Officer Engineering bei AVL und verantwortet in dieser Funktion alle Umfänge des Antriebs (Motor, Getriebe, Elektromotor, Batterie, Software) inkl. Integration ins Fahrzeug und ADAS, E/E usw. die Forschungs- und Technologieentwicklung, die Weiterentwicklung des internationalen Kompetenzprofils und die globale Zusammenarbeit (Ressourcenausgleich, Aufbau Best Value). Zuständig für die technische Kompetenz aller Tech Center (ca. 30 Standorte). | ||
2015 stellte er mit DHT (dedicated hybrid transmission) auf der CTI in Berlin erstmals eine neue Getriebefamilie vor.<ref>https://drivetrain-symposium.world/de/dht-neue-kategorie-von-hybridgetrieben/</ref> Dieser Name wird global von allen Automobilherstellern für diese Getriebefamilie verwendet. Im gleichen Jahr erhielt Robert Fischer den SAE-Getriebeaward. ''„Mit dieser Auszeichnung werden Ingenieure gewürdigt, die außergewöhnlich Einflüsse auf die Automobil- und Getriebewelt haben. Der AVL-Geschäftsführer ist erst die siebte Persönlichkeit weltweit, die diesen Getriebepreis erhält.“''<ref>https://www.automotive.at/automotive/avl-erhaelt-sae-getriebepreis-45759</ref> | 2015 stellte er mit DHT (dedicated hybrid transmission) auf der CTI in Berlin erstmals eine neue Getriebefamilie vor.<ref>https://drivetrain-symposium.world/de/dht-neue-kategorie-von-hybridgetrieben/</ref> Dieser Name wird global von allen Automobilherstellern für diese Getriebefamilie verwendet. Im gleichen Jahr erhielt Robert Fischer den SAE-Getriebeaward. ''„Mit dieser Auszeichnung werden Ingenieure gewürdigt, die außergewöhnlich Einflüsse auf die Automobil- und Getriebewelt haben. Der AVL-Geschäftsführer ist erst die siebte Persönlichkeit weltweit, die diesen Getriebepreis erhält.“''<ref>[https://www.automotive.at/automotive/avl-erhaelt-sae-getriebepreis-45759 AVL erhält SAE-Getriebepreis] vom 22. September 2022 abgerufen am 2. Oktober 2022</ref> | ||
== Lehre == | == Lehre == | ||
* Seit 2010 Universitätslektor an der Technischen Universität Graz<ref>https://www.tugraz.at/institute/ime/institut/team/ </ref> | * Seit 2010 Universitätslektor an der Technischen Universität Graz<ref>[https://www.tugraz.at/institute/ime/institut/team/ Professor mit Lehrbefugnis] im Team von IME abgerufen am 2. Oktober 2022</ref> | ||
* 2018 Verleihung der Würde eines Honorarprofessors der Technischen Universität Graz<ref>https://www.tugraz.at/institute/ime/aktuelles/2018/tu-graz-ehrt-robert-fischeravl</ref> | * 2018 Verleihung der Würde eines Honorarprofessors der Technischen Universität Graz<ref>[https://www.tugraz.at/institute/ime/aktuelles/2018/tu-graz-ehrt-robert-fischeravl TU Graz ehrt Robert Fischer/AVL] auf dem Portal der IME vom 15. März 2018 abgerufen am 2. Oktober 2022</ref> | ||
== Veröffentlichungen == | == Veröffentlichungen == | ||
* Mehr als 70 Publikationen (z.B.: „Das Getriebebuch“ herausgegeben im Rahmen der Helmut List Reihe - https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-13104-3) | {| class="wikitable sortable mw-collapsed" | ||
* Mehr als 70 Publikationen (z.B.: „Das Getriebebuch“ herausgegeben im Rahmen der Helmut List Reihe, ISBN 978-3-658-13104-3 ([https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-13104-3 Online]) | |||
# Buchmayr, B., Cerjak, H., Fischer, R.: Comparison of Methods for the Description of the Thermal Cycle during Welding; Conf. Proceedings IIW 88, 4.7.-5.7.88 in Wien | # Buchmayr, B., Cerjak, H., Fischer, R.: Comparison of Methods for the Description of the Thermal Cycle during Welding; Conf. Proceedings IIW 88, 4.7.-5.7.88 in Wien | ||
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# Dr. Robert Fischer: The future of the Combustion Engine 2030 – 2050, VOESTALPINE Synergy Platform, 21.06.2017, Spielberg; Pankl, 27.09.2017, Wien; Herbsttagung ÖGEW, 30.11.2017, Wien | # Dr. Robert Fischer: The future of the Combustion Engine 2030 – 2050, VOESTALPINE Synergy Platform, 21.06.2017, Spielberg; Pankl, 27.09.2017, Wien; Herbsttagung ÖGEW, 30.11.2017, Wien | ||
# Prof. Dr. Uwe Dieter Grebe, Prof. Dr. Robert Fischer, Entwicklungen für die Mobilität in einer digitalisierten Welt, ATZ Jubiläumsausgabe “120 Jahre ATZ”, 30.08.2018 | # Prof. Dr. Uwe Dieter Grebe, Prof. Dr. Robert Fischer, Entwicklungen für die Mobilität in einer digitalisierten Welt, ATZ Jubiläumsausgabe “120 Jahre ATZ”, 30.08.2018 | ||
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== Auszeichnungen == | == Auszeichnungen == | ||
* April 2015: SAE Getriebe Awards für außergewöhnliches, globales und nachhaltiges Wirken im Bereich Getriebe (SAE / Timken – Howard Simpson Automotive Transmission and Driveline Innovation Award)<ref>https://www.avl.com/de/web/guest/-/prestigious-sae-award-for-avl-executive-vice-president-robert-fischer</ref> | * April 2015: SAE Getriebe Awards für außergewöhnliches, globales und nachhaltiges Wirken im Bereich Getriebe (SAE / Timken – Howard Simpson Automotive Transmission and Driveline Innovation Award)<ref>https://www.avl.com/de/web/guest/-/prestigious-sae-award-for-avl-executive-vice-president-robert-fischer</ref> | ||
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== Privat == | == Privat == | ||
Fischer ist seit 1983 verheiratet und hat | Fischer ist seit 1983 verheiratet und hat drei Kinder. | ||
== Patente == | == Patente == | ||
Um aufwändige Versuche im Fahrzeug zu vermeiden begann man in den 80er Jahren zu versuchen, auf Motorprüfständen das restliche Fahrzeug samt Fahrer und Umfeld nach zu bilden. Es gab Lösungen, die gemessene Werte vorgaben oder einfache Ansätze für Handschaltgetriebe. Robert Fischer entwickelte Ende der 80er Jahre erstmals eine Software für einen Motorprüfstand, die die Abläufe bei einem Fahrzeug mit Automatikgetriebe physikalisch korrekt gemäß Ursache – Wirkung softwaretechnisch nachbildete. Erschwerend war, dass die Automatikgetriebe dieser Zeit keine elektronische Steuerung hatten, sondern mittels Verschaltung vieler hydraulischer Ventile angesteuert wurden – und das musste entsprechend dargestellt werden. Außerdem war das dynamische Verhalten des Wandlers und der Schaltvorgänge darzustellen. Es ist zudem zu bedenken, dass die Rechenleistung in dieser Zeit um 10er Potenzen geringer war als heute. Mit tiefgehendem physikalischem Verständnis konnten die Abläufe so dargestellt werden, dass ein Realtimebetrieb möglich war (EP 340206 B1). | Um aufwändige Versuche im Fahrzeug zu vermeiden begann man in den 80er Jahren zu versuchen, auf Motorprüfständen das restliche Fahrzeug samt Fahrer und Umfeld nach zu bilden. Es gab Lösungen, die gemessene Werte vorgaben oder einfache Ansätze für Handschaltgetriebe. Robert Fischer entwickelte Ende der 80er Jahre erstmals eine Software für einen Motorprüfstand, die die Abläufe bei einem Fahrzeug mit Automatikgetriebe physikalisch korrekt gemäß Ursache – Wirkung softwaretechnisch nachbildete. Erschwerend war, dass die Automatikgetriebe dieser Zeit keine elektronische Steuerung hatten, sondern mittels Verschaltung vieler hydraulischer Ventile angesteuert wurden – und das musste entsprechend dargestellt werden. Außerdem war das dynamische Verhalten des Wandlers und der Schaltvorgänge darzustellen. Es ist zudem zu bedenken, dass die Rechenleistung in dieser Zeit um 10er Potenzen geringer war als heute. Mit tiefgehendem physikalischem Verständnis konnten die Abläufe so dargestellt werden, dass ein Realtimebetrieb möglich war (EP 340206 B1). | ||
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Um 2010 hat er mehrere Patente für den Betrieb eines Range-Extenders bei einem Batterie betriebenen Fahrzeug erhalten (z.B. EP 2605929 A1). Technisch sind diese auch für Plug-In-Hybride von Bedeutung. | Um 2010 hat er mehrere Patente für den Betrieb eines Range-Extenders bei einem Batterie betriebenen Fahrzeug erhalten (z.B. EP 2605929 A1). Technisch sind diese auch für Plug-In-Hybride von Bedeutung. | ||
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[[Kategorie: | [[Kategorie:Hochschullehrer]] | ||
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